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Landeshauptstadt Stuttgart

Presse

Einwohnerzuwachs auf niedrigstem Wert seit 2010

"Nach der jüngsten Fortschreibung des Statistischen Amts ist Stuttgart im letzten Jahr um 2446 Personen (+ 0,4 Prozent) gewachsen. Damit ging der Einwohnerzuwachs im Vergleich zu den beiden Vorjahren nochmals deutlich zurück", sagt Thomas Schwarz, Leiter des Statistischen Amtes der Landeshauptstadt Stuttgart zur Einwohnerentwicklung 2017. "Am 31. Dezember 2017 waren demnach 611 666 Einwohner in Stuttgart mit Hauptwohnung gemeldet."

Einwohnerzuwachs zur Hälfte durch Geburtenplus

Die natürliche Bilanz lag mit + 1228 nur etwas unter dem Rekordhoch des Vorjahres (2016: + 1484). Damit trug die natürliche Bevölkerungsentwicklung 2017 fast genauso stark zum Einwohnerwachstum bei wie die Wanderungsentwicklung.

Insgesamt wurden im Lauf des Jahres 6725 Kinder geboren, damit wurde der Höchststand aus dem Jahr 2016 (6773) annährend erreicht. Die Geburtenzahlen steigen seit 2012 deutlich. Ursache hierfür ist die zuwanderungsbedingte Zunahme an jüngeren Frauen. So nahm die Zahl der 25- bis 35-jährigen Stuttgarterinnen seit Ende 2011 um zirka 12 Prozent zu. Seit fünf Jahren zeigt auch die Geburtenrate eine leicht positive Tendenz. Sie nahm in diesem Zeitraum von 1,23 auf aktuell 1,38 Kinder pro Frau zu.

Die Zahl der Sterbefälle stieg im Vergleich zum Vorjahr um 218, lag aber mit 5507 weiterhin auf niedrigem Niveau. Bereits in den 1990er-Jahren nahm die Zahl der jährlichen Sterbefälle von damals über 6000 um rund 500 ab und schwankt seitdem zwischen 5000 und 5700.

Ausländische Zuwanderung weiterhin bestimmend

Im Jahr 2017 zogen 1228 Personen mehr nach Stuttgart als im selben Jahr von Stuttgart fort. Der Wanderungssaldo fiel damit deutlich niedriger aus als in den Vorjahren (2016: + 5434). Die Zahl der Zuzüge sank von 56 998 auf 51.546 stärker als die Zahl der Fortzüge. Während die Zahl der Zuzüge bereits 2016 abgenommen hatte, gingen auch die Fortzüge 2017 erstmalig seit 2010 zurück. Ihre Zahl lag mit 50.318 um 1246 unter den Vorjahreswert.

Der Wanderungsverlust von Personen mit deutscher Staatsangehörigkeit zeigte sich im Jahr 2017 mit - 2271 noch deutlicher als 2014 (- 1916), 2015 (- 1930) und 2016 (- 1426). Der ausländische Wanderungssaldo sank von seinem Höchststand von + 10.680 im Jahr 2015 über + 6860 im Jahr 2016 auf zuletzt + 3499. Er konnte damit aber das Minus beim deutschen Saldo immer noch ausgleichen.

Abwanderung ins Umland wieder angestiegen

Abermals verzeichnete Stuttgart im Jahr 2017 Wanderungsverluste mit den fünf umliegenden Landkreisen der Region. Die Zahl der Fortzüge von Stuttgart ins Umland lag dabei mit 15.210 geringfügig über dem Vorjahreswert (14.751). Dadurch erhöhte sich der Wanderungsverlust auf - 4181. Zwischen 2010 bis 2015 hatte die Abwanderung ins Umland stark zugenommen und liegt seitdem stabil im hohen Minusbereich. Ein Grund dafür dürfte der angespannte Wohnungsmarkt in der Landeshauptstadt sein.

Aus den übrigen Regionen Baden-Württembergs wurden mit einem Wanderungssaldo von + 3321 nur halb so hohe Gewinne erzielt wie im Jahr zuvor. Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass die Weiterverteilung von Flüchtlingen aus Erstaufnahmeeinrichtungen den hohen Wanderungssaldo aus dem restlichen Baden-Württemberg 2015 und 2016 maßgeblich beeinflusst hatte.

Aus den anderen Bundesländern sind mit + 719 per Saldo geringfügig weniger Personen nach Stuttgart gekommen als im Vorjahr. Die niedrige Zuwanderung aus dem übrigen Bundesgebiet besteht seit bald zehn Jahren. Zwischen 2000 und 2008 zählte man zumeist noch über 2000 Zuzüge aus anderen Bundesländern nach Stuttgart.

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