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Landeshauptstadt Stuttgart

Presse

Corona: Erster Nachweis der Variante B.1.1.7 in Stuttgart – Infizierter war vorher nicht im Ausland

Erster Bürgermeister Dr. Mayer: „Schwierigste Phase der Pandemie"

Nach der südafrikanischen Variante des neuartigen Coronavirus ist nun erstmals auch die britische in Stuttgart entdeckt worden. Bei einem 85-jährigen Mann wurde eine Infektion mit der Mutation B.1.1.7 nachgewiesen.

Dies ermöglichte eine spezielle PCR im Labor des Landesgesundheitsamts Baden-Württemberg, die die N501Y-Varianten unterscheiden kann.

Der Erste Bürgermeister Dr. Fabian Mayer sagte am Donnerstag, 28. Januar: „Wir sind in der schwierigsten Phase der Pandemie. Vor fast genau einem Jahr ist das Coronavirus in Deutschland aufgetaucht. Niemand ahnte, wie sehr es unseren Alltag verändern würde.“ Jetzt sei klar, die Pandemie sei noch nicht auf dem Rückzug. Dr. Mayer weiter: „Das Virus stellt uns neuerlich auf eine harte Probe. Es greift nicht nur gezielter die Gesundheit jedes Einzelnen an, sondern fordert uns gesellschaftlich aufs Neue. Wer jetzt nachlässig wird, setzt die Erfolge der Pandemiebekämpfung aufs Spiel. Die Entbehrungen der letzten Monate sollen nicht umsonst gewesen sein.“

Der Leiter des Gesundheitsamts, Prof. Stefan Ehehalt, unterstrich: „Das Virus hat sich verändert. Die Mittel und Wege, um sich und andere davor zu schützen, sind dieselben geblieben, also insbesondere eine Kontaktreduktion und die Einhaltung der Hygieneregeln. Wir erkennen auch: Das Coronavirus ist mit seinen Mutationen nicht nur in Stuttgart angekommen, sondern es zirkuliert hier vermutlich bereits.“ Prof. Ehehalt weiter: „Der 85-Jährige lebt in einer Einrichtung für Betreutes Wohnen und war bis Mitte des Monats in stationärer Behandlung in einem Stuttgarter Krankenhaus. Danach konnte er wieder in seine ambulante Betreuung entlassen werden. Er war nach allem, was wir wissen, nicht im Ausland und auch im engsten Familien-Umfeld sind keine kürzlichen Reisen bekannt. Das Gesundheitsamt führt derzeit intensive Untersuchungen durch, um die Infektionskette nachzuvollziehen.“ Das Gesundheitsamt stehe in enger Abstimmung mit der betroffenen Einrichtung. „In jüngster Vergangenheit hatten wir dort leider ein größeres Infektionsgeschehen. Wir lassen zur Sicherheit alle Bewohner und Pflegekräfte erneut testen und mögliche positive Befunde auf neue Virusvarianten untersuchen. Es wird auch rückblickend ermittelt und untersucht. Zudem haben wir ein Besuchsverbot verhängt, um Folgeinfektionen zu verhindern und Zeit für die Lagebewertung zu gewinnen. Dies stimmt mich hoffnungsvoll, dass eine weitere Ausbreitung eingedämmt werden kann.“

Prof. Ehehalt weiter: „Bei aller Besorgnis über die durchaus erwartbare Veränderung und Verbreitung des Virus, es gibt auch gute Nachrichten: Die Wissenschaft ist dem Virus und seinen Veränderungen auf der Spur. In Stuttgart weiten wir derzeit die Möglichkeiten zur Testung auf Virusvarianten erheblich aus und planen stichprobenartige Untersuchungen bei allen positiven Befunden, auch unabhängig vom Reiseverhalten. So können wir Rückschlüsse auf das Ausmaß der Verbreitung der neuen Varianten ziehen.“

Stuttgart hat am 27. Januar 52 weitere Infektionen festgestellt. 251 Menschen sind seit Ausbruch der Pandemie mit oder an einer Infektion verstorben. Die aktuelle 7-Tages-Inzidenz beträgt 70 (Summe der Infektionen aus 7 Tagen / 100.000 Einwohner). Über 52.000 Impfungen wurden bereits durchgeführt, jeder Vierte erhielt schon die zweite Impfung. Ein Drittel aller Impfungen konnte vor Ort durch mobile Teams geleistet werden.

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