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Landeshauptstadt Stuttgart

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Baumbilanz: Stuttgart wird immer grüner

Bäume sorgen für eine hohe Lebensqualität in der Stadt - und ihre Zahl steigt in Stuttgart vor allem an Straßen, Spielplätzen sowie auf Natur- und Landschaftsflächen. Das verdeutlicht die Bilanz für die Jahre 2010 bis 2013, die Technikbürgermeister Dirk Thürnau im Ausschuss für Umwelt und Technik vorgestellt hat.

Stadtbäume haben in Stuttgart einen hohen Stellenwert. Sie wirken als Staubfilter und steigern das Wohlbefinden der Menschen. Doch sie können auch die Verkehrssicherheit beeinträchtigen. Mitarbeiter des Garten-, Friedhofs- und Forstamts kontrollieren deshalb, ob diese ausreichend gewährleistet ist. Wenn das nicht so ist, müssen Pflegearbeiten vorgenommen oder im schlimmsten Fall der Baum gefällt werden. Bei den Baumkontrollen setzt das Garten-, Friedhofs- und Forstamt auf Expertenwissen: Zertifizierte Baumkontrolleure überprüfen regelmäßig insgesamt 110000 Bäume und 100 Hektar waldartigen Baumbestand. Dabei wird jährlich bei rund 25000 bis 30000 Bäumen Handlungsbedarf festgestellt.

Zuwachs von 2446 Bäumen

Die Kontrollen beinhalten auch die Entscheidung über Anträge zum Fällen von Bäumen. Wenn es irgendwie möglich ist, sollen Bäume erhalten bleiben. In den vergangenen Jahren ist das gut gelungen: "Wir konnten durch unser umsichtiges Handeln in Sachen Baumerhaltung von 2010 bis 2013 einen Zuwachs von 2446 Bäumen erreichen", sagt Technischer Bürgermeister Dirk Thürnau. Besonders stark gestiegen ist der Grünanteil an Straßen: Im vergangenen Jahr gab es hier bereits 800 Bäume mehr als noch 2010, und von 2012 auf 2013 ist der Baumanteil um 246 angestiegen.

Auch bei den Natur- und Landschaftsflächen gab es eine positive Entwicklung: Von 2010 bis 2013 konnte hier ein Plus von 508 Bäumen verzeichnet werden, allein von 2012 auf 2013 stieg die Zahl der Bäume um 196 an. Auch an Stuttgarter Kinderspielplätzen erhöhte sich der Baumanteil seit 2011. In Grünanlagen hingegen erreichte der Bestand 2012 seinen Höhepunkt und war danach rückläufig (siehe Tabelle). Ein Grund dafür waren die hohe Zahl an Baumfällmaßnahmen infolge der Sturmschäden vom Juli 2012.

Nachpflanzungen für gefällt Bäume

Manchmal ist es nicht zu vermeiden, einen Baum zu fällen. Das ist in erster Linie erforderlich, um die Verkehrssicherheit wiederherzustellen und mögliche Schäden zu verhindern. Weitere Gründe sind Baumaßnahmen und die Bestandspflege. Zudem kann auf diese Weise die Ausbreitung von Baumkrankheiten verhindert werden.

Ob ein Baum gefällt werden muss, beurteilen die zuständigen Experten eines Bezirks, also Meister im Gartenbau sowie die Ingenieure der Fachrichtungen Gartenbau, Landschaftspflege und Landschaftsarchitektur. In Zweifelsfällen wird noch ein Baumsachverständiger zur Beurteilung des Gesundheitszustandes herangezogen. Wenn ein Einschlag nötig ist, dann werden in Stuttgart in der Regel Nachpflanzungen geplant, wie die Bilanz für 2013 und für die ersten zwei Monate dieses Jahres zeigt.

Demnach wurden im Bezirk Mitte im genannten Zeitraum 137 Bäume gefällt und 132 Neuplanzungen vorgenommen. Auch im Bezirk Nord konnte der Bestand fast erhalten bleiben (18 Fällungen und 17 Pflanzungen), im Bezirk Neckar stieg dieser sogar um mehr als das Doppelte an (39 Fällungen und 80 Neupflanzungen). Nur im Bezirk Filder reduzierte sich der Baumanteil deutlich (282 Fällungen und 26 Neupflanzungen).

Verkehrssicherheit gewährleistet

Obwohl die Experten vom Garten-, Friedhofs- und Forstamt regelmäßig im Einsatz sind, kann das Gefahrenpotenzial, das von einigen Bäumen ausgeht, nicht immer richtig eingeschätzt werden. So können auch Bäume ohne erkennbare Beeinträchtigungen Unfälle und Schäden verursachen, beispielsweise wenn Äste brechen und auf Gebäude oder Fahrzeuge fallen.

Auch wenn solche Probleme gelegentlich auftreten, wird in der Regel keine Pflichtverletzung der Stadt festgestellt. Das verdeutlichen die Zahlen für 2013: Bei über 110 000 zu kontrollierenden Bäumen kam es im vergangenen Jahr zum Beispiel nur zu fünf rechtlichen Verfahren nach Paragraph 823 BGB Schadensersatzpflicht. Davon wurden zwei abgelehnt, und nur in drei Fällen waren Schadensersatzzahlungen fällig - ein Zeichen dafür, dass die Verkehrssicherheit gut gewährleistet ist.

Stuttgarts Wälder

Auch die Bäume in Stuttgarts Wäldern werden regelmäßig kontrolliert, allerdings wird hier keine Bilanz über Einzelbäume geführt, da das aufgrund der Größe der Wälder mit vertretbarem Aufwand nicht möglich wäre. Alle zehn Jahre nehmen die Forstrevierleiter hier eine Überprüfung vor. Wichtige Kriterien dabei sind die Baumarten-Zusammensetzung, das Holzvolumen eines Waldes, die Waldstruktur sowie der zu erwartende Zuwachs, auch im Hinblick auf das Ziel, Erträge zu erwirtschaften. Anhand dieser Aspekte beurteilen die Forstrevierleiter, ob Bäume gefällt werden müssen oder nicht.

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