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Landeshauptstadt Stuttgart

Kulturpreise und Stipendien

Otto-Hirsch-Auszeichnung

Die Otto-Hirsch-Auszeichnung wird jährlich an Persönlichkeiten verliehen, die sich um die christlich-jüdische Zusammenarbeit verdient gemacht haben. Sie ist eine Auszeichnung für Völkerverständigung und Integration.

Die Otto-Hirsch-Medaille wurde 1985 zum 100. Geburtstag von Ministerialrat Dr. Otto Hirsch von der Stadt gemeinsam mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Stuttgart (GCJZ) und der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württembergs (IRGW) gestiftet. Auf Grundlage einer Satzungsänderung wurde 2013 erstmals die Otto-Hirsch-Auszeichnung verliehen. Mit ihr können nicht nur einzelne Persönlichkeiten ausgezeichnet werden, die sich um den christlich-jüdischen Dialog besonders verdient gemacht haben, sondern auch Gruppen und Initiativen aller Religionsgemeinschaften.

Otto-Hirsch-Auszeichnung 2023: Dr. Martin Ulmer

Das Kuratorium „Otto-Hirsch-Auszeichnung“ unter Leitung von Erstem Bürgermeister Dr. Fabian Mayer hat in diesem Jahr die Otto-Hirsch-Auszeichnung an Dr. Martin Ulmer vergeben. Die Ehrung erfolgte im Rahmen eines Festaktes im Stuttgarter Rathaus.

In der Begründung der Jury heißt es: "Der Historiker und Kulturwissenschaftler Dr. Martin Ulmer wird mit der Otto-Hirsch-Auszeichnung 2023 geehrt für sein jahrzehntelanges nachhaltiges Brückenbauen zu jungen Menschen mit dem Ziel, Bewusstsein zu wecken – Bewusstsein für unsere gemeinsame deutsch-jüdische Geschichte und die Notwendigkeit des Dialogs mit den heutigen jüdischen Gemeinden. Bleibende wissenschaftliche Verdienste um die Erforschung der antisemitischen Strömungen in der Stuttgarter Gesellschaft von 1871 bis 1933 kommen hinzu. Das Wissen um diese gesellschaftlichen Mechanismen ist angesichts der Zunahme antisemitischer Straftaten und Meinungsbilder wichtiger denn je. Dr. Martin Ulmer handelt aus tiefster demokratischer Überzeugung gänzlich im Geist von Otto Hirsch."

Träger der Otto-Hirsch-Auszeichnung 2023, Dr. Martin Ulmer

Zur Person: Dr. Martin Ulmer

Dr. Martin Ulmer wurde 1960 in Esslingen am Neckar geboren und hat an der Universität Tübingen Empirische Kulturwissenschaften und Neuere Geschichte studiert. Seine Dissertation thematisierte "Antisemitismus im öffentlichen Diskurs und Alltag in Stuttgart 1871-1933".

Seit 2012 ist Dr. Martin Ulmer hauptamtlicher Geschäftsführer des Gedenkstättenverbunds Gäu-Neckar-Alb e. V. und seit 2016 Mitglied im Sprecherrat der Landesarbeitsgemeinschaft der Gedenkstätten und Gedenkstätteninitiativen (LAGG) in Baden-Württemberg. Er engagiert sich landesweit in der Jugendguide-Ausbildung und wirkt im Expertenrat beim Landesbeauftragten gegen Antisemitismus mit. Nebenberuflich arbeitet er für das Yad Vashem Archiv in Jerusalem. Als Lehrbeauftragter am Ludwig-Uhland-Institut in Tübingen leitet er die Arbeitsgemeinschaft "Jüdische Studien".

Dr. Martin Ulmer ist Autor zahlreicher Publikationen zur deutsch-jüdischen Geschichte, zum historischen und aktuellem Antisemitismus, zum Nationalsozialismus, zur Erinnerungskultur und Gedenkstättenarbeit.

Kontakt

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise

  • Lars Neuberger / IRGW
  • Q 2/50 Nr. 12131, Burkhard Hüdig / Hauptstaatsarchiv Stuttgart
  • Israelitische Religionsgemeinschaft Württembergs