Ein wichtiger Baustein zur klimaneutralen Landeshauptstadt ist die Energieleitplanung. Sie ist ein wichtiges Instrument, um Energiepotenziale in Stuttgart ausfindig zu machen und um darauf aufbauend Konzepte zum Vorgehen im Energiebereich für die einzelnen Quartiere zu erarbeiten und umzusetzen. Je nachdem, welche Energieinfrastruktur und welche Beschaffenheit das Gelände hat, eignet sich jeweils ein anderes Vorgehen.
Kommunale Wärmeplanung
Das Land Baden-Württemberg sieht in diesem strategischen Vorgehen ebenfalls ein zentrales Instrument zur Erreichung der Klimaschutzziele. Daher wurde mit der Fortschreibung des Klimaschutzgesetzes im Jahr 2020 die Aufstellung eines kommunalen Wärmeplans für Stadtkreise und Große Kreisstädte verpflichtend eingeführt. Der erstellte Wärmeplan soll den Transformationsprozess der nächsten zwei bis drei Jahrzehnte begleiten und bei allen städtebaulichen Planungen und Entwicklungen berücksichtigt und immer wieder der veränderten Lage angepasst werden.
Die grundlegende Aufgabenstellung, die mit dem Klimaschutzgesetz festgelegt wird, ist die Entwicklung eines kommunalen Wärmeplans als Basis einer Strategie für die langfristig klimaneutrale Wärmeversorgung der Kommune bis zum Jahr 2040. In Stuttgart gilt hier das Zieljahr 2035. Der kommunale Wärmeplan zeigt dafür den aktuellen Sachstand der Wärmeversorgung sowie verschiedene Perspektiven der Wärmeversorgung aus erneuerbaren Energiequellen und Abwärme auf. Über einen Zwischenstand für das Jahr 2030 ist daraus das klimaneutrale Zielszenario zu entwickeln. Insbesondere soll eine Einteilung in Eignungsgebiete für Fernwärmeverdichtung, kleine Wärmenetze, Sanierung und Einzelversorgung erfolgen. In Stuttgart wird die Wärmeplanung von der Energieabteilung und den Stadtwerken Stuttgart gemeinsam aufgestellt. Die Ergebnisse der Wärmeplanung werden Ende 2023 in unserer digitalen Stadtkarte (Öffnet in einem neuen Tab) unter dem Überbegriff „Planen&Bauen“ im Reiter „Energie“ veröffentlicht in der Sie bereits jetzt unter anderem unser Solarpotenzial aufrufen können.
Aktuelle Aktivitäten in konkreten Quartieren
Für Bestandsquartiere mit einer Vielzahl energetischer Potenziale (zum Beispiel Möglichkeit zur Realisierung eines Wärmeverbunds, Nutzung von Abwasserwärme, Sanierungsbedarf, Vernetzung von Gewerbe- und Wohngebiet) bietet sich die Erstellung eines ganzheitlichen energetischen Quartierskonzepts an. Kommunen werden bei der Entwicklung und Umsetzung solcher Konzepte von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) finanziell unterstützt (KfW Zuschuss 432 – Energetische Stadtsanierung), sodass von der Energieabteilung im Amt für Umweltschutz entsprechende Anträge eingereicht werden. Die Energieleitplanung ist auch ein wichtiges Instrument bei der Entwicklung neuer Stadtquartiere. Insbesondere, wenn die Stadt die Grundstücke selbst vermarktet, kann sie durch Vorgaben in den Kaufverträgen gezielt Einfluss auf die Energieversorgung und den Energiestandard der Gebäude nehmen. Ein Beispiel für die erfolgreiche Umsetzung einer Nahwärmelösungen auf Quartiersebene ist das Olga-Areal, das im Herbst 2019 bezogen wurde. In Umsetzung ist die Nahwärmelösungen für das Quartier am Wiener Platz (ehemaliges Schoch-Areal).
Aktuelle Aktivitäten in den Quartieren
Nachfolgend zeigen wir Ihnen eine Auswahl unserer aktuellen Aktivitäten in den Quartieren. Erfahren Sie mehr über die einzelnen Energiekonzepte.