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Träger der Otto-Hirsch-Auszeichnung Arno Fern gestorben

Arno Fern, Träger der Otto-Hirsch-Medaille (heute: Otto-Hirsch-Auszeichnung) ist am 3. Juli gestorben. Er erhielt die Auszeichnung im Jahr 2003. Mit der Otto-Hirsch-Medaille werden Persönlichkeiten geehrt, die sich um die christlich-jüdische Verständigung verdient gemacht haben.

Mit seiner Arbeit als ehrenamtlicher Geschäftsführer der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württembergs und in der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit hatte sich Arno Fern viele Jahre dafür eingesetzt, das Judentum in seinen religiösen, kulturellen und sozialen Ausprägungen der nichtjüdischen Öffentlichkeit nahe zu bringen.

Er wurde am 8. Mai 1938 in Fürth geboren. Kurze Zeit später zog die Familie nach Stuttgart, wo der Vater ein Textilunternehmen eröffnete. Während der Zeit der nationalsozialistischen Diktatur flüchtete die Mutter mit Sohn und Tochter nach Frankreich zu Verwandten. Versteckt im Kloster Monsac in Südfrankreich überlebten sie die Schreckensherrschaft. Der Vater, als Staatenloser aus Deutschland ausgewiesen, flüchtete zunächst nach Polen und dann in die Sowjetunion. Nach dem Ende des Krieges kehrte er nach Polen zurück. Nach einem einjährigen Aufenthalt in Israel wurde die Familie wieder in Deutschland ansässig.

Arno Fern studierte an der technischen Hochschule Berlin. Er schloss sein Studium 1966 als Wirtschaftsingenieur ab. Nach seiner Rückkehr nach Stuttgart übernahm er den Textilgroßhandel seines Vaters und begann ehrenamtlich in der jüdischen Gemeinde mitzuarbeiten, viele Jahre als Vorstandsmitglied. Ab 1990 war er Geschäftsführer in der Israelitischen Religionsgemeinschaft. Er ist verheiratet und hat zwei Töchter.

Arno Fern war seit 1970 Mitglied der Repräsentanz und viele Jahre ehrenamtliches Vorstandsmitglied der Israelitischen Religionsgemeinschaft. Er widmete sich den Sorgen und Nöten der aus dem Osten neu zugewanderten Juden und Jüdinnen und half ihnen, sich in der Stadt und im Land zu integrieren.

Arno Fern hatte zudem Funktionen in verschiedenen jüdischen Vereinigungen inne. Er setzte sich - nicht zuletzt in der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit - dafür ein, das Judentum in seinen vielen religiösen, kulturellen und sozialen Ausprägungen und Facetten der nichtjüdischen Öffentlichkeit nahe zu bringen.

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