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Landeshauptstadt Stuttgart

Boden

Bodenfunktionen

Sauberes Wasser, frisches Gemüse, bunte Pflanzen: Garant dafür sind intakte Böden. Deshalb ist ein gesunder und fruchtbarer Boden lebenswichtig. Neben den Pflanzen und Tieren profitiert in erster Linie der Mensch davon.

Gemüse wie Karotten brauchen gesunde Böden, die reich an Nährstoffen sind.

Wussten Sie schon, dass die Stuttgarter Ackerböden pro Jahr Weizen für ca. 19 Millionen Brotlaibe produzieren könnten? Oder dass die Stuttgarter Weinbergböden fast 3 Millionen Liter Wein pro Jahr liefern? Schon diese Beispiele machen deutlich, wie wertvoll Böden und deren Funktionen für uns und unsere Umwelt sind.

Die Bodenfunktion beschränken sich nicht nur auf den Ertrag von Nahrungsmitteln: Böden sind unverzichtbare Bestandteile des natürlichen Kreislaufes. So können die Stuttgarter Waldböden jährlich insgesamt bis zu 90.000 Tonnen Streu abbauen. Böden können Niederschläge speichern und sind ein wichtiger Faktor, um Hochwasser abzumildern.

Böden sind Wasserspeicher

Etwa 19 Prozent des Gesamtniederschlags, der im Außenbereich Stuttgarts auf Böden fällt, sickern in den Boden, und gelangen von dort ins Grundwasser. Circa 70 Prozent verdunsten aus den obersten Bodenschichten. Funktionstaugliche Böden haben damit einen wichtigen Einfluss auf das Stadtklima. Durch Verdunstung des Bodenwassers können sie bei sommerlicher Hitze eine wichtige Kühlfunktion ausüben.

Mit etwa elf Prozent ist der Oberflächenabfluss von den offenen Böden in die Stuttgarter Bäche und Seen vergleichsweise gering. Hier dient der Boden noch als Ausgleichskörper, die Gefahr von Hochwässern ist klein. Dagegen fehlt in den stark bis völlig versiegelten Gebieten die Speicherwirkung der Böden. Hier fließen bis zu 50 Prozent der Niederschläge oberirdisch und nur gering verzögert, meist in die Kanalisation ab. Insofern gibt es bei Extremereignissen in stark versiegelten Bereichen schnell Abflussengpässe und Überflutungen.

Böden filtern Schadstoffe

Die negativen Einwirkungen auf die Stuttgarter Stadtböden, für die der Mensch verantwortlich ist, sind vielfältig. In der Vergangenheit sind durch Sorglosigkeit oder Unwissenheit mancherorts Schadstoffe auf oder in den Boden gelangt.

In solchen Fällen wirkt Boden als Filter und Puffer. Er fängt die Schadstoffe auf und hält sie zurück. Teilweise werden sie an die Bodenbestandteile gebunden. Abbauprozesse reduzieren den Schadstoffvorrat. Ein ausgewogenes Porenvolumen, ein neutraler pH-Wert, viel organische Substanz und aktive Bodenorganismen kennzeichnen ein hohes Maß der Filter- und Pufferwirkung.

Allerdings ist diese Leistungskapazität nicht unendlich und stößt früher oder später an ihre Grenzen. Bei Überfrachtung oder Zerstörung, zum Beispiel des Bodengefüges, bricht der Filter und Puffer zusammen. Dann gelangen Schadstoffe ungehindert ins Grundwasser, in Nutzpflanzen oder beeinträchtigen bei Bodenkontakt die menschliche Gesundheit.

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