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Landeshauptstadt Stuttgart

Presse

OB Nopper verabschiedet Leiterin der Abteilung für Chancengleichheit und Diversity Dr. Ursula Matschke

Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper hat am 21. Dezember die Leiterin der Abteilung für Chancengleichheit und Diversity, Dr. Ursula Matschke, nach 20 Jahren als Gleichstellungsbeauftragte bei der Stadt Stuttgart in den Ruhestand verabschiedet. Sie beendet ihre berufliche Laufbahn zum 31. Dezember.

Oberbürgermeister Nopper sagte: „Ich danke Frau Dr. Matschke für ihren unermüdlichen Einsatz, der weit über die Sensibilisierung für die Gleichbehandlung der Geschlechter hinausging. Vielmehr bildet sich in ihrer Arbeit die gesamte Bandbreite einer vielgestaltigen Gesellschaft ab, die nach einer Neuausrichtung der Stuttgarter Gleichstellungspolitik verlangt hat. In unserer Stadt leben Menschen mit unterschiedlichsten Bedürfnissen, Lebensweisen, Ansichten und persönlichen Ausrichtungen. Diese gilt es, in einer freien Gesellschaft zu akzeptieren und zusammenzuführen.“

2001 wurde Ursula Matschke zur Leiterin der Stabsstelle für individuelle Chancengleichheit von Frauen und Männern im Geschäftsbereich des Oberbürgermeisters vom Gemeinderat mit der Aufgabe einer Neuausrichtung der Stuttgarter Gleichstellungspolitik gewählt. Schon damals ging es um die Berücksichtigung von Frauen und Männern in ihrer Vielfalt, dazu zählen Aspekte wie Alter, Ethnie oder sexuelle Identität. Ursula Matschke hat vor dem Hintergrund ihrer Erfahrung zum Thema Chancengleichheitsförderung im europäischen Vergleich diesen Ansatz entwickelt und konsequent bis heute weiterverfolgt.

In ihrer 20jährigen Tätigkeit als Leiterin der Stabstelle hat Ursula Matschke die Arbeit der Gleichstellungsstelle um innovative Schwerpunktthemen angereichert. Dazu gehören die Themen Männergesundheit, Prävention und Intervention bei häuslicher Gewalt, auch für männliche Opfer, und die Koordination innerhalb des Netzwerks von lesbischen, schwulen, bisexuellen, transsexuellen, transgender, intersexuellen und queeren Menschen (LSBTTIQ-Community).

Es gelang Ursula Matschke durch eine breite politische und gesellschaftliche Vernetzungsarbeit, ihre Themen interdisziplinär zu diskutieren und konkrete, verwaltungsinterne und externe Maßnahmen für die Stadt zu etablieren. So legte sie Wert auf eine gendersensible Sprache und entwickelte dafür einen Leitfaden. Sie verfolgte eine innovative Chancengleichheitspolitik, bekannt als „Gender plus“, die neben dem Geschlecht auch Alter, soziale und ethnische Herkunft, körperliche und psychische Verfasstheit, sexuelle Identität und Orientierung sowie die Weltanschauung einbezieht. Wichtige Themenfelder ihrer Arbeit waren für sie die Chancengleichheit von Frauen auf dem Arbeitsmarkt als kommunale Integrationsaufgabe, die Aufklärungsarbeit in Bezug auf Partnerschaftsgewalt durch geflüchtete Männer sowie umfassende Maßnahmen gegen Zwangs- und Armutsprostitution.

Dr. Ursula Matschke wurde 1956 in Regensburg geboren. Sie studierte Verwaltungswirtschaft sowie Politik- und Geschichtswissenschaften. Im Anschluss übernahm sie einen interdisziplinären Lehrauftrag im Fachbereich Politische Wirtschaftslehre an der Universität Tübingen und wurde Lehrbeauftragte der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung Ludwigsburg im Fachbereich Betriebswirtschaftslehre. 1997 promovierte sie in Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Im Jahr 1994 kam die Mutter von zwei Kindern zur Gleichstellungsstelle der Stadt, ab 1999 war sie in der Abteilung Organisation und Personalentwicklung des Haupt- und Personalamts tätig.

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