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Landeshauptstadt Stuttgart

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Integration: "Vom Willkommen zum Ankommen" - Abschlussbericht der "Task Force" zeigt Perspektiven auf

Die Stadt Stuttgart beendet den Krisenmodus: Die ersten Herausforderungen, die sich aus der Aufnahme von zeitweise über 8.100 Flüchtlingen ergaben, sind bewältigt. Deshalb wird die gesellschaftliche Integrationsarbeit jetzt konzeptionell und strategisch weiterentwickelt. Der Bürgermeister für Soziales und gesellschaftliche Integration, Werner Wölfle, kündigte am Montag, 27. November, an, konkrete Ziele, Aufgaben und Aktionsplänen für alle benachteiligten Bevölkerungsgruppen zu entwickeln.


Wölfle wörtlich: "Stuttgart kann stolz auf sich sein: Verwaltung und Bürger haben einen Kraftakt geleistet. Ihre Solidarität und ihr Willen zur Unterstützung der Geflüchteten sind großartig." Die Auseinandersetzung zur Unterbringung der Geflüchteten sei stets sachlich geführt worden. "Es ging nie um das Ob, sondern nur um das Wie. Jetzt müssen wir den nächsten Schritt gehen." Die Vermittlung von demokratischen Werten und die Stärkung des Bürgerengagements für ein solidarisches Miteinander in Vielfalt bleibe eine Aufgabe der gesellschaftlichen Integrationspolitik. Diese beträfe alle Bevölkerungsgruppen, nicht nur Menschen mit Fluchtgeschichte. Wölfle weiter: "Jetzt geht es vom Willkommen zum Ankommen. Die Aufgaben, die sich dahinter verbergen sind zeitintensiv, komplex und sehr anspruchsvoll." Die Stadt baue auf eine gute Zusammenarbeit mit engagierten Bürgern. "Mein Dank gilt allen, die sich in den letzten beiden Jahren zum Wohl der Menschen und unserer Stadtgesellschaft eingesetzt haben", so Wölfle bei der Vorstellung des Abschlussberichts der "Task Force Integration" im Ausschuss für Soziales und Gesundheit.


Der Bericht macht die Bemühungen der Stadt deutlich, alle Flüchtlinge menschenwürdig unterzubringen, ihre ärztliche Versorgung zu gewährleisten, erste Schritte in Arbeit und Gesellschaft zu konzipieren und dazu ämter- und trägerübergreifende Kooperationsstrukturen in der Flüchtlingsarbeit aufzubauen sowie bürgerschaftliches Engagement zu fördern. Symbolhaft dafür steht das neue Dienstleistungszentrum in der Jägerstraße. Es bündelt wichtige Serviceleistungen für Geflüchtete unter einem Dach: Ausbildungscampus, Asylstelle der Ausländerbehörde, Jobcenter und Teile des Sozialamts.

Im November 2015 hatte die Task Force Integration ihre Arbeit aufgenommen. Sie koordinierte die Aktivitäten der Stadt, der Träger und der Ehrenamtlichen, die zur Integration der Geflüchteten beitragen sollten. Ihre Themen waren: "Arbeit und Ausbildung", "Sprache und kulturelle Werte", "Familien, Kinder und Jugendliche", "Soziale Integration und Quartier", "Gesundheitliche Versorgung" und "Kommunikation".

Aus dem Abschlussbericht geht hervor, dass sich weiterhin rund 2.000 Stuttgarter aktiv in 41 Flüchtlingskreise engagieren. Die Stadt würdigt dieses Engagement und will es auf hohem Niveau halten. Das Amt für Sport und Bewegung konnte über 300 Angebote für Flüchtlinge in Vereinen anregen und 90 Sportpaten ausbilden. Das Kulturamt hat Angebote geschaffen wie das integrative Kulturprogramm für Flüchtlingskinder in den internationalen Vorbereitungsklassen, interkulturellen Instrumentalunterricht der Musikschule oder das umfassende Serviceangebot der Stadtbibliothek mit internationalen Medien und Sprachvermittlung. Als erste Schritte in das Berufsleben wurden so genannte Flüchtlingsintegrationsmaßnahmen geschaffen. Das Sozialamt konnte im Zusammenspiel mit der Bundesagentur für Arbeit 752 Arbeitsgelegenheiten bereitstellen.

Der Pakt für Integration bietet für die beiden kommenden Jahre Ansätze, die Integration von Flüchtlingen voranzutreiben. Mit dem Pakt für Integration tragen Land und Kommunen dem Umstand Rechnung, dass viele der nach Baden-Württemberg geflüchteten Menschen bleiben werden. Um die Kommunen hierbei zu unterstützen, stellt das Land insgesamt 160 Mio. Euro jährlich bereit.

Aktuell bringt die Stadt 7.362 Personen in 120 Unterkünften in allen 23 Stadtbezirken unter. "Wie viele Menschen in den kommenden Monaten zu uns kommen werden, kann niemand mit Bestimmtheit sagen. Wir fühlen uns gestärkt, es sind Strukturen gewachsen, die tragfähig sind und das gesamtgesellschaftliches Zusammenwachsen sichern", so Wölfle abschließend.

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