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Hannsmann-Poethen Literaturstipendium 2018: "Tryout" im Theater Rampe - "Tiefenschärfe einer nie betretenen Fläche"

Die beiden Trägerinnen des Hannsmann-Poethen-Literaturstipendiums 2018, laden am Mittwoch, 3. Oktober, zum "Tryout" ihres gemeinsamen Projekts "Tiefenschärfe einer nie betretenen Fläche" in das Theater Rampe, Filderstraße 47, ein.

Die beiden Stipendiatinnen Lara Hampe und Vera Sebert untersuchen mithilfe einer ortsbezogenen Installation die Wechselwirkungen von digitalem und realem Raum. Ausgehend von der Frage, wie der performative Akt des Lesens, der in digitalen Strukturen häufig zu finden ist, bewusst körperlich erfahrbar gemacht werden kann, projizieren sie eine Textzeile mit einer Höhe von etwa 2,50 Meter an die Wände des Probenraums. Dabei ist immer nur ein Ausschnitt der Zeile sichtbar, der durch Abschreiten des Raumes nach rechts und links navigierbar ist.

Dieser Prozess wird technisch durch ein Javascript-Programm ermöglicht, das den Live-Stream einer im Raum befindlichen Webcam ausliest und aus den registrierten Bewegungen die Textbewegungen generiert. Die Rauminstallation wird vom 3. bis 5. Oktober täglich von 19 bis 23.30 Uhr im Theater Rampe zu sehen sein.

Die beiden Stipendiatinnen, die von Juli bis September im Stuttgarter Schriftstellerhaus gewohnt haben, haben im Rahmen ihres Stipendiums an Projekten gearbeitet, die zwischen Literatur und Medien changieren. In der Stadtbibliothek fand eine Mikrolesung statt, außerdem war im August die Videoinstallation "Großes Ä, Ö und Ü plötzlich weg!" zu sehen.

Über die Stipendiatinnen

Lara Hampe, geboren 1994 in München, studiert seit 2014 am Deutschen Literaturinstitut Leipzig und absolvierte 2016/17 ein Gaststudium an der Universität für Angewandte Kunst in Wien. Seit 2017 studiert Hampe außerdem an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. Sie war Finalistin beim Open Mike 2014 und Stipendiatin beim Klagenfurter Literaturkurs 2015 und der lit.RUHR 2017. Sie veröffentlichte bereits in Zeitschriften und in Anthologien. 2016 unter anderem in Suhrkamp "Wie wir leben wollen". Ihr erster Film "Sachstand" wurde während mehreren internationalen Filmfestivals, unter anderem beim Kasseler Dokfest 2017, gezeigt.

Vera Sebert, geboren 1987 in Freiburg im Breisgau, studierte 2007 bis 2015 Freie Kunst an der Hochschule für bildende Kunst Braunschweig und an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Sie schloss als Meisterschülerin ab. 2015 folgte ein Studium der Sprachkunst an der Universität für Angewandte Kunst in Wien und ein DAAD Stipendium Erasmus+ für Graduierte. 2017 erhielt Sebert ein Aufenthaltsstipendium im Künstlerdorf Schöppingen. Ihre künstlerischen Arbeiten bewegen sich in den Grenzbereichen von visuellen Medien, Sprache, Film und Computerprogrammen.

Das Hannsmann-Poethen-Stipendium wird in einem zweijährigen Turnus an jeweils ein Künstler-Tandem oder eine Künstlergruppe vergeben. Dotiert ist es mit einem Förderbetrag von 15.000 Euro sowie Mietkosten für einen dreimonatigen Aufenthalt in Stuttgart.

Weitere Informationen: stuttgart.de/hannsmann-poethen-literaturstipendium

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