Der Klimawandel erhöht in den kommenden Jahrzehnten die Wahrscheinlichkeit für extreme Wetterereignisse im Sommer. Laut Umweltbundesamt (Öffnet in einem neuen Tab) zeigen Klimamodelle, dass Deutschland künftig mit längeren Hitzeperioden und mehr heißen Tagen über 30 Grad rechnen muss. Diese Entwicklung ist auch in Stuttgart zu beobachten: In der Landeshauptstadt haben die Sommer der vergangenen Jahre zu intensiveren Hitzewellen geführt. Die hohen Temperaturen belasten allerdings die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen – besonders gefährdet sind Risikogruppen wie ältere Menschen, Kinder und chronisch Kranke.
Deshalb hat die Stadt Stuttgart gemeinsam mit Betroffenen und lokalen Akteuren einen Hitzeaktionsplan entwickelt. Dieser informiert die Stuttgarter Bürgerinnen und Bürger über die gesundheitlichen Folgen hoher Temperaturen und motiviert sie, sich aktiv zu schützen. Zugleich zeigt der Plan, wie sich die Landeshauptstadt möglichst hitzeresilient aufstellen kann.
Systematischer Hitzeschutz
Der Hitzeaktionsplan umfasst rund 50 Maßnahmen, um die Bevölkerung vor hohen Temperaturen zu schützen. Das Spektrum reicht von langfristigen Maßnahmen wie der Begrünung von Gebäuden und der Entsiegelung urbaner Flächen bis hin zur gezielten Baumpflanzung im Stadtgebiet. Darüber hinaus bündelt der Plan konkrete Alltagshilfen wie Hitzeschutzkonzepte für öffentliche Veranstaltungen, den Einsatz eines mobilen Hitzebusses und die Ausweitung öffentlicher Trinkwasserstellen im Stadtgebiet. Bei akuten Hitzewellen werden zusätzlich Sofortmaßnahmen ergriffen, um schnell und effektiv zu reagieren.
Der Hitzeaktionsplan wird kontinuierlich überarbeitet und an neue Gegebenheiten sowie aktuelle Erkenntnisse angepasst. So ist die Stadt Stuttgart in der Lage, flexibel auf zukünftige Veränderungen zu reagieren. Der Plan basiert auf einem ganzheitlichen Ansatz und ist in sechs strategische Cluster unterteilt. Diese Handlungsfelder decken alle wesentlichen Bereiche des Hitzeschutzes ab – von präventiven Maßnahmen bis hin zur akuten Versorgung.
Cluster A: Strukturbildung & Organisation
Cluster B: Information & Kommunikation
Cluster C: Prävention & Hitzebewältigung im öffentlichen Raum
Cluster D: Gesundheits- & Sozialsysteme
Cluster E: Klimaangepasste Stadtentwicklung & Gebäude
Cluster F: Monitoring
Muster-Hitzeschutzplan für Einrichtungen
Besonders ältere Menschen, chronisch Kranke und Pflegebedürftige zählen zu den Risikogruppen, die unter hohen Temperaturen leiden können. Gesundheits- und Sozialeinrichtungen stehen daher vor der Herausforderung, ihre Bewohner, Patienten und Mitarbeitenden vor den Folgen extremer Hitze zu schützen. Doch wo setzt man am besten an?
Ein praktisches Beispiel liefert die Stadt Stuttgart: Gemeinsam mit dem Eigenbetrieb leben & wohnen wurden Muster-Hitzeschutzpläne entwickelt - strukturierte Leitfäden mit praxisnahen Handlungsempfehlungen. Diese systematische Herangehensweise ermöglicht es, hitzevulnerable Bevölkerungsgruppen und Mitarbeitende wirksam vor Hitzebelastung zu schützen.
Da die Bedürfnisse verschiedener Einrichtungsarten unterschiedlich sind, stehen passgenaue Hitzeschutzpläne für folgende Bereiche zur Verfügung: Kliniken und Krankenhäuser, Kindergärten und Kindertagesstätten, stationäre Pflege, ambulante Pflegedienste, ambulante Praxen, Apotheken, Wohnungslosenhilfe sowie Rettungsdienst und Feuerwehr.
Falls Sie noch kein Hitzeschutzkonzept haben, können Sie diese Pläne auf Ihre Bedürfnisse anpassen. Nutzen Sie die Vorlagen, um proaktiv auf Hitzebelastungen zu reagieren und Wohlbefinden sowie Gesundheit in Ihrer Einrichtung zu fördern.
Downloads
- Hitzeschutzplan für ambulante PflegedienstePDF-Datei494,33 kB
- Hitzeschutzplan für ambulante PraxenPDF-Datei724,63 kB
- Hitzeschutzplan für ApothekenPDF-Datei536,83 kB
- Hitzeschutzplan für Kindergärten und KindertagesstättenPDF-Datei490,66 kB
- Hitzeschutzplan für Kliniken und KrankenhäuserPDF-Datei554,80 kB
- Hitzeschutzplan für stationäre PflegeeinrichtungenPDF-Datei483,16 kB
- Hitzeschutzplan für die WohnungslosenhilfePDF-Datei496,72 kB