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Landeshauptstadt Stuttgart

Energie und Klimaschutz

Energieleitplanung und kommunaler Wärmeplan

Damit Stuttgart klimaneutral wird, führt kein Weg an einer nachhaltigen Wärmeversorgung vorbei. Doch ist die Ausgangslage bei der Energieversorgung in den einzelnen Quartieren sehr unterschiedlich. Um strategisch vorzugehen, braucht es daher Instrumente wie die Energieleitplanung und den kommunalen Wärmeplan.

Mit der Energieleitplanung werden Energiepotenziale in Stuttgart ausfindig gemacht.

Die Energieleitplanung der Stadt Stuttgart

Die städtische Energieleitplanung dient als Werkzeug und Hilfsmittel bei der Entwicklung verschiedener Energiekonzepte. Sie verknüpft Potenziale bei der Energieversorgung in untersuchten Gebieten und den Flächennutzungsplan. Mit dem Flächennutzungsplan wiederum kann die Stadt den zukünftigen Energieverbrauch in untersuchten Gebieten ermitteln und damit eine grobe Planung von Energiekonzepten erstellen. 

Dabei werden Veränderungen, etwa durch Sanierungen von Bestandsgebäuden oder dem Neubau von Gebäuden, in die Energieleitplanung einbezogen. Auch potenziell für Fernwärme nutzbare Abwärme wird mitberücksichtigt. Dank einer transparenten Darstellung werden zudem die politischen Entscheidungsträger der Stadt Stuttgart und ihre Bürgerinnen und Bürger in den Prozess der Energieleitplanung einbezogen. Der kommunale Wärmeplan ist ein Teil der Energieleitplanung.

Die grundlegende Aufgabenstellung, die vom Land Baden-Württemberg mit dem Klimaschutzgesetz im Jahr 2020 festgelegt wurde, ist die Entwicklung eines kommunalen Wärmeplans als Basis einer Strategie für die langfristig klimaneutrale Wärmeversorgung der Kommune bis zum Jahr 2040. Die Stadt Stuttgart hat hierfür  2035 als Zieljahr festgelegt.

Was versteht man unter dem kommunalen Wärmeplan?

Mit dem kommunalen Wärmeplan wird unter anderem ermittelt, welche Gebiete sich in Stuttgart für die Versorgung mit neuen Wärmenetzen eignen und welche Gebäude voraussichtlich weiterhin mit eigenen Heizungen ausgestattet werden müssen. Der Wärmeplan ist damit ein wichtiges Werkzeug für alle Gebäudeeigentümerinnen und ‐eigentümer für den Umstieg auf eine nachhaltige Wärmeversorgung. Auf dieser Seite erhalten Sie Informationen über den aktuellen Stand der Arbeiten in diesem Bereich und Sie können sich mit Ihren Vorschlägen und Ideen beteiligen. Die Beiträge fließen in den Schlussbericht der Wärmeplanung ein, der im Dezember 2023 beschlossen werden soll.

Der kommunale Wärmeplan ist ein Grundpfeiler der Energiewende und somit entscheidend für das Erreichen der Klimaneutralität. Die Umsetzung dieser komplexen Aufgabe kann nur gemeinsam gelingen.

Im Zuge einer FAQ haben wir einige der  häufigsten Fragen zusammengetragen und beantwortet.

Videomitschnitt der Informationsveranstaltung

Am Donnerstag, 5. Oktober 2023, wurde der Stand der kommunalen Wärmeplanung in einer Informationsveranstaltung unter Leitung von Peter Pätzold, Bürgermeister für Städtebau, Wohnen und Umwelt, vorgestellt. Dabei wurden sowohl die Vorgehensweise als auch die bisherigen Ergebnisse erläutert.

Mitschnitt Info-Veranstaltung zur kommunalen Wärmeplanung (Video nicht barrierefrei)

Ihre Hinweise und Vorschläge zur kommunalen Wärmeplanung

Wenn Ihnen nach Durchsicht der Unterlagen, die Sie im Download Bereich finden, auffallen sollte, dass wichtige Aspekte nicht enthalten oder falsch dargestellt sind, weisen Sie uns bitte darauf hin.

Für die Planung hilfreiche Informationen sind zum Beispiel:

  • Geeignete Flächen (ab circa 300 m²) für Energiezentralen
  • Große Mengen ungenutzter Abwärme, welche im Winter zur Verfügung stehen
  • Anderweitige klimaneutrale Wärmequellen

Die Wärmeplanung umfasst ganz Stuttgart. Folglich sind die kleinsten betrachteten Einheiten die Quartiere, beziehungsweise Baublöcke. Es ist nicht möglich, auf Anfragen zu einzelnen Gebäuden zu antworten. Wir bitten Sie darum, von derartigen E-Mails abzusehen.

Ihre Hinweise und Vorschläge zur kommunalen Wärmeplanung können Sie bis zum 31. Oktober an folgende E-Mail-Adresse richten:  waermeplanungstuttgartde

Aktueller kommunaler Wärmeplan für Stuttgart

Stuttgart möchte ab 2035 klimaneutral sein – deshalb ist eine nachhaltige Wärmeversorgung von zentraler Bedeutung. Für Gebäudebesitzerinnen und –besitzer sind weder im Klimaschutzgesetz BW noch im kommunalen Wärmeplan verpflichtende Maßnahmen enthalten. 

Die Voraussetzungen für eine nachhaltige Wärmeversorgung sind in den 23 Stadtbezirken sehr unterschiedlich. Damit die Stadt Stuttgart ihr Ziel erreichen kann, sind Sie gefragt. Denn das Sanieren und somit Minimieren des Energieverbrauchs ist der wichtigste Schritt auf dem Weg zu einer klimaneutralen Wärmegewinnung. Erneuerbare Quellen sind begrenzt und oftmals auf niedrigeren Temperaturen verfügbar als fossile Energieträger. Erst wenn der Energiebedarf sinkt kann der restliche Energiebedarf über erneuerbare Quellen gedeckt werden. 

Dabei gilt die folgende Reihenfolge bei der Optimierung von Gebäuden:

  1. Verbrauchsminimierung durch bauliche Sanierung (Dämmung, Fensteraustausch, und dergleichen)
  2. Substitution fossiler Energieträger (Einsatz erneuerbarer Energien zur Wärmeerzeugung)
  3. Effizienzsteigerung (zum Beispiel Austausch alter Heizungsverteiler, Umwälzpumpen und dergleichen)

Aktuelle Unterlagen zur kommunalen Wärmeplanung

Im Folgenden können Sie eine ZIP-Datei mit allen Quartierssteckbriefen und weiteren Informationen zur kommunalen Wärmeplanung sowie dem Umgang mit den Steckbriefen herunterladen. Nachdem Sie die Datei geöffnet haben, sehen Sie einen Ordner, in dem sich die einzelnen Quartierssteckbriefe befinden, wie auch weitere Dokumente mit Begriffserklärungen und Informationen.

Insgesamt wurden 53 Quartiere identifiziert, die sich entweder für die Versorgung mit einem Wärmenetz eignen oder für die eine Versorgung mit Einzelheizungen besonders herausfordernd ist. Für jedes dieser Quartiere wurde jeweils ein Steckbrief erarbeitet, in dem ein Pfad zur Klimaneutralität konkret dargestellt und Umsetzungsschritte mit Zeithorizont erläutert werden. Auch für die Gebiete, in denen eine Einzelversorgung vorgesehen wird, wurden Steckbriefe erarbeitet, die eine Orientierung für den Weg zum klimaneutralen Gebäude geben.

Hinweis:

Nachfolgende Informationen, die als PDF zum Download vorhanden sind, stehen bisher leider nicht barrierefrei zur Verfügung.

Anmerkungen zur Karte und zum Arbeitsstand netz- und nicht netzbasierter Gebiete in Stuttgart

Wärmenetzeignungsgebiete – in vertiefter Untersuchung (Grün): 
Es handelt sich hierbei um Gebiete, die sich für ein Wärmenetz eignen und bereits Planungen vorliegen oder sich in der Ausarbeitung befinden.

Wärmenetzeignungsgebiete – vertiefte Untersuchung ausstehend (Blau):
Hierbei handelt es sich um Gebiete, die sich für ein Wärmenetz eignen aber noch keine Planungen vorliegen oder ausgearbeitet sind.

Klimaneutrale Wärmeversorgung besonders herausfordernd (Rot): In diesen Gebieten ist eine Versorgung über Einzellösungen besonders schwierig, die erneuerbaren Potenziale für eine zentrale Versorgung sind aber auch sehr begrenzt. Eine starke Sanierung ist hier zwangsweise erforderlich.

Erweiterung bestehender Netze (Gelb): 
Hier besteht die Möglichkeit ein benachbartes bestehendes Netz zu erweitern oder einen Sekundärkreis aufzubauen.

Bestehende Wärmenetze (Orange): 
Gebiete in denen bereits ein Netzgebiet besteht oder die LHS oder Stadtwerke Stuttgart keinen Einfluss auf eine Änderung in der Versorgungsstruktur haben.

Einzelversorgungsgebiet (keine Markierung): 
Gebiete welche sich nicht für die Erschließung mit einem Wärmenetz eignen und somit eine Einzelversorgung in den jeweiligen Gebäuden vorgesehen ist. 

Bitte beachten Sie, dass die von uns ausgewiesenen Gebiete „Eignungsgebiete“ darstellen, mit einem möglichen Fahrplan, wie dieser Bereich erschlossen werden kann. Dieser Plan beinhaltet keine Zusage über die Entstehung eines Wärmenetzes. Auch besteht keine Verpflichtung für Gebäudeeigentümerinnen und -eigentümer zu einer Versorgung. Vielmehr soll aufgezeigt werden, in welchen Bereichen eine Versorgung über ein Wärmenetz mit dem aktuellen Kenntnisstand und mit welchen Energiequellen zielführend erscheint und weiterverfolgt werden soll. Aus dieser Planung heraus werden wir gemeinsam mit den Energieversorgern Schritt für Schritt diese Bereiche entwickeln.

Aktuelle Entwicklungen in Stuttgarter Quartieren

Amt für Umweltschutz

Energiekonzept Gesamtstadt

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Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise

  • Getty Images / Andrey Popov, Grafik in Tablet: greenventory GmbH
  • Stadt Stuttgart
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  • Amt für Stadtplanung und Wohnen und Arch. Schüler Düsseldorf / faktorgrün
  • Stadtwerke Stuttgart
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  • Leif Piechowski/Stadt Stuttgart
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