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Landeshauptstadt Stuttgart

Presse

Mehr Sicherheit im Bezirk: Projekt "Exploratory Walks Stadtteilerkundungen mit Bürgerinnen und Bürgern" erhält Verkehrspräventionspreis des Landes

Wie können Spielplätze, Straßen und öffentliche Flächen vor der eigenen Haustüre sicherer werden? Bei Erkundungstouren, sogenannten "Exploratory Walks", können Bürgerinnen und Bürger Sicherheitsexperten Orte zeigen, an denen sie sich nicht sicher fühlen. Das gemeinsame Projekt von Stadt, dem Förderverein Sicheres und Sauberes Stuttgart und der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg hat jetzt den Verkehrspräventionspreis des Landes Baden-Württemberg erhalten.

Gregor Belgardt, Leiter der städtischen Stabsstelle Sicherheitspartnerschaft in der Kommunalen Kriminalprävention, sagte am 5. Juli: "Die Bürger zeigen uns ihre Erfahrungen und schildern ihre Erlebnisse. Daraus lässt sich schließen, wie Kriminalität und Verkehrsunfälle vorzubeugen ist. Das ist eine wichtige Form der Bürgerbeteiligung, wenngleich auch nicht jeder von den Teilnehmende geäußerte Wunsch umgesetzt werden kann".Die Erkundungstouren richten sich an alle Bewohnerinnen und Bewohner des jeweiligen Stadtteils, insbesondere aber an Kinder und Jugendliche sowie Seniorinnen und Senioren und werden von einer ehrenamtlichen Fachkraft für Kriminalprävention begleitet. Dieser berichten die Teilnehmenden, wo sie in ihrer Wohnumgebung die meisten Gefahren sehen oder wo sie sich unsicher fühlen. Die Ergebnisse werden anschließend priorisiert und an die Stadtverwaltung weitergeleitet.Ellena Krämer vom Förderverein Sicheres und Sauberes Stuttgart sagte: "Unser Verein bündelt viele Interessen aus der Bürgerschaft und wir konnten so schon manche sicherheitspräventiven Themen anstoßen, begleiten und unterstützen. Die Exploratory Walks liegen mir am Herzen, weil die beteiligten Kinder nur so vor Ideen sprühen. Dass wir ihnen manche Angstgefühle durch einfache Maßnahmen nehmen können, freut mich sehr".

Exploratory Walks seit 2015 in Untertürkheim, Stammheim und Giebel

Die Touren starteten 2015 mit einem Pilotprojekt in Untertürkheim. Seither wurden vier weitere Exploratory Walks in Stammheim und Giebel durchgeführt. So wurde in der Biklenstraße in Untertürkheim beschmiertes Gashäuschen, das an einen Spielplatz angrenzt, mit kunstvollem Graffiti gestaltet - bislang erfolgreich, denn es sind keine neuen Farbschmierereien hinzugekommen. In Bahnhofsnähe wurde die Be-leuchtung verbessert. In Stammheim wurde im Fliegenweg der Schulweg sicherer gemacht und die Straßenbeleuchtung verbessert.Das Projekt wird durch die Hochschule für Polizei Baden-Württemberg evaluiert. Egon Wachter, Kriminologe und Dozent an der Hochschule für Polizei, sagte: "Bei Exploratory Walks handelt es sich um einen theoretisch fundierten Präventionsansatz. Die Befunde aus unserer Evaluierung, die wir auf der Basis wissenschaftlicher Standards durchgeführt haben, zeigen, dass bei Stadtteilbegehungen mit Kindern und Senioren Unsicherheitsgefühle der Menschen im Straßenverkehr erkannt und konkrete Verkehrspräventionsmaßnahmen ergriffen werden können."Beim Polizeipräsidium Stuttgart sieht man sich bestätigt, dass verkehrsplanerische Aspekte und die Kriminalprävention im Städtebau unmittelbare Auswirkungen auf das Sicherheitsgefühl von Jung und Alt entfachen. Ulrich Sauter, Leiter des Referats Prävention, sagte: "Stuttgart ist dank der guten Zusammenarbeit vieler verschiedener Stellen sehr sicher. Wir leisten unseren Beitrag, um auf die ständigen Veränderungen im Stadtbild zu reagieren. Darüber hinaus wollen wir mit unseren Beiträgen kriminal-präventiver Aspekte im Städtebau handeln, bevor Spannungen oder Probleme ent-stehen."

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