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Landeshauptstadt Stuttgart

Presse

Literaturpreisträgerin Seidl-Gschwend wird 80 Jahre alt

Die literarische Übersetzerin Ragni Maria Seidl-Gschwend wird am Donnerstag, 10. September, 80 Jahre alt. Sie erhielt 1982 den Literaturpreis der Landeshauptstadt Stuttgart für die Übersetzung italienischer Autoren.

Seidl-Gschwend wurde in Immenstadt im Allgäu geboren. Nach einer Buchhandelslehre und mehreren Auslandsaufenthalten studierte sie Italienisch in Perugia, Siena und München.

Bereits während des Studiums begann sie für Verlage italienische Bücher ins Deutsche zu übertragen. Nach ihrer Heirat und dem Umzug nach Freiburg machte sie sich als Übersetzerin selbstständig. Sie bearbeitete Werke unter anderem von Anna Maria Carpi, Ennio Flaiano sowie Margherita Guidacci.

Engagiertes Mitglied der Literaturszene

Neben ihren Übersetzungen gab Seidl-Gschwend auch Bücher und Anthologien heraus, wie zum Beispiel das Lesebuch "Die Kunst sich das Rauchen nicht abzugewöhnen" über den Autor Italo Svevo, sowie eigene Werke, beispielsweise "Figaros Flehn und Flattern. Mozart in den Fängen seiner Übersetzer" 2005.

Zudem engagierte sie sich für den Zusammenschluss mit anderen Übersetzern und initiierte regelmäßige Treffen mit Kollegen. Der Übersetzerstammtisch in Freiburg ist mittlerweile wesentlicher Bestandteil des "Literaturforums Südwest e.V". Von 2001 bis 2008 war Seidl-Gschwend Präsidentin des Vereins "Freundeskreis zur internationalen Förderung literarischer und wissenschaftlicher Übersetzungen".

Literaturpreis der Stadt Stuttgart im Jahr 1982

Für ihre Arbeit wurde sie mehrfach ausgezeichnet, erstmals 1982 mit dem Literaturpreis der Stadt Stuttgart, samt 10 000 Mark Preisgeld. Der Literaturpreis war 1978 gestiftet worden und wurde alle zwei Jahre an Literaten aus Baden-Württemberg übergeben. Seit 2003 heißt er Johann von Cotta-Literaturpreis der Landeshauptstadt Stuttgart.

Verdienstkreuz der Bundesrepublik

Es folgten einige italienische Preise sowie 1992 ein Jahresstipendium des Kunstministeriums Baden-Württemberg, 1995 der Förderpreis des Reinhold Schneider-Preises der Stadt Freiburg und das Stipendium der Calwer Hermann-Hesse-Stiftung.

2006 erhielt Seidl-Gschwend den Übersetzerpreis der Leipziger Buchmesse sowie die Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg und 2008 der Paul-Celan-Preis. Im selben Jahr wurde ihr das Verdienstkreuz Erster Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen.

Im März 2015 erhielt Ragni Maria Seidl-Gschwend den Deutsch-Italienischen Übersetzerpreis für ihr Lebenswerk.

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