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Landeshauptstadt Stuttgart

Presse

Erste Interdisziplinäre Fachtagung "MÄNNER: Fokus Gesundheit" zur Männergesundheit im Rathaus

Die städtische Abteilung für individuelle Chancengleichheit von Frauen und Männern lädt in Zusammenarbeit mit der Stuttgarter Gesundheitskonferenz sowie zahlreichen Aktiven der Stuttgarter Jungen- und Männerarbeit am Dienstag, 20. Februar, zur Fachtagung "MÄNNER: Fokus Gesundheit" in den Großen Sitzungssaal des Rathauses ein.

Geboten werden von 9.30 bis 16 Uhr vielfältige Vorträge und Workshops unter anderem zur inhaltlichen und strukturellen Weiterentwicklung und Vernetzung der Angebote für Jungen und Männer in Stuttgart. Das Programm kann telefonisch unter 216-80441 oder per E-Mail an poststelle.chancengleichheitstuttgartde angefordert werden und steht unter www.stuttgart.de/chancengleichheit/maennergesundheit als Download bereit. Die Veranstaltung ist kostenfrei. Eine Anmeldung bis 9. Februar ist erwünscht. Den bevorzugten Workshop bitte angeben.

Dr. Ursula Matschke, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt, erklärt im Interview, warum sie mit der 1. Interdisziplinären Fachtagung "MÄNNER: Fokus Gesundheit" einen neuen Arbeitsschwerpunkt zur Männergesundheit setzt.

Frau Dr. Matschke, warum beschäftigen Sie sich als Gleichstellungsbeauftragte mit Männern?

In unserer Arbeit für individuelle Chancengleichheit von Frauen und Männern haben wir in Bezug auf Gender schon immer Frauen und Männer im Blick. So etwa bei der Vereinbarkeit Beruf und Familie oder der Entwicklung von Beratungsangeboten und Schutzräumen in Zusammenhang mit Beziehungsgewalt. Handlungsleitend ist für uns die Frage 'Wo gibt es Benachteiligungen, für die eine Lösung gefunden werden muss?' Was die Gesundheit angeht, haben Männer zum Beispiel eine deutlich geringere Lebenserwartung als Frauen - im Durchschnitt 4,8 Jahre. Sie haben eine höhere Herzinfarktrate und begehen häufiger Suizid. Und bislang gab es innerhalb der Stadtverwaltung keine eindeutig festgeschriebene Zuständigkeit für das Thema Männergesundheit.

Was und wen wollen Sie mit der Fachtagung erreichen?

Wir wollen in erster Line einen intensiven Austausch zu wichtigen Handlungsfeldern der Männergesundheit im weitesten Sinne ermöglichen. Es gilt, Benachteiligungen und Lücken im spezifischen Beratungsangebot für Männer aufzuspüren und Lösungen zur Diskussion zu stellen. Daran wollen wir arbeiten. Dabei geht es nicht um konkrete Krankheitsbilder, unter denen Männer leiden können, sondern um Männergesundheit in allen Lebensbereichen wie besondere Gefährdungen oder schwierige Lebens- und Arbeitsverhältnisse und deren gesundheitliche Auswirkungen.

Wie wollen Sie "Mann" dazu bringen, mehr auf seine Gesundheit zu achten?

Gemeinsam mit Expertinnen und Experten wollen wir vorhandene Beratungs- und Informationsangebote für Männer sichtbar machen, blinde Flecken identifizieren, aber auch herausarbeiten, wie Beratungs-, Bildungs-, Gesundheits- und Freizeitangebote gestaltet sein müssen, damit sie Männer ansprechen und angenommen werden. Die Fachtagung bildet den Auftakt zu einem Arbeits- und Vernetzungsprozess, der weitere Felder der Männerarbeit einbeziehen wird.

An wen richtet sich die Tagung?

Die Tagung richtet sich in erster Linie an Fachpublikum. Wir freuen uns aber auch auf Männer und Frauen, die am Thema interessiert sind.

Welche Themen nimmt die Tagung in den Blick?

Neben informativen Vorträgen am Vormittag werden am Nachmittag in acht Workshops Themen wie Risikoverhalten, Gesundheitliche Bedarfe von schwulen und bisexuellen Männern, Männergesundheit im Alter und bei Behinderung oder Sport zur Gesundheitsförderung vertieft und Handlungsbedarfe erarbeitet.

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