Publikationen Aktion Gebäudesanierung

Rotenberg ist durch eine enge Bebauung und einen hohen Anteil denkmalgeschützter Gebäude geprägt, was die Umsetzung individueller Wärmelösungen erschwert. Die begrenzte Verfügbarkeit von Flächen stellt hierbei eine besondere Herausforderung dar. Durch die Vor-Ort-Aktivitäten der Energieagentur des Kreises Ludwigsburg und des Energieberatungszentrums Stuttgart konnten jedoch bereits erste Lösungsansätze mit den Anwohnerinnen und Anwohnern erarbeitet und diskutiert werden.

In Botnang dominieren kleinere Wohngebäude, die sich gut für dezentrale Wärmepumpenlösungen eignen. Einige Bereiche des Stadtteils sind bereits als Sanierungsgebiet ausgewiesen. Während die Wärmeversorgung größerer Gebäudekomplexe in der Einzellösung komplex ist, zeigt sich in Botnang ein starkes bürgerschaftliches Engagement mit eigenen Initiativen zur klimafreundlichen Energieversorgung.

Zuffenhausen zeichnet sich durch eine heterogene Gebäudestruktur aus – von historischen Bauten bis hin zu modernen Neubaugebieten. Diese Vielfalt bietet Potenzial für die Nutzung klimafreundlicher Wärmelösungen, insbesondere in Neubauarealen, in die städtische Liegenschaften eingebunden werden können. Gleichzeitig stellen denkmalgeschützte Wahrzeichen und ältere Quartiere eine besondere Herausforderung für die energetische Erneuerung dar.

Der historische Kern Vaihingens ist durch eine enge Bebauung und zahlreiche denkmalgeschützte Gebäude geprägt. Dies erschwert die Umsetzung energetischer Maßnahmen. In den umliegenden Bereichen bestehen dennoch gute Voraussetzungen für individuelle Lösungen, insbesondere unter Nutzung von Wärmequellen wie Geothermie. Das bestehende Sanierungsgebiet bietet zudem strukturelle Unterstützung für eine nachhaltige Wärmeversorgung.

Im Ortskern von Degerloch gibt es eine dichte Bebauung. Dadurch werden zentrale Wärmelösungen, beispielsweise über ein Wärmenetz mit Wärmequellen in Tränke und auf der Waldau, besonders relevant. Zugleich haben sich bereits zahlreiche Einzellösungen etabliert, die zeigen, wie kreative Ansätze auch in engen Strukturen funktionieren können. Das Engagement der Bürgerinnen und Bürger ist ein entscheidender Faktor für die energetische Transformation.

Die Gebäudestruktur von Heumaden und Lederberg unterscheidet sich deutlich. Während in Lederberg überwiegend kleinere Gebäude zu finden sind, die sich gut für Einzellösungen eignen, gibt es in Heumaden größere Gebäudekomplexe, darunter ein denkmalgeschütztes Objekt, das besondere Anforderungen stellt. Um den unterschiedlichen Rahmenbedingungen gerecht zu werden und Synergien zu nutzen, wird im Süden des Stadtteils eine Quartierslösung verfolgt.

Der Stadtbezirk Stammheim weist eine heterogene Gebäudestruktur auf, in der besonders der verbreitete Einsatz von Stromheizungen eine Besonderheit in Stuttgart darstellt. Dies prägt die Ausgangssituation für die zukünftige Wärmeplanung. Entlang der Korntaler Straße und der Freihofstraße bestehen in den angrenzenden Wohngebieten besondere Herausforderungen für die Umsetzung individueller Wärmeversorgungen. Diese Aufgaben sind jedoch lösbar und können mit geeigneter Planung und quartiersbezogenen Lösungen adressiert werden.

Abseits dieser Bereiche bietet Stammheim insgesamt sehr gute Voraussetzungen für vielfältige energetische Modernisierungen und nachhaltige Wärmelösungen, einschließlich effizienter Einzelversorgungssysteme und erneuerbarer Wärmequellen.

Die Stadtteile Muckensturm, Sommerrain und Espan prägt eine vielfältige Siedlungs- und Entwicklungsstruktur. Sie spiegelt sich in den unterschiedlichen Baualtersklassen und Gebäudetypologien wider. Während den Muckensturm überwiegend Ein- und Zweifamilienhäuser aus der Nachkriegszeit und den 1960er- und 1970er-Jahren bestimmen, finden sich im Sommerrain größere Wohnsiedlungen und kompaktere Strukturen mit Mehrfamilienhäusern aus den 1950er- und 1960er-Jahren. Der Stadtteil Espan weist dagegen eine vielfältigere Mischung aus Quartiren mit Einfamilienhäusern, kleineren Geschosswohnungsbauten und einzelnen Neubauentwicklungen auf.

Die historisch gewachsene Heterogenität stellt besondere Anforderungen an die zukünftige Wärmeplanung. Besonders in den kompakteren Bereichen des Sommerrains und in Teilen des Espans sind der hohe Modernisierungsbedarf älterer Gebäude und die begrenzten Möglichkeiten individueller Wärmeversorgung im Bestand eine Herausforderung. Gleichzeitig bietet die bauliche Dichte dieser Siedlungsbereiche Potenzial für koordinierte Quartierslösungen, etwa in Form gemeinsamer Wärmepumpencluster, Nahwärmelösungen oder hybrider Versorgungsformen.

In den weitgehend ein- und zweigeschossigen Wohngebieten des Muckensturms sind dagegen vor allem individuelle Modernisierungsmaßnahmen gut realisierbar. Die Gebäudestrukturen bieten insgesamt günstige Voraussetzungen für effiziente Einzelversorgungssysteme. Das ermöglicht eine schrittweise, eigentümergetriebene Dekarbonisierung, ohne dass größere infrastrukturelle Anpassungen notwendig werden.

Trotz der unterschiedlichen Anforderungen und Ausgangsbedingungen verfügen alle drei Stadtteile insgesamt über gute Chancen für eine zukunftsfähige, verlässliche und klimafreundliche Wärmeversorgung. Die Kombination aus quartiersspezifischen Lösungen in den dichter bebauten Bereichen und individuellen Modernisierungspfaden in den stärker durch Einfamilienhäuser geprägten Quartieren bildet eine solide Grundlage für die langfristige Transformation.

Mit einer vorausschauenden Planung, abgestimmten Modernisierungsstrategien und gezielter Unterstützung der Eigentümerschaft lassen sich die Herausforderungen erfolgreich adressieren und in energetische Chancen für die gesamte Wärmeplanung überführen.

Der Stadtteil Steinhaldenfeld ist geprägt durch eine historisch gewachsene Siedlungsstruktur, die überwiegend aus Ein- und Zweifamilienhäusern der Siedlerbewegung besteht. Die oftmals großzügig zugeschnittenen Grundstücke und vergleichsweise niedrigen Bebauungsdichten schaffen günstige Rahmenbedingungen für individuelle Wärmeversorgungslösungen. Diese baulichen Voraussetzungen machen Steinhaldenfeld besonders geeignet für den zukünftigen Einsatz effizienter Wärmepumpensysteme sowie weiterer dezentraler erneuerbarer Wärmetechnologien.
In einzelnen Straßenzügen können aufgrund der unterschiedlichen Gebäudealter und Modernisierungsstände jedoch Herausforderungen bei der Umstellung auf neue Heizsysteme auftreten, insbesondere hinsichtlich Sanierungsbedarf, Gasnetzrückbau, Leitungsführung oder elektrischer Anschlusskapazitäten. Diese Anforderungen sind aber grundsätzlich gut beherrschbar und lassen sich durch gezielte Modernisierungsschritte und eine abgestimmte quartiersbezogene Planung adressieren. 
Insgesamt bietet Steinhaldenfeld damit sehr gute Voraussetzungen für eine nachhaltige Weiterentwicklung des Wärmeversorgungssystems, von der effizienten Einzelversorgung bis hin zu flexiblen, erneuerbaren Lösungen, die den charakteristischen Siedlungscharakter des Stadtteils sinnvoll ergänzen