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Landeshauptstadt Stuttgart

Presse

Multireligiöse Feier für die Opfer von Gewalt und Verfolgung zum Volkstrauertag

Der Rat der Religionen und die Landeshauptstadt Stuttgart laden zum zweiten Mal gemeinsam zu einer multireligiösen Gedenkfeier zum Volkstrauertag am Sonntag, 17. November, um 11.30 Uhr beim Mahnmal von Elmar Daucher für die Opfer des Nationalsozialismus auf dem Stauffenbergplatz beim Alten Schloss ein.

Bei der multireligiösen Feier dominiert nicht der Ritus oder das Bekenntnis einer Religion, sondern Vertreter verschiedener Religionen tragen Texte oder Gebete in einer gemeinsamen Feier vor. Dr. Martin Schairer, Bürgermeister für Sicherheit, Ordnung und Sport sowie Religionsbeauftragter der Stadt, legt einen Kranz nieder. Stellvertretend für die inzwischen zwanzig Religionsgemeinschaften, die im Rat der Religionen Stuttgart vertreten sind, werden Gebete oder Texte aus dem Judentum, dem Christentum und dem Islam vorgetragen, sowie ein Text aus dem Bereich der weiteren Religionsgemeinschaften im Rat, in diesem Jahr aus der Alevitischen Gemeinschaft. Der Evangelische Bezirksbläserkreis wird die Veranstaltung musikalisch umrahmen.

Bei der Veranstaltung sprechen zudem Dr. Martin Schairer und Ali Ipek, Vertreter der Türkisch-Islamischen Union (DITIB-Landesverband) und Koordinator des Rates der Religionen.

Ali Ipek wurde am 25. September zum neuen Koordinator des Rats der Religionen gewählt. In den kommenden zwei Jahren wird der Dialogbeauftragte der DITIB-Moscheen Stuttgart als Nachfolger des katholischen Stadtdekans Christian Hermes die Arbeit des Rates moderieren. Er ruft auf: "Wir alle müssen als Religionsgemeinschaften zu einem friedlichen Miteinander in der Gesellschaft beitragen."

Dr. Martin Schairer sagt: "Wir gedenken am Volkstrauertag den Opfern von Gewalt und Krieg, an Kinder, Frauen und Männer aller Völker. Wir gedenken aller Menschen, die durch Kriegshandlungen oder danach in Gefangenschaft geraten sind, als Vertriebene und Flüchtlinge ihr Leben verloren haben. Wir gedenken aber auch aller Opfer des Rassismus, des Nationalismus, der willkürlichen Gewaltherrschaft und all derjenigen, die in ihren Menschenrechten diskriminiert worden sind. Deshalb ist dieser Volkstrauertag auch ein Tag, an dem wir uns laut und vernehmlich gegen Antisemitismus und Rassismus wenden. Wir treten ein für Religionsfreiheit und Menschenrechte. Diese müssen wir solidarisch und gemeinsam verteidigen und dafür einstehen. Wir wollen mit dieser Gedenkstunde alle Bürgerinnen und Bürger in Stuttgart dazu aufrufen, dass sie mutig und überzeugt für Menschenrechte, Menschenwürde, Freiheit und Toleranz sowie für die Akzeptanz des Anderen einstehen."

Zum Rat der Religionen Stuttgart

Der Rat der Religionen verfolgt das Ziel, Kontakt, Verständnis und Dialog der Religionen in Stuttgart untereinander und mit der Stadtgesellschaft zu fördern und zu pflegen sowie gemeinsam interessierende Themen zu beraten und Positionen dazu abzustimmen. Neben Vertretern der großen christlichen Kirchen, des jüdischen, muslimischen und alevitischen Glaubens gehören auch Buddhisten, Hindus und Vertreter der Bahá'í-Gemeinde zum Rat. Insgesamt zählt der Rat der Religionen derzeit 20 Mitglieder und gehört damit bundesweit zu den mitgliederstärksten Räten der Religionen. Aktuelle Informationen zum Rat, den Mitgliedern und zur Ordnung des Rates finden sich unter Rat der Religionen Stuttgart.

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