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Landeshauptstadt Stuttgart

Infektionsschutz

Multiresistente Erreger

Antibiotika können Leben retten. Doch viele Wirkstoffe helfen nicht mehr, weil Keime zunehmend Schutzmechanismen entwickeln. Deshalb müssen medizinische Einrichtungen die Hygiene noch konsequenter einhalten. Das Gesundheitsamt Stuttgart steuert seit 2012 ein regionales Netzwerk zur Bekämpfung multiresistenter Erreger.

Bakterien-Wachstum: Inspektion einer Petrischale im Labor.

Antibiotikaresistenz - eine globale Herausforderung

Multiresistente Erreger (MRE), gegen die kaum ein Antibiotikum mehr wirkt, sind weltweit auf dem Vormarsch. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sieht Antibiotika‐Resistenzen inzwischen als ernsthafte Bedrohung, weil sie die Erfolge in der Bekämpfung von Infektionen erheblich verringert. 

Während gesunde Menschen durch multiresistente Erreger kaum gefährdet sind, kann eine Übertragung auf besonders gefährdete und geschwächte Menschen zu lebensbedrohlichen Infektionen führen. Das betrifft vor allem stationäre Aufenthalte im Krankenhaus und stationäre Pflege in Altenheimen.

Laut  Robert-Koch-Institut (Öffnet in einem neuen Tab) kommt es jedes Jahr in Deutschland bei stationären Aufenthalten zu geschätzten 400.000 bis 600.000 Krankenhausinfektionen. Bei diesen sogenannten nosokomialen Infektionen verlaufen etwa 10.000 bis 20.000 tödlich. Ein Teil davon geht auf multiresistente Erreger zurück, bei denen Antibioktika nicht mehr oder nur schwer wirken.

Das MRE-Netzwerk Stuttgart

Der Nachweis von multiresistenten Erregern schränkt nach heutigem Stand die Möglichkeiten der Therapien ein. Außerdem führt der Nachweis bei den Betroffenen unter Umständen zu längeren Liegezeiten in den Krankenhäusern und zu teilweise erheblichen Belastungen zum Beispiel durch Isolationsmaßnahmen. Für Medikamente, Wundversorgung und Pflegeartikel fallen zudem erhöhte Kosten an.

Damit der Umgang mit multiresistenten Erregern erfolgreich ist, braucht es ein regional abgestimmtes Handeln innerhalb der medizinischen Einrichtungen. In Deutschland gibt es laut Robert-Koch-Institut mitterweile über 100 regionale MRE-Netzwerke.

Das regionale MRE‐Netzwerk Stuttgart, das vom Gesundheitsamt geleitet wird, wurde im Jahr 2012 gegründet. Hier arbeiten zahlreiche Einrichtungen zusammen, darunter Krankenhäuser, Rehabilitationskliniken, Pflegedienste, Altenpflegeheime, Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen, die Ärzteschaft Stuttgart, Krankenkassen, Labore, Rettungsdienst, Krankentransport und die Stadt Stuttgart. Grundlage für die Zusammenarbeit ist die  Medizin‐Hygieneverordnung (MedHygVO) des Landes Baden‐Württemberg (Öffnet in einem neuen Tab).

Fragen zu multiresistenten Erregern

Wenn Sie Fragen zum Thema multiresistente Erreger haben oder sich ausführlicher informieren wollen, empfehlen wir Ihnen unsere angebotenen Merkblätter und die Verlinkung zu den Internetseiten der Fachgesellschaften.

Für den direkten Kontakt schreiben Sie eine E-Mail ans  MRE-Netz Stuttgart oder rufen Sie an unter der Telefonnummer 0711 216-59378.

Eine vollständige Übersicht aller Flyer und Merkblätter zum Thema MRE finden Sie auf der Seite des  Landesgesundheitsamtes Baden-Württemberg (Öffnet in einem neuen Tab). Die Flyer sind in den Sprachen deutsch, englisch, arabisch, türkisch, russisch und kroatisch verügbar.

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MRE, Impfberatung, Todesbescheinigungen, Krebsregister, Pandemieplanung

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