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Landeshauptstadt Stuttgart

Presse

Exkursion mit Nachhall: Delegation informierte sich in Zürich

Die Stuttgarter Delegation ist aus Zürich zurückgekehrt. 25 Vertreterinnen und Vertreter aus Gemeinderat und Verwaltung informierten sich zwei Tage in der Schweizer Metropole zu den Themen Stadtentwicklung, Wohnungsbau, Kultur, Digitalisierung und Mobilität.

Der Leiter der Delegation, Erster Bürgermeister Dr. Fabian Mayer, erklärte am Samstag, 6. April: "Unsere Städte stellen sich der Herausforderung, die Lebensqualität für die Bevölkerung weiter auszubauen und schonend mit Ressourcen umzugehen. Ausgangslage und Perspektive sind für Zürich und Stuttgart vergleichbar: Die Topographie ist ähnlich und durch unsere Attraktivität ziehen wir weiter Menschen an." Zürich werde in den nächsten 20 Jahren gar um ein Viertel wachsen. Mayer betonte: "Wie Zürich diesem Wachstum begegnet, war für alle inspirierend zu sehen. Anregend waren insbesondere die Ansätze zur Umsetzung neuer digitaler Möglichkeiten in der Stadtentwicklung."Mayer weiter: "Solche Exkursionen sind wichtig, um Impulse für die tagespolitische Debatte zu bekommen und neue Ideen für die strategische Ausrichtung der Stuttgarter Kommunalpolitik zu gewinnen. Mit Blick auf die beeindruckende Tonhalle Maag würde ich von einer Exkursion mit Nachhall sprechen. Daher freue ich mich, dass der Zürcher Gemeinderat unsere Einladung annimmt und im Frühherbst nach Stuttgart kommen möchte."

Städtebau und Kultur

Der Bürgermeister für Städtebau, Wohnen und Umwelt, Peter Pätzold sagte: "Eindrucksvoll war, wie die Züricher Stadtraumgestaltung mit einer nachhaltigen Verkehrspolitik verbinden und damit die Attraktivität der Stadt prägt. Zürich fördert massiv den Öffentlichen Nahverkehr, baut oberirdische Parkplätze im Zentrum zurück und will bis 2025 eine stadtverträgliche Mobilität erreichen, wonach der Autoverkehr auf 20 Prozent zurückgefahren werden soll. Das sind Vorhaben, die sicher auch in Stuttgart funktionieren."Thema am Zürcher Stadtmodell, das im Maßstab von 1:1000 die gesamte Stadt darstellt, war der Wohnungsbau. Die Stadt setzt auf die konsequente Innenentwicklung und baut aktuell 1.800-2.000 Wohneinheiten pro Jahr. Rund ein Viertel der Wohnungen in Zürich sind gemeinnützig. Der Anteil soll auf Basis eines Volksentscheids künftig auf ein Drittel ansteigen. Darüber hinaus erklärten Experten, wie sie die Digitalisierung für die Stadtentwicklung nutzen. So lassen bestimmte Brillen über eine "erweiterte Wirklichkeit" Bauprojekte auf dem Modell oder am tatsächlichen Ort entstehen.

Entwicklungsgebiete der Stadt

Das Hunziker-Areal gilt als Leuchtturm genossenschaftlicher Wohn- und Lebensformen. Das 41.000 Quadratmeter große Areal war früher Standort der Betonfabrik Hunziker. Heute leben hier 1.200 Menschen auf durchschnittlich 37 qm, sie verzichten ganz auf ein eigenes Auto.Zürich West ist mit rund 145 Hektar eines der größten Entwicklungsgebiete der Stadt. Aktuell zählt das Gebiet rund 40.000 Arbeitsplätze und 8.000 Einwohner. Die Delegation verschaffte sich einen Eindruck von seiner Wandlung vom Industriequartier zu einem Gewerbegebiet mit Wohn-, Kultur- und Freizeitnutzungen.

Neue Eindrücke durch fachliche Exkursionen

So findet sich hier auch die Tonhalle Maag, die für eine dreijährige Sanierung des Konzerthauses Interimsspielort ist. In die ehemalige Zahnradfabrik wurde dafür eigens ein Konzertsaal eingebaut: Gut 100 Tonnen Fichte und Eiche sorgen dafür, dass "sich die Akustik hier nicht langweilt", so die Intendantin Ilona Schmiel. Die Resonanz in der Bürgerschaft ist auch auf Grund der außergewöhnlichen Architektur des Gebäudes positiv.Eine Delegation des Stuttgarter Gemeinderats war bereits Ende 2018 in Hamburg. Für das Gremium sind fachliche Exkursionen ein Instrument, um neue Erfahrungen und Eindrücke zu erhalten. Dafür wurde erstmals ein festes Budget für Exkursionen beschlossen.

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