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Landeshauptstadt Stuttgart

Presse

OB Kuhn: "Kulturpolitik hat in Stuttgart eine besondere Bedeutung"

Oberbürgermeister Fritz Kuhn hat sich am Dienstag, 28. Juni, im Ausschuss für Kultur und Medien zur Kulturpolitik in Stuttgart und zur Kritik an der geplanten Verwaltungs-Neugliederung geäußert. Die Sachkundigen Bürgerinnen und Bürger des Ausschusses hatten in einem öffentlichen Aufruf die Zuordnung des Kulturamts zum Geschäftskreis I, dem künftigen Referat "Allgemeine Verwaltung, Recht und Kultur" kritisiert.

Kuhn erklärte, die geplante Neu-Strukturierung ändere nichts an der besonderen Bedeutung der Kulturpolitik in der Stadt und innerhalb der Stadtverwaltung: "Kulturpolitik ist mir eine Herzensangelegenheit und als Chef der Verwaltung werde ich bei wichtigen Themen eingreifen, das habe ich in der Vergangenheit auch gemacht. Die Abstimmung zwischen mir und unserer ehemaligen Kulturbürgermeisterin Susanne Eisenmann war immer eng."

Kuhn sagte weiter: "Stuttgart ist eine besondere Kulturstadt. Es ist einzigartig, in welcher Dichte kulturelle Einrichtungen und Veranstaltungen aller Art in Stuttgart zu finden sind." Er betonte die herausragende kulturelle Bedeutung von Stuttgart in Sparten wie Tanz und Ballett, Theater, Oper, klassischer Musik, Jazz, Literatur, Kunst und Varieté. "Diese Liste ist noch lange nicht vollständig. Sie zeigt aber beispielhaft, wie breit wir in Stuttgart im Kulturbereich aufgestellt sind. Und diese Qualität findet inzwischen weltweit Beachtung."

Herausforderungen: Sanierung der Oper und die Zukunft des Linden-Museums


In den Jahren seit seinem Amtsantritt seien zudem zahlreiche wichtige Kulturprojekte auf den Weg gebracht worden. Dazu gehörten der Bau der John Cranko Schule, der Erhalt des Friedrichsbau Varietés, die Sanierung des Literaturhauses und der Wagenhallen, die Theaterhaus-Erweiterung, der Erhalt der Villa Berg und des Hotels Silber als Erinnerungsort sowie die Etablierung des Internationalen Trickfilm-Festivals und der FMX.

Das Ziel müsse sein, diesen kulturellen Reichtum zu bewahren und weiterzuentwickeln. "Aber die große Frage wird sein: Haben wir in unserer eng bebauten Stadt genügend Räume für Kultur? Und wie durchlässig sind wir für neue Aktivitäten? Durch die Pflege des Alten darf das Neue nicht zu kurz kommen", forderte Kuhn. Zu den großen Herausforderungen in der Kulturpolitik zählen für ihn die Sanierung der Oper und die Zukunft des Linden-Museums. "Die Planungen für die Opernsanierung laufen auf Hochtouren, auch wenn die Frage nach einer Ersatzspielstätte noch nicht geklärt ist", so Kuhn. Der Eckensee komme aus seiner Sicht aber dafür nicht in Frage. Die Entwicklung des Linden-Museums stehe weiterhin auf der Tagesordnung. "Die Ausstellungsflächen entsprechen nicht dem Stand der Technik und auch nicht dem der Sammlung", so der OB.

Sorge bereite ihm der Rückzug großer Firmen aus dem Kunst- und Kultursponsoring. "Auch die Wirtschaft profitiert vom kulturellen Reichtum unserer Stadt, deshalb werde ich mich auch weiterhin dafür einsetzen, dass unsere Einrichtungen auch über Kultursponsoring finanzielle Mittel erhalten", sagte Kuhn.

Kuhn: "Kein Imageverlust durch Neuordnung der Verwaltung"


Kuhn erläuterte im Ausschuss auch die Neugliederung der Verwaltung: "Es ist nach langen und intensiven Gesprächen gelungen, eine Verwaltungsstruktur zur entwerfen, die nicht nur klare Prioritäten setzt, sondern auch bei den Bürgermeistern und Fraktionen auf breite Zustimmung stößt." Die Ansiedlung des Kulturamts im Verwaltungsreferat gehöre zu einem Gesamtpaket, das unterschiedliche, inhaltliche Aspekte berücksichtige sowie das Vorschlagsrecht der CDU. Dieses Paket werde er nicht wieder aufschnüren, so Kuhn.

Den Vorwurf in einem Aufruf, eingebracht von den Sachkundigen Bürgern, Stuttgart drohe durch die Neuordnung ein Imageverlust, hält Kuhn für eine Übertreibung: "Das kulturelle Image unserer Stadt wird nicht durch eine Verwaltungs-Neuordnung beeinflusst. Kulturpolitik behält in Stuttgart ihre besondere Bedeutung, denn ohne Kultur funktioniert unser Stadtleben nicht."

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