Durch (Teil-)Abriss oder Nutzungsänderungen sind 2017 dem Markt 90 Wohnungen entzogen worden. Daraus ergibt sich ein Nettozugang von 2039 Wohnungen. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies ein Plus von 133 Wohnungen oder sieben Prozent. Die Zahl der erteilten Baugenehmigungen ist 2017 gesunken. In Stuttgart wurden Genehmigungen zum Bau von 1461 Wohnungen erteilt. Im Jahr zuvor waren es noch 2134 Wohnungen. Der Bauüberhang, also jene Wohnungen, die genehmigt, aber noch nicht fertiggestellt sind, ging auf 4295 Wohnungen zurück.
Weniger Wohnheime für die Flüchtlingsunterbringung
Im vergangenen Jahr wurden 217 neue Wohngebäude fertiggestellt: 126 Mehrfamilienhäuser (58 Prozent), 79 Ein- und Zweifamilienhäuser (36 Prozent) und zwölf Wohnheime. Von den zusammengerechnet 1960 Wohnungen in den neu errichteten Wohngebäuden entstanden 1513 Wohnungen in Mehrfamilienhäusern und 86 in Ein- und Zweifamilienhäusern. Deutlich zurückgegangen ist die Zahl der Fertigstellungen von Wohnungen in Wohnheimen, sie sank um 42 Prozent auf 361 Wohneinheiten. 299 davon entstanden in Systembauten für die Flüchtlingsunterbringung. In neuen Nichtwohngebäuden wurden 21 Wohnungen fertiggestellt.
Sieben Prozent des Wohnungsneubaus im Bestand
Neben dem Wohnungsneubau entstanden 148 zusätzliche Wohnungen durch Um- und Ausbaumaßnahmen an bestehenden Gebäuden mit Anbauten, Dachausbauten oder Umnutzung gewerblicher Flächen in Wohnfläche. Der Anteil der Baumaßnahmen im Gebäudebestand am gesamten Wohnungsbau ist mit sieben Prozent eher gering. So lag der Anteil von Baumaßnahmen im Bestand in den Jahren 2010 bis 2017 im Mittel bei neun Prozent.
Kleinere Wohnungen im Geschosswohnungsbau
Neubauwohnungen in Mehrfamilienhäusern (ohne Wohnheime) waren 2017 im Schnitt 83 Quadratmeter groß. Damit setzt sich der Trend zum Bau kleinerer Wohnungsgrößen seit 2015 fort. Neue Geschosswohnungen sind im Mittel rund vier Quadratmeter kleiner, als der Durchschnitt der vergangenen acht Jahre. Auch wurden im letzten Jahr wieder vermehrt größere Mehrfamilienhäuser gebaut. Knapp 90 Prozent der neu errichteten Geschosswohnungen entstanden in Mehrfamilienhäusern ab sieben Wohnungen. Neue Mehrfamilienhäuser hatten durchschnittlich zwölf Wohnungen. Zum Vergleich: Im Zeitraum 2010 bis 2017 lag die durchschnittliche Größe von neuen Mehrfamilienhäusern bei zehn Wohnungen.
Jede vierte Neubauwohnung im inneren Stadtgebiet
Wie im Vorjahr entstanden auch 2017 die meisten Wohnungen (42 Prozent) in den nördlichen Außenbezirken. In den Innenstadtbezirken wurden 24 Prozent aller Neubauwohnungen gebaut. Spitzenreiter unter den Stadtbezirken ist Möhringen mit 411 Wohnungen, darunter 112 am Möhringer Bahnhof, gefolgt von Stuttgart-Nord mit 277 Wohnungen, davon 115 im neuen Quartier "Villengarten".
Weiterführende Informationen zum Wohnungsmarkt finden sich im Wohnungsmarktbericht 2017. Er ist erhältlich beim Statistischen Amt, Eberhardstraße 39, Telefon 216-98587, Fax 216-98570, E-Mail komunisstuttgartde sowie unter www.stuttgart.de/statistik-infosystem.