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Verwaltungsrat der Württembergischen Staatstheater: Wirtschaftliche Auswirkungen der Corona Pandemie auf die laufende und kommende Spielzeit

Verwaltungsrat der Württembergischen Staatstheater beschließt Vertragsverlängerung des Geschäftsführenden Intendanten Marc-Oliver Hendriks - Vorstellung der wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona Pandemie auf die laufende und kommende Spielzeit - Vorstellung der künstlerischen Planungen für 2020/21 unter Corona-Bedingungen - Sanierung des Littmann-Baus geht voran

Der Verwaltungsrat der Württembergischen Staatstheater hat in seiner Sitzung vom 20. Juli beschlossen, den Vertrag mit dem Geschäftsführenden Intendanten Marc-Oliver Hendriks um fünf Jahre zu verlängern. Der Vertrag gilt über die Vertragslaufzeit hinaus bis zum 31. August 2027. Die Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst Theresia Bauer sagte: "Mit Herrn Hendriks als geschäftsführendem Intendanten wissen wir die wirtschaftlichen und administrativen Belange der Württembergischen Staatstheater in den besten Händen. Mit seiner klugen, hochkompetenten und umsichtigen Art ist er ein Garant für Stabilität und Kontinuität, was unter anderem auch mit Blick auf das Großprojekt der Opernsanierung von hoher Bedeutung ist. Ich freue mich auf die Fortsetzung unserer vertrauensvollen Zusammenarbeit."

Bei der Frühjahrssitzung unter der Leitung von Oberbürgermeister Fritz Kuhn im Rathaus beschäftigte sich das Gremium mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie wie auch dem Stand der geplanten Sanierung des Littmann-Baus. Darüber hinaus hat der Verwaltungsrat den Jahresabschluss 2018/19 festgestellt und die Geschäftsführung einstimmig entlastet.

Bis zum Ausbruch der Corona-Pandemie ist die Saison 2019/2020 sehr vielversprechend gestartet: Anfang März lag die Auslastung der Aufführungen um vier Prozentpunkte höher als im Vorjahr. Die Aufführungen des Balletts waren nahezu ausgebucht (99,8 Prozent), das Schauspiel mit 85 Prozent besucht, die Oper mit 77,4 Prozent. Rechnerisch gesehen hätten dann zum Ende der Saison 464.000 Besucherinnen und Besucher die Aufführungen gesehen - so viele wie seit 2013/14 nicht mehr. Durch die Corona-Pandemie konnten ab 13. März keine Vorstellungen mehr stattfinden, Anfang Mai wurde beschlossen, die reguläre Saison zu beenden.

Daraus folgt, dass bis Ende des Jahres rund 7,4 Millionen Euro an Einnahmen fehlen. Die Staatstheater versuchen dies durch Einsparungen abzumildern, unter anderem durch die Einführung von Kurzarbeit für Beschäftigte. Hendriks erwartet, dass die laufende Spielzeit 2019/20 coronabedingt mit einem Fehlbetrag von bis zu vier Millionen Euro abschließt. Er ist aber zuversichtlich, dass sich dieser Fehlbetrag durch die laufenden Sparbemühungen und Maßnahmen noch weiter abfedern lässt.

Die Württembergischen Staatstheater haben einen Ausblick auf die Spielzeit 2020/21 gegeben. Die Spielzeit wurde unter Eindruck der Corona-Pandemie kreiert und versucht, die Balance zwischen dem künstlerischen Anspruch der Staatstheater wie auch den finanziellen Einschränkungen zu halten. Die Aufführungen werden unter Einhaltung der Abstandsregeln sowohl für Künstler wie auch für Publikum aufgeführt. Die offizielle Spielplanvorstellung folgt am 22. Juli.

Oberbürgermeister Fritz Kuhn sagte: "Ich bin beeindruckt, wie kreativ die Intendanten mit den Zwängen der Pandemie umgehen. Künstler und Publikum haben den Wunsch, Kunst live zu präsentieren beziehungsweise zu erleben. Gleichzeitig ist die Entwicklung der Corona-Pandemie besorgniserregend und macht Planungen enorm schwierig. Die Gesundheit der Zuschauer, Künstler und der Mitarbeiter zu schützen, ist oberstes Gebot. Es darf keine zweite Welle geben."

Stadt und Land stellten auch die weiteren Planungen zur Sanierung des Littmann-Baus vor. Nach den Ausführungen des Bürgermeisters für Städtebau, Wohnen und Umwelt, Peter Pätzold, sind die Planungen weiterhin am Laufen, um aufgeworfene Fragen und Aufgaben zu beantworten.

Auf dem Gelände C1 soll der Gemeinderat die Fortführung des Bebauungsplanverfahrens beschließen. Auf C1 soll insbesondere das neue Rosensteinquartier mit einem IB 2027 Beitrag entstehen. Dort soll insbesondere das neue Rosensteinquartier mit einem IBA 2027 Beitrag entstehen. Aber es soll auch weiter die Option einer Interimsunterbringung der Württembergischen Staatstheater dort vorgesehen werden.

An der Zuckerfabrik, im Anschluss an das bestehende Kulissengebäude wird, die Unterbringung von Werkstätten untersucht, um so auch den Flächenbedarf sowohl am Hauptstandort am Schlossgarten, aber auch bei einer Interimslösung zu verringern.

Das Bürgerforum zur Opernhaussanierung soll im Frühherbst nach der Preisgerichtssitzung des Wettbewerbs B14 wieder aufgegriffen werden. Die im Frühjahr vorgesehen Veranstaltungen mussten wegen Corona ausgesetzt werden. Die beauftragte Agentur hat inzwischen ein Konzept vorgelegt, wie eine Bürgerbeteiligung auch unter Corona-Bedingungen stattfinden kann.

Hintergrund: Vita Marc-Oliver Hendriks

1970 in Duisburg geboren legte Marc-Oliver Hendriks sein Abitur 1990 am Städtischen Stiftsgymnasium in Xanten ab. Nach dem Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Konstanz und nach Abschluss des Ersten Staatsexamens leistete er seinen juristischen Vorbereitungsdienst von 1997 bis 1999 in Berlin unter anderem als Referent des Geschäftsführenden Direktors der Deutschen Oper. Nach Abschluss des Zweiten Staatsexamens wurde er 1999 Verwaltungsdirektor und stellvertretender Intendant des "Theaters Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen". Ab August 2003 war er als Geschäftsführender Direktor der Bayerischen Theaterakademie August Everding im Münchener Prinzregententheater tätig. Seit dem 1. September 2009 ist Marc-Oliver Hendriks Geschäftsführender Intendant der Württembergischen Staatstheater in Stuttgart.

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