Der Stuttgarter Gemeinderat hat im Februar 2025 mit breiter Mehrheit der Teilnahme an dem Projekt zugestimmt. Insgesamt beteiligen sich daran europaweit elf Partner aus sechs Ländern.
Stuttgart liegt beim Carsharing im bundesweiten Vergleich an vierter Stelle (Stand April 2025) und belegt damit einen der Top‐Plätze unter den deutschen Kommunen. In Hinblick auf Elektro‐Carsharing besteht allerdings noch Nachholbedarf. Hier haben Betreiber höhere Kosten für Investition und Betrieb. Der Ausbau von Carsharing im öffentlichen Raum und in Wohnbauquartieren ist eine Maßnahme im Klimamobilitätsplan und trägt zum Erreichen der Klimaziele bei.
Das Projekt STEER‐NWE
Emissionsfreie und ressourcenschonende Mobilität für Nord-West-Europa
Das Projekt STEER‐NWE (Integrated transport solutions to steer NWE's just energy transition) zielt darauf ab, nachhaltige Mobilität in den nordwestlichen Mitgliedsstaaten der EU zu fördern. Ziel ist die Entwicklung und Implementierung von Lösungen für emissionsfreie und ressourcenschonende Verkehrssysteme, insbesondere im Hinblick auf den Güter‐ und Personenverkehr.
Dabei werden innovative Technologien, Infrastrukturverbesserungen und neue Geschäftsmodelle getestet, die den CO2-Ausstoß reduzieren. STEER‐NWE setzt auf die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Regionen, um Best‐Practice‐Erfahrungen zu teilen und die Effizienz des Verkehrs in Europa zu steigern.
Durch die Schaffung eines langfristigen Netzwerks will das Projekt die Übergangsprozesse hin zu einer grüneren Mobilität unterstützen. Darüber hinaus wird die STEER-NWE-Akademie die Kapazitäten von rund 120 Fachleuten verbessern, während ein länderübergreifender Fahrplan die langfristige Umsetzung für andere Kommunen in Nord-West-Europa skizzieren wird. STEER‐NWE hat ein Gesamtvolumen von 4,2 Millionen Euro und eine Laufzeit von drei Jahren (2025 bis 2028). Die Stadt Stuttgart erhält im Rahmen des Interreg North‐West‐Europe‐Programms eine Fördersumme von 247.140 Euro.
Fünf Standorte in vier Stadtbezirken
In Stuttgart konzentrieren sich die Aktivitäten im Projekt STEER‐NWE auf fünf Pilotprojekte in den Stadtbezirken Bad Cannstatt, Münster, Untertürkheim und Zuffenhausen. Dazu betont Wolfgang Forderer, Leiter der Abteilung Mobilität: „Wir haben mit dem Projekt eine hervorragende Chance, um als Stadt bei der Verzahnung von Elektro‐Carsharing sowie Stadtentwicklung und Wohnungsbau noch einen großen Schritt weiter zu kommen. Stuttgart hat eine langjährige Erfahrung mit EU‐Projekten und baut mit STEER‐NWE die internationale Zusammenarbeit mit Kommunen und Organisationen in Europa aus.“
In Stuttgart soll an folgenden Standorten die Integration von Elektro‐Carsharing in Bauprojekten erprobt werden:
- Bad Cannstatt: Wohnen Bottropper Straße
- Münster: Zukunft Münster 2050
- Untertürkheim: Riverside Living - Inselstraße
- Zuffenhausen: Quartier Böckinger Straße
- Zuffenhausen: Quartier Am Rotweg
Diese Vorhaben sind Teil größerer städtebaulicher Projekte, die teilweise im Rahmen der Internationalen Bauausstellung IBA’27 gezeigt werden. Es sollen jeweils innovative Wege zur Integration nachhaltiger Mobilität entwickelt, bewertet und optimiert werden. Für die Begleitung des Projekts konnten wichtige Stakeholder als Partner vor Ort gewonnen werden: Die Stadtwerke Stuttgart GmbH, die Stadt/Mobilität/Energie GmbH (ISME) sowie lokale Bauträger und Carsharing‐Unternehmen. Mit ihrer fachlichen Expertise stehen sie dem Projekt beratend zur Seite.