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Wagenburg-Gymnasium: Wegen Sanierung sollen 14 Klassen vorübergehend in die Hauswirtschaftliche Schule am Stöckach umziehen - Containerlösung am Standort wäre 3 Millionen Euro teurer

Das Wagenburg-Gymnasium in Stuttgart-Ost soll saniert werden. Die Modernisierung wird bis zu drei Jahren in Anspruch nehmen. Die Stadt hat dafür 20 Millionen Euro veranschlagt.

Um die Bauzeit so kurz wie möglich zu halten, müssen 14 von 26 Klassen ausgelagert werden. Die Verwaltung schlägt dem Gemeinderat vor, die Klassen ab Januar 2018 in der Hauswirtschaftlichen Schule am Stöckach, Hackstraße 2, unterrichten zu lassen, das derzeit die Max-Eyth-Schule nutzt. Nach deren Auszug im Frühjahr 2017 wird das Gebäude in der Hackstraße 2 zunächst für das Wagenburg-Gymnasium teilrenoviert.

Susanne Eisenmann: "Haben alle Optionen eingehend geprüft"

Bürgermeisterin für Kultur, Bildung und Sport, Dr. Susanne Eisenmann: "14 Klassen auszulagern ist eine logistische Herausforderung. Das Gebäude am Stöckach ist das einzige, das noch in der Nähe liegt und in dem Zeitraum auch verfügbar ist. Zudem ist die Lösung um drei Millionen Euro günstiger als eine Auslagerung in Container vor dem Wagenburg-Gymnasium."

Die Schulbürgermeisterin rechnet mit Kosten in Höhe von einer Million Euro für die Interimslösung am Stöckach. "Ich verstehe die laufende Diskussion um die Sanierung. Wir haben alle Optionen eingehend geprüft und wissen, dass die Auslagerung für Schüler, Lehrer und Verwaltung belastend ist und mit räumlichen und organisatorischen Einschränkungen einhergeht. Nur, die Statik des Wagenburg-Gymnasiums muss umfassend saniert werden und das können wir unmöglich auf die lange Bank schieben", so die Bürgermeisterin.

Container als Ausweichquartier seien nur auf dem Wagenburg-Platz denkbar, was aber im Bezirk auf heftigen Widerstand stoßen würde.

Gebäude am Stöckach gut auf Bedürfnisse der Schule zugeschnitten

Die Hauswirtschaftliche Schule sei auf die schulischen Bedürfnisse gut zugeschnitten. Das Gebäude biete zusätzlich zu den Klassenräumen auch Fachräume, weswegen die ausgelagerten Klassen nicht zwischen zwei Standorten pendeln müssten. Dr. Eisenmann: "Alle Schulen, die bislang eine solche Auslagerung in Kauf nehmen mussten, haben mit Blick auf die Schulorganisation darauf Wert gelegt, dass größere Unterrichtseinheiten komplett räumlich verschoben werden. Auch dieses Kriterium wäre hier erfüllt."

Eine vergleichbare Situation besteht momentan am Eberhard-Ludwigs-Gymnasium mit seinem Musik-Gymnasium und dem Musikzug. Es hat jetzt einen Modulbau erhalten und wird während der Umbau- und Sanierungsphase gut drei Jahre sein jetziges Gebäude verlassen. Der Unterricht wird in dieser Zeit an mehreren Standorte erteilt.

Zeitplan für die Gremien

Die Stadtverwaltung wird die Lösung für das Wagenburg-Gymnasium im Bezirksbeirat Ost am Mittwoch, 2. März, präsentieren. Anschließend werden der Ausschuss für Umwelt und Technik und der Verwaltungsausschuss darüber beraten. Die Entscheidung darüber fällt der Gemeinderat voraussichtlich am 17. März.

Sanierung des Stöckachplatzes verschiebt sich um 1,5 Jahre

Die Stadt möchte den Stöckachplatz aufwerten und das Gebäude der Hauswirtschaftlichen Schule weiterentwickeln - als Teil des Sanierungsgebiets Stuttgart 29. Dazu soll das Gebäude in der Hackstraße 2 durch einen Neubau ersetzt werden. Danach kann der Platz umgestaltet werden.

Das Bebauungsplanverfahren, welches für die Umsetzung eines Neubaus benötigt wird, nimmt zwei bis drei Jahre in Anspruch. Somit könnte mit einem Neubau frühestens Mitte 2019 begonnen werden. Bei einer Zwischennutzung könnte ein Neubau Anfang 2021 begonnen werden. Somit rechnet die Stadt aktuell mit einer möglichen Verschiebung um ca. 1,5 Jahre.

Städtebaulicher Wettberwerb 2014 durchgeführt

Für die Neugestaltung des Stöckachplatzes müsste der Gemeinderat ausreichend Mittel in den Doppelhaushalt der Jahre 2018/19 für die weitere Planung und dann später zur Umsetzung bereitstellen.

Als Basis für die Entwicklung von Platz und Gebäude wurde im Jahr 2014 ein städtebaulicher Wettbewerb durchgeführt. Der Beitrag von harris + kurrle Architekten und Jetter Landschaftsarchitekten ist dabei als Siegerentwurf hervorgegangen. Um die Ergebnisse des Wettbewerbs zu vertiefen und die Anforderungen potentieller zukünftiger Nutzer kritisch zu prüfen, wurden die Architekten mit einer Machbarkeitsstudie beauftragt.

Hiervon hat der Ausschuss für Umwelt und Technik am 23. Februar 2016 Kenntnis genommen. Im weiteren Vorgehen wird nun der Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan vorbereitet. Ein Kostenanalyse wird durchgeführt. Der tatsächliche Zeitraum der Umsetzung ist abhängig von der Dauer einer möglichen Zwischennutzung.

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