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Presse

Fünf Jahre Stadtarchiv im Neckarpark

Das Stadtarchiv blickt am neuen Standort in Bad Cannstatt auf fünf bewegte Jahre zurück. Gefeiert wird das Jubiläum im Rahmen einer Festveranstaltung am Freitag, 22. Januar, mit Oberbürgermeister Fritz Kuhn. Heribert Prantl, Leiter des Ressorts Innenpolitik der Süddeutschen Zeitung, hält den Festvortrag.

Bereits am Mittwoch, 20. Januar, gibt es ein Gastspiel von Joe Bauers "Flaneursalon". Die Finissage der Ausstellung "Erhalt und Verlust - Die Nachlässe der Fotografen Ohler, Windstoßer, Seufert" rundet die Jubiläumsveranstaltungen am Samstag, 23. Januar, mit Führungen und einem Foto-Quartett zur Stuttgarter Stadtgeschichte ab.

Architektonisches Schmückstück

Mit dem großzügigen Gebäudeensemble im Bad Cannstatter Bellingweg besitzt das Stadtarchiv seit dem 22. Januar 2011 ein Domizil, das die verschiedenen, bis dahin über die Innenstadt verstreuten Archivgebäude und Räume unter einem Dach vereint. Das historische Lager- und Verwaltungsgebäude ist ein architektonisches Schmuckstück, das dem Archiv eine angemessene Unterkunft bietet.

Immer mehr Nutzerinnen und Nutzer

Allein im Eröffnungsjahr wurden rund 100 Führungen verschiedenster Gruppen durchgeführt. Die Sorge, dass am neuen Standort die Vor-Ort-Nutzung im Lesesaal zurückgehen könnte, hat sich als gegenstandslos erwiesen. Stetig steigende Nutzerzahlen zeugen vom hoch geschätzten Service im Lesesaal und von den ausgezeichneten Arbeitsbedingungen für Nutzerinnen und Nutzer.

Festveranstaltung "Fünf Jahre Stadtarchiv im Neckarpark"

Das Jubiläum wird mit drei Veranstaltungen gefeiert.

An der Festveranstaltung "Fünf Jahre Stadtarchiv im Neckarpark" am
Freitag, 22. Januar, um 19.30 Uhr nimmt auch Oberbürgermeister Fritz Kuhn teil. Heribert Prantl, einer der bedeutendsten politischen Publizisten der Bundesrepublik, widmet sich in seinem Festvortrag der Funktion und Bedeutung von Archiven als Gedächtnis der Gesellschaft.

Er leitet das Ressort für Innenpolitik bei der Süddeutschen Zeitung und ist Mitglied der Chefredaktion. Die Tätigkeit der öffentlichen Archive ist für ihn ein hochpolitisches Anliegen. Denn Archive sichern zum einen Kontinuität von Verwaltungshandeln und sind "Fehlervermeidungsapparaturen". Zum anderen gewährleisten sie für die Demokratie unverzichtbare Transparenz. Die Veranstaltung wird musikalisch umrahmt von einem Saxophon-Trio mit Christoph Beck.

Joe Bauers "Flaneursalon"

Joe Bauer, Kolumnist und Stadt-Spaziergänger der Stuttgarter Nachrichten, lässt in seinem "Flaneursalon" am Mittwoch, 20. Januar, um 19.30 Uhr Geschichten auf der Bühne lebendig werden: Zusammen mit Musikern und Entertainern spiegelt er die Stadt und ihre Menschen in einer bunten Show wider.

Sie bietet kontrast- und temporeiche Abwechslung mit Lesung, Musik und Komik. Ins Stadtarchiv kommt diese Stadt-Revue mit dem Tänzer, Sänger und Musiker Eric Gauthier, dem Gitarristen Jens-Peter Abele, der Sängerin Eva Leticia Padilla, dem Entertainer Roland Baisch und dem Gitarristen Frank Wekenmann.
Tickets können für 15 Euro unter www.reservix.de erworben werden.

Finissage mit Foto-Quartett

Besucher können bei der Finissage am Samstag, 23. Januar, um 14 und 17 Uhr in Führungen die Ausstellung "Erhalt und Verlust - Die Nachlässe der Fotografen Ohler, Windstoßer, Seufert" entdecken. Um 15 Uhr startet unter der Moderation des Fotografen Andreas Langen das erste "Foto-Quartett zur Stuttgarter Stadtgeschichte":

Die Architekturfotografin Brigida González, die Tanzhistorikerin Claudia Fleischle-Braun und der Künstler Harry Walter stellen Exponate aus der laufenden Ausstellung vor und diskutieren über Aspekte von Fotografie, Stadtgeschichte und persönlicher Wahrnehmung.

Die ersten fünf Jahre am neuen Standort

Das Stadtarchiv hat zahlreiche Veranstaltungen zu Archiv-, Bildungs- und stadtgeschichtlichen Themen durchgeführt. Regelmäßig findet der "Tag der Stadtgeschichte" im Stadtarchiv statt. Die neuen Räumlichkeiten bieten auch für größere Tagungen Platz:

Im November 2011 tagte der Südwestdeutsche Arbeitskreis für Stadtgeschichtsforschung im Bellingweg. Im Juni 2013 richtete das Stadtarchiv den 73. Südwestdeutschen Archivtag aus. Im Foyer wurden mehrere Ausstellungen gezeigt, wie beispielsweise die erfolgreich gelaufene Schau zur Geschichte des Killesbergs. Aktuell ist im Foyer eine Ausstellung zu Fotonachlässen aus dem Archiv zu sehen.

Die "Stuttgarter Schule" Theodor Fischers

Der Hauptbau des Komplexes im Bellingweg wurde 1921 nach den Plänen des Stuttgarter Architekten Albert Schieber für den "Großeinkaufsverein der Kolonialwarenhändler Württemberg" errichtet und ist heute als Kulturdenkmal eingestuft. Der dreischiffige Eisenskelettbau gilt als gutes Beispiel für die durch Theodor Fischer geprägte Stuttgarter Schule in den 1920er Jahren.

Die späteren Lageranbauten und Erweiterungen aus den 1930er und 1950er Jahren sind nicht denkmalgeschützt, bilden heute aber mit dem Hauptbau eine städtebauliche Einheit. Im repräsentativen, älteren Bauteil mit seinem markanten halbrunden Turm sind jetzt neben den Büroräumen insbesondere die Nutzungseinheiten untergebracht, wie etwa der Lese- und Vortragssaal. Das Magazin, das Herz des neuen Stadtarchivs, hat seinen Platz dagegen in den neueren Anbauten gefunden.

Das Stadtarchiv heute

Das Stadtarchiv ist das Gedächtnis der städtischen Gesellschaft und gleichzeitig das Kompetenzzentrum für Stadtgeschichte. Es bewahrt und sichert die Unterlagen der Stadtverwaltung und stellt sie - entsprechend den gesetzlichen Vorgaben - den Bürgerinnen und Bürgern zur Information und Forschung zur Verfügung.

Außerdem verwahrt es nichtamtliches Schrift- und Sammlungsgut von bleibendem Wert für die Geschichte der Stadt, unter anderem private Nachlässe, Plakate und Fotos. Darüber hinaus trägt das Stadtarchiv als wissenschaftliche Einrichtung mit eigener Forschung sowie durch Tagungen, Vorträge, Ausstellungen, Publikationen und andere Aktivitäten zur Vermittlung der Stadtgeschichte bei. Im Rahmen der historischen Bildungsarbeit informiert es über die Aufgaben des Archivs und bietet archivpädagogische Programme an. Aktuelle Veranstaltungen stehen unter
www.stuttgart.de/stadtarchiv.

Erreichbar ist das Stadtarchiv mit der Buslinie 56 vom Wilhelmsplatz oder Bahnhof Bad Cannstatt bis zur Haltestelle Veielbrunnenweg. Von dort geht man noch etwa sieben Minuten durch die Reichenbachstraße bis zum Bellingweg 21.

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