Dank der vielen Grünflächen und abwechslungsreichen Bepflanzungen eignet sich Stuttgart perfekt als Bienenrevier. Rund ein Drittel der städtischen Grünflächen werden heute als Blumenwiesen gepflegt, die den Insekten unter anderem als Nahrungsmittel dienen. Zudem sind sie frei von Chemikalien oder chemischen Düngungsmitteln. "Bienen sind ein nützlicher Indikator für den Zustand unseres Ökosystems. Es ist mir daher besonders wichtig, dass wir genügend gesunde Grünflächen für die Bienen anbieten können", sagte der Oberbürgermeister.
Der OB betonte, dass die Stadt auf ihren Flächen bewusst kein Glyphosat einsetze. Zugleich appellierte der OB an private Gartenbesitzer, keine chemischen Mittel zu benutzen, um so den Bienen ausreichend Nahrungsmöglichkeiten zu belassen. Gerade im eng bebauten Talkessel seien natürliche Grünflächen wichtig für das Klima und die Lebensqualität, so der OB.
Aromatischer Stadthonig
Auch der Imker Eberhard Wulle ist zufrieden mit dem Ergebnis und erklärte: "Während so mancher Imker in diesem Jahr auf Grund der Kälte im April keinen Honig gewinnen konnte oder zumindest viel zufüttern musste, war es auf dem Rathausdach möglich, guten Honig zu erzeugen." Die Bienen würden hauptsächlich die Rosskastanien auf dem Schlossplatz anfliegen, die erst nach dem Kälteeinbruch im April zu blühen begonnen hatten. Entstanden sei ein aromatischer Stadthonig, so der Imker.
Anfang August kann bereits eine weitere Charge von rund 150 Gläsern Sommerblütenhonig geerntet und verkauft werden.
Seit 2014 gibt es Bienen auf dem Rathausdach. Mittlerweile leben in den vier Bienenstöcken auf dem Dach der Rathauspassage rund 35.000 Bienen. Im letzten Jahr haben die Imker Eberhard Wulle und Barbara Mitrovic die Stöcke übernommen.
Der Rathaushonig ist im 250-Gramm-Glas für je 5,60 Euro an der Infothek des Stuttgarter Rathauses, Marktplatz 1, erhältlich, so lange der Vorrat reicht. Der Erlös aus dem Verkauf deckt die Kosten der Imker.