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Landeshauptstadt Stuttgart

Presse

Verwaltungsrat Staatstheater Stuttgart

Ausgeglichener Wirtschaftsplan trotz erheblichem Einnahmenrückgang

Die Staatstheater Stuttgart zeigen finanzielle und kulturelle Perspektiven während der Corona-Pandemie auf. Dies hat der Verwaltungsrat Staatstheater Stuttgart am Montag, 9. November, zur Kenntnis genommen.

Oberbürgermeister Fritz Kuhn stellte fest: „Wir haben eine sehr angespannte Situation. Es ist eine dramatische Lage, aber wir wissen alle, was die Staatstheater Stuttgart geleistet haben. Die Stadt steht hinter Schauspiel, Oper und Ballett.“ Fritz Kuhn dankte in der für ihn letzten Sitzung des Verwaltungsrates den Mitgliedern für eine gute und konstruktive Zusammenarbeit. Er hob hervor, dass sich dieser mit interessanten und spannenden Themen befasst habe und somit immer etwas Besonderes für ihn dargestellt habe. „Ich wünsche den Staatstheatern und dem Verwaltungsrat für die kommende Zeit alles Gute. Es ist eine wichtige Arbeit, die Sie leisten.“

Kunstministerin Theresia Bauer führte aus: „Wir sind uns sehr bewusst, dass die Situation ökonomisch und künstlerisch belastend ist. Unter den Corona-Bedingungen sind wir aber alle gefordert, mitzuhelfen, das Infektionsgeschehen einzudämmen und damit alle sozialen Kontakte zu reduzieren. Die Württembergischen Staatstheater arbeiten – wie alle Kultureinrichtungen im Land – mit ganzer Kraft daran, die notwendige Balance zwischen künstlerischem Anspruch, ökonomischen Möglichkeiten und epidemiologisch Gebotenem zu finden. Das Instrument der Kurzarbeit ist dabei ein notwendiges und hilfreiches Element, das gezielt eingesetzt wird. Ich danke allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, dass sie diesen Kraftakt in dieser sehr schwierigen Situation engagiert mitgehen.“

Marc-Oliver Hendriks, Geschäftsführender Intendant der Stuttgarter Staatstheater, berichtete dazu über die Finanzen der Staatstheater: „Der Wirtschaftsplan 2020/2021 ist trotz des erheblichen Einnahmerückgangs von minus 75% im Vergleich zu den Vorjahren dank der Effekte aus Kurzarbeit ausgeglichen. In der Sommersitzung gingen wir noch von einem Defizit von über 12 Mio. € aus. Die Prämisse für unsere Arbeit ist Rechtssicherheit, die gleichzeitig Planungssicherheit bedeutet. Die Sicherheit der Besucherinnen und Besucher und der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat oberste Priorität. Theater sind keine Freizeiteinrichtungen, sondern Bildungseinrichtungen, auch das bitte ich immer zu bedenken.“ Dem Wirtschaftsplan 2020/2021 wurde vom Verwaltungsrat einstimmig zugestimmt.

Der Bericht zur Spielzeit 2019/2020 und zur laufenden Spielzeit 2020/2021 zeigte neben Dank der Intendanten für die Unterstützung aus der Politik und für die Zusammenarbeit der letzten Jahre auch einen weiteren Ausblick. Ausdrücklich wurde dem scheidenden Oberbürgermeister für die intensive Zusammenarbeit und die erfolgreichen Projekte, etwa den Bau der John-Cranko Schule, gedankt.

Tamas Detrich (Stuttgarter Ballett), Viktor Schoner (Stuttgarter Oper) und Burkhard C. Kosminski (Stuttgarter Schauspiel) legten die Perspektive der Staatstheater dar: „Wir haben viel vor in dieser Spielzeit, z.B. mit 60 Jahren Stuttgarter Ballett. Es ist wichtig, dass wir in die digitale Richtung investieren und die Möglichkeiten schaffen, dass Menschen weiterhin Kultur erleben können. Unsere Aufgabe ist es, eine Balance zu schaffen aus den verschiedenen Regeln. Wir müssen dafür sorgen, dass die Gesellschaft diskursive Räume bekommt und nutzt“, so die drei künstlerischen Intendanten der Staatstheater Stuttgart. Die Intendanten sagten weiter: „Wir nehmen Corona alle sehr ernst und sind weitsichtig. Corona war für uns auch Anlass, an Kunst noch einmal anders heranzugehen, was z.B. das Bühnenbild angeht. Gut ist, dass der gegenseitige Dialog immer weiterbesteht.“

Baubürgermeister Peter Pätzold referierte zum internationalen städtebaulichen Wettbewerb „Neuer Stadtraum B14“: „Der Gewinnerentwurf von asp Architekten und Stadtplanern und Köber Landschaftsarchitekten unterstützt im Bereich der Oper den bisherigen Vorschlag von Stadt und Land und bringt zusätzliches Potential für die Gestaltung dieses wichtigen Bereichs. Wir werden jetzt in die Planungen einsteigen, wie die Ideen und Ziele des Entwurfs umgesetzt werden können und wie dies in Schritten funktionieren könnte, auch unter Einbindung und Berücksichtigung von laufenden Projekten.“

Die Bürgerbeteiligung bei der Opernsanierung erweist sich indes als ein sehr gutes Format, um alle Facetten der Opernhaussanierung und -erweiterung mit den ausgewählten Zufallsbürgerinnen und -bürgern sachlich, umfassend und von verschiedenen Seiten zu beleuchten. Bisher fanden zwei Bürgerforen statt zu den Gründen für Sanierung und Erweiterung sowie zu Standort und Kosten. Zwei weitere Bürgerforen folgen im November 2020. Die Übergabe der Ergebnisse ist für Mitte Dezember 2020 geplant.

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