Inhalt anspringen

Landeshauptstadt Stuttgart

Presse

90. Geburtstag des Literaturpreisträgers Reinhard Gröper

Reinhard Gröper, Literaturpreisträger der Landeshauptstadt Stuttgart 1994, feiert am 23. Februar seinen 90. Geburtstag.

Reinhard Gröper (mit eigentlichem Namen Egbert-Hans Müller) wurde 1929 in Bunzlau/Schlesien geboren. Seine Familie zog 1935 nach Stuttgart, wo Gröper aufwuchs und bis heute lebt. Nach dem Krieg studierte er Rechtswissenschaften in Tübingen und trat 1959 in die Kulturverwaltung des Landes Baden-Württemberg ein. In dieser Zeit prägte Gröper die Förderpolitik in Baden-Württemberg richtungsweisend mit. Seine 2007 erschienene Veröffentlichung "Mein literarischer Salon" weist ihn zudem als einzigartigen Chronisten und Kenner der baden-württembergischen Kulturlandschaft aus.

"Die Landeshauptstadt Stuttgart ist stolz, Reinhard Gröper zu ihren Literaturpreisträgern zählen zu können und überaus dankbar für die Impulse und Anregungen, die er der Stuttgarter Kulturlandschaft gegeben hat", sagt Oberbürgermeister Fritz Kuhn. "Er war und ist für viele ein kluger Ratgeber und Mahner in Sachen Kultur und Literatur. Wir hoffen, dass er auch weiterhin die Stuttgarter Kulturszene mit seinem Sachverstand und seiner Erfahrung bereichert und der Stadt Stuttgart verbunden bleibt."

Als "Lobbyist" für Kultur wirkte Reinhard Gröper auch bundesweit: Er war unter anderem Vertreter der Länder im Kuratorium der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung Darmstadt, Mitglied des Ausschusses der Deutschen Schillergesellschaft und des Kuratoriums des Instituts für Deutsche Sprache in Mannheim sowie Mitinitiator und Jurymitglied des Peter-Huchel-Preises. Außerdem engagierte er sich als Juryvorsitzender der Deutschen Schillerstiftung zu Weimar sowie des Ludwig-Uhland-Preises. Reinhard Gröper ist Mitglied des PEN-Zentrum Deutschland e.V.

Einen Namen machte sich Gröper zudem als Autor. Zu seinen Veröffentlichungen zählen unter anderem "Limfjordmuscheln" (1979), "Neunflächer: Gedichte" (1987), "Schöne Tage in Ratswyl" (1988) "Herrn Arnolds Garten" (1990), "Erhoffter Jubel über den Endsieg. Tagebuch eines Hitlerjungen 1943-1945" (1996) "Nachkriegshäutung. Tagebuch einer deutschen Pubertät" (1998), "Nach Venedig" (2002) und "Von Igran nach Egran und über Wladiwostok zurück" (2005). Seine kreative Schaffenskraft begleitet ihn bis heute. Beredtes Zeugnis darüber legen die Veröffentlichungen der letzten beiden Jahre über die Aufenthalte von Hans Christian Andersen in Baden und Württemberg ab. Am 23. Februar erscheint seine Erzählung "Der Kinderkrieg" im Verlag J.F. Hagenlocher, Tübingen.

Reinhard Gröper wurde 1950 mit dem Scheffelpreis der Literarischen Gesellschaft Karlsruhe ausgezeichnet, 1978 mit der Richard-Schirrmann-Medaille des Deutschen Jugendherbergswerkes, 1993 mit der Mörike-Nadel des Verbandes der Verlage und Buchhandlungen in Baden-Württemberg und 1994 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande. Im selben Jahr erhielt er auch den Literaturpreis der Landeshauptstadt Stuttgart in Anerkennung seiner schriftstellerischen Leistungen und im Blick auf sein kulturpolitisches Engagement. Neben Reinhard Gröper zählten 1994 auch Albrecht Goes (Literatur) und Barbara Henninges (Übersetzung) zu den Preisträgern.

Erläuterungen und Hinweise