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Landeshauptstadt Stuttgart

Presse

OB Kuhn lädt anlässlich des 70. Geburtstags von Ehrenbürger Prof. Dr. Schuster ins Rathaus - Schuster war 16 Jahre Oberbürgermeister der Landeshauptstadt

Prof. Dr. Wolfgang Schuster ist am 5. September 70 Jahre alt geworden. Für Freitag, 6. September, hat Oberbürgermeister Fritz Kuhn zu einem Empfang für den ehemaligen OB und einzigen lebenden Ehrenbürger der Stadt ins Rathaus geladen. Erwartet werden über 200 Vertreter aus Landes- und Kommunalpolitik sowie der Stadtgesellschaft.

Prof. Schuster legte in seiner Amtszeit Wert auf eine nachhaltige Entwicklung der Stadt: wirtschaftlich, ökologisch, gesellschaftlich und kulturell. Zu Beginn seiner Amtszeit betrug die Arbeitslosigkeit zehn Prozent, deshalb war ihm die Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen zentrales Anliegen. Es entstanden tausende neue Stellen, Unternehmen investierten Milliarden in den Standort. Stuttgart zählt heute trotz der Eintrübung während der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008 zu den bedeutendsten Wirtschaftsstandorten in Deutschland und Europa.
 
Auch Schulden von über 800 Millionen Euro konnten dank strikter Ausgabendisziplin abgebaut werden. Gleichwohl hat die Stadt als Konzern während seiner Amtszeiten zwölf Milliarden Euro investiert in Bildung, in Kinder und Jugendliche, in die Stadtentwicklung, in den sozialen Zusammenhalt, in die Internationalität und in Kultur und Sport.

Schuster gründete die "Stuttgarter Sicherheitspartnerschaft". Dieser Zusammenschluss von Verwaltung, Polizei und bürgerschaftlichen Organisationen hat einen großen Beitrag dazu geleistet, dass Stuttgart heute als eine der sichersten Großstädte deutschlandweit gilt.

Unter Schuster wurden 39 Prozent der Stadtfläche als Landschaftsschutz- bzw. Naturschutzgebiete ausgewiesen. Mit Schuster verbunden werden zudem die Entwicklung des NeckarParks zu einem Viertel mit Wohnen wie auch Kultur und erstklassigen Sportevents ebenso die Errichtung des Kunstmuseums am Schlossplatz, die Stadtbibliothek am Mailänder Platz, die bauliche Umstrukturierung des städtischen Klinikums oder der Umzug der Messe vom Killesberg auf die Filder.
 
Schusters Augenmerk galt im Besonderen der gesellschaftlichen Integration. Er hat sich für das Miteinander der Generationen und für ein solidarisches und tolerantes Stuttgart eingesetzt. Sein Programm für ein kinderfreundliches Stuttgart - eine Antwort auf demographische Entwicklungen - hat über Fraktionsgrenzen Anerkennung gefunden. Das "Bündnis für Integration" hat dazu beigetragen, dass sich Stuttgart zu einer weltoffenen und internationalen Stadt mit Menschen aus über 170 Nationen entwickelt hat.
 
Die Repräsentation Stuttgarts in internationalen Gremien, die städtepartnerschaftlichen Beziehungen, das Engagement für ein vereintes, durch gemeinsame Werte und Überzeugungen zusammengehaltenes Europa, die fachbezogene Zusammenarbeit mit Kommunen in der ganzen Welt - etwa bei "Cities for Mobility" - haben Stuttgart Anerkennung verschafft.

Schuster hat auch Akzente in der Umwelt- und Energiepolitik gesetzt. Bereits 1997 hat die Stadt ein eigenes Klimaschutzprogramm aufgelegt. Er hat sich für den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs eingesetzt wie auch für die Nutzung der E-Mobilität. In der Überzeugung, dass Stuttgart 21 eine einmalige Chance für die Stadt ist, hat er sich um eine sachliche Argumentation für das Bahnprojekt bemüht.
 
In der Begründung zur Verleihung der Ehrenbürgerschaft heißt es wörtlich: "Seine Ziele hat Schuster mit außergewöhnlichem und unermüdlichem Einsatz verfolgt. Dabei hat er sich von der Überzeugung leiten lassen, dass Stuttgart seinen Spitzenplatz wird behaupten können, wenn es auch künftig gelingt, die ökonomische Weiterentwicklung mit der ökologischen und sozialen Weiterentwicklung zu verbinden."

Vita Prof. Dr. Wolfgang Schuster

Wolfgang Schuster, 1949 in Ulm geboren, studierte in Tübingen, Genf und Freiburg Rechts- und Staatswissenschaften. Er promovierte im Zivilrecht und legte sein zweites Staatsexamen ab. Ab 1976 setze er sein Studium an der Pariser École Nationale d'Administration (ENA) mit den Schwerpunkten Verwaltungsführung und internationale Wirtschaftspolitik fort. Wolfgang Schuster ist mit der Ärztin Dr. Stefanie Schuster verheiratet, hat drei Kinder und sechs Enkel.

Von 1975 bis 1980 war Wolfgang Schuster Stadtrat in Ulm. Von 1978 bis 1980 war er Referent im Staatsministerium Baden-Württemberg unter den damaligen Ministerpräsidenten Hans Filbinger und Lothar Späth. 1985 wurde er Leiter des Persönlichen Referats des Stuttgarter Oberbürgermeisters Manfred Rommel. In den Jahren 1986 bis 1993 war Schuster Oberbürgermeister der Stadt Schwäbisch Gmünd. Danach war er bis 1996 Bürgermeister für Kultur, Bildung und Sport der Stadt Stuttgart. Von 1997 bis 2013 war Schuster Oberbürgermeister der Landeshauptstadt.

Von 2015 bis 2018 war er Geschäftsführer der Deutschen Telekom-Stiftung, mittlerweile ist er Vorsitzender des Kommunalbeirats der Deutschen Telekom AG sowie Geschäftsführer des Instituts für Nachhaltige Stadtentwicklung. Schuster berät die Bundesregierung als Mitglied des Rats für Nachhaltige Entwicklung.

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