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Landeshauptstadt Stuttgart

Presse

Mayors for Peace gratuliert ICAN zum Friedensnobelpreis

ICAN (International Campaign to Abolish Nuclear Weapons), die internationale Kampagne zur atomaren Abrüstung, erhält am 10. Dezember den Friedensnobelpreis. Für die von Hiroshima und Nagasaki ausgehende Städteorganisation Mayors for Peace ist die Verleihung des Friedensnobelpreises an die Internationale Kampagne zur Abschaffung der Atomwaffen ICAN Anerkennung ihrer Arbeit und Ansporn, sich für das weltweite Verbot von Atomwaffen einzusetzen. Mayors for Peace ist eine der Partnerorganisationen von ICAN.

ICAN wird geehrt für seinen erfolgreichen Einsatz für den Atomwaffenverbotsvertrag. Die vor zehn Jahren von Australischen Ärzten gestartete Kampagne forderte zunächst Verhandlungen für eine Atomwaffenkonvention. Doch die Atomwaffenstaaten verweigerten sich. Der Kampagne schlossen sich immer mehr zivilgesellschaftliche Organisationen an. ICAN schaffte es den Fokus der diplomatischen Diskussionen auf die humanitären Folgen von Atomwaffen zu lenken und fand einen Weg der Ächtung von Atomwaffen durch einen völkerrechtlichen Vertrag näher zu kommen, den die Atomwaffenstaaten nicht blockieren konnten: Das im Juli 2017 bei den Vereinten Nationen von 122 Staaten beschlossene Atomwaffenverbot. Es liegt seit dem 20. September 2017 zur Unterzeichnung aus. Bereits 53 Staaten haben diesen Vertrag unterzeichnet, drei davon ratifiziert. Ohne die zivilgesellschaftliche Kampagne, in der auch Mayors for Peace aktiv mitmachte, wäre dieser Vertrag nicht zustande gekommen.

Seit Januar 2017 steht die Weltuntergangsuhr des Magazins Bulletin of the Atomic Scientist auf 2,5 Minuten vor Zwölf. Aktuelle Krisenherde insbesondere um Nordkorea, aber auch zwischen den USA und dem Iran, um die Ukraine und Syrien fachen die Sorge vor einem, auch atomaren, Weltenbrand an. Der Friedensnobelpreis der am 10. Dezember an die International Campaign to Abolish Nuclear Weapons (ICAN) verliehen wird, setzt einen Kontrapunkt zu diesen Entwicklungen.

Bürgermeister Werner Wölfle gratuliert als Vertreter der Mayors for Peace-Mitgliedstadt Stuttgart ICAN herzlich zur Verleihung des Friedensnobelpreises. "Die Verleihung des Friedensnobelpreises an ICAN ist gerade in dieser Zeit ein wichtiges politisches Signal an die Atomwaffenstaaten - und vor allem an jene, die durch entsprechende Tests den Weltfrieden massiv gefährden. Die Entscheidung des norwegischen Nobelkomitees stärkt auch unsere Netzwerkarbeit. Mayors for Peace appelliert an die Regierungen dieser Welt, auch an die neue Bundesregierung, dem Atomwaffenverbotsvertrag beizutreten."

ICAN

ICAN (International Campaign to Abolish Nuclear Weapons) ist ein Zusammenschluss von rund 500 Partnerorganisationen in mehr als 100 Ländern. In Deutschland gibt es einen Deutschen Zweig von ICAN. Die Landeshauptstadt Hannover, als Lead City von Mayors for Peace, kooperiert mit ICAN und deren weiteren deutschen Partnergruppen wie der Kampagne "Büchel ist überall - atomwaffenfrei, jetzt." International unterstützt die Bundesregierung die ablehnende Haltung der Atomwaffenstaaten gegenüber einem Verbotsvertrag, der aber von der Mehrheit der UNO-Staaten angestrebt wird. Die Organisation erhält den Friedensnobelpreis "für ihre Arbeit, mit der sie die Aufmerksamkeit auf die katastrophalen humanitären Konsequenzen eines jeglichen Einsatzes von Atomwaffen lenkt und für ihre bahnbrechenden Bemühungen, ein vertragliches Verbot solcher Waffen zu erreichen", so das norwegische Nobelkomitee.

ICAN setzt sich seit rund zehn Jahren für einen Atomwaffenverbotsvertrag ein. Dieser wurde am 20. September von der Generalversammlung der UN zur Unterschrift ausgelegt. Der Vertrag tritt in Kraft, sobald ihn 50 Mitglieder der UN ratifiziert haben. Er untersagt den Unterzeichnern den Besitz, Erwerb und die Weiterverbreitung von Atomwaffen.

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