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Landeshauptstadt Stuttgart

Presse

Corona – Stadt hilft Alten- und Pflegeheimen bei Umsetzung der Testpflicht

Bundeswehr unterstützt seit Mittwoch

Die Bundeswehr unterstützt die stationären Alten- und Pflegeheime in Stuttgart seit Mittwoch, 27. Januar, bei der Umsetzung der vom Land verordneten Testpflicht für Besucherinnen und Besucher sowie Externe.

Insgesamt werden 28 Soldatinnen und Soldaten in den Einrichtungen eingesetzt. Zusätzlich wird ein Soldat die Koordination in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt übernehmen. Das hat die Landeshauptstadt Stuttgart am Mittwoch, 27. Januar, mitgeteilt.

Mitarbeiten werden die Soldatinnen und Soldaten in 27 Einrichtungen, die dem Gesundheitsamt zuvor Bedarf gemeldet haben. Sie werden Besucherinnen und Besucher sowie Externe mittels Antigen-Schnelltests auf das Coronavirus testen. Auch Mitarbeitertestungen sind möglich. Die Tests der Bewohnerinnen und Bewohner nehmen weiterhin die Pflegekräfte vor.

Bei einem Vor-Ort-Termin in der Einrichtung „Zamenhof“ sagte Dr. Alexandra Sußmann, Bürgermeisterin für Soziales und gesellschaftliche Integration, am Mittwoch, 27. Januar: „Die Alten- und Pflegeheime stehen – und standen von Anfang an – ganz besonders in unserem Fokus. Wir haben viele Maßnahmen ergriffen, um diese sensiblen Einrichtungen bestmöglich vor Infektionen zu schützen. Die nun eingeführte Testpflicht halte ich für absolut erforderlich, um die Bewohnerinnen und Bewohner sowie die Pflegekräfte noch besser davor zu bewahren, dass das Virus in die Heime eingeschleppt wird.“

Laut Bürgermeisterin Sußmann habe die Stadt bei der Kooperation mit der Bundeswehr bereits gute Erfahrungen gemacht. So unterstützen seit Mitte Oktober 60 Soldatinnen und Soldaten das Gesundheitsamt bei der Kontaktnachverfolgung, wegen sinkender Infektionszahlen wurde die Zahl gegenwärtig auf 45 reduziert. Sußmann: „Bei der Umsetzung der Testpflicht nehmen wir die rasche Amtshilfe der Bundeswehr ebenfalls gerne an. Die Zusammenarbeit klappt reibungslos. Dafür möchte ich mich herzlich bedanken.“

Oberstleutnant Markus Kirchenbauer, Leiter der Informationsarbeit beim Bundeswehr-Landeskommando Baden-Württemberg, sagte: „Die Unterstützung der Alten- und Pflegeheime als ein Teil der Pandemiebekämpfung ist für die Bundeswehr zwar eine neue Aufgabe, aber selbstverständlicher Teil unseres Auftrags. Wir hoffen, damit einen wesentlichen Beitrag zum Schutz der besonders von Corona bedrohten Seniorinnen und Senioren leisten zu können.“

Sven Schumacher, stellvertretender Geschäftsführer des städtischen Eigenbetriebs leben&wohnen, betonte die Notwendigkeit der Unterstützung durch die Bundeswehr: „Für alle acht Einrichtungen des ELW haben wir Soldatinnen und Soldaten angefordert. Die Testpflicht ist richtig und wichtig, aber für die Heime mit ihrer ohnehin angespannten Personalsituation auch eine Herausforderung. Daher nehmen wir jede helfende Hand dankend an.“

Ingrid Hastedt, Vorstandsvorsitzende des Trägerforums Altenhilfe Stuttgart e.V., ergänzte: „Wir sind sehr froh, dass mit dem Einsatz der Soldatinnen und Soldaten eine kurzfristige personelle Entlastung der Altenpflege-Einrichtungen bei der Durchführung der Schnelltests erreicht wird. Damit schafft man für die Angehörigen die Möglichkeit, Schnelltests an verschiedenen Tagen und zu unterschiedlichen Zeiten durchführen zu lassen.“

Soldatinnen und Soldaten erhalten intensive Schulung

Alle Soldatinnen und Soldaten, die in Baden-Württemberg für die Testung in Alten- und Pflegeheimen eingesetzt werden, erhielten eine intensive Online-Schulung. Diese erfolgte in Zusammenarbeit mit der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg.

Zusätzlich wurden die Soldatinnen und Soldaten, die in Stuttgart aushelfen, bereits am Dienstag, 26. Januar, vertieft zu folgenden Themen geschult: Hygiene, richtiges An- und Ablegen der Schutzkleidung, Entnahme des Abstrichs sowie Durchführung des Schnelltests. Auch in der Struktur und dem Arbeitsablauf hinsichtlich der Schnelltests in Alten- und Pflegeheimen wurden sie unterrichtet.

An ihrem ersten Arbeitstag bekamen die Soldatinnen und Soldaten Unterstützung von Dr. Hans-Jörg Wertenauer, dem leitenden Arzt des Corona-Testzentrums Cannstatter Wasen, und dessen Team.

Dr. Wertenauer und rund 20 seiner Mitarbeitenden sowie Helferinnen und Helfer der DLRG unterstützen die Heime bei der Testpflicht bereits seit vergangener Woche. Sie waren nach Bekanntwerden der Verordnung kurzfristig eingesprungen. Darüber hinaus hat die Stadt bei der Bundeswehr einen Hilfeleistungsantrag gestellt.

Langfristig werden Bürgerinnen und Bürger gebraucht

Seit Montag, 18. Januar, müssen Alten- und Pflegeheime nach Vorgaben des Landes ihre Besucherinnen und Besucher vor Ort mittels Antigen-Schnelltests auf das Coronavirus testen. Kurzfristig helfen in Stuttgart Bundeswehr, DLRG sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Dr. Wertenauer aus. Langfristig setzt man auf Menschen aus der Bevölkerung. Die Landeshauptstadt Stuttgart hatte den Heimen Hilfe bei der Rekrutierung von Personal angeboten und einen öffentlichen Aufruf gestartet.

Gesucht werden Bürgerinnen und Bürger, zum Beispiel Studierende. Interessierte können sich beim Jobcenter Stuttgart melden und sich näher zu den Einsatzmöglichkeiten und Tätigkeiten informieren. Das Jobcenter kümmert sich dann auch um die Vermittlung. Damit sich das Jobcenter einen ersten Eindruck über die Interessentinnen und Interessenten verschaffen kann, sind ein kurzes Motivationsschreiben und ein kurzer Lebenslauf hilfreich.

Interessierte können ihre Bewerbung richten an  testpflegestuttgartde. Telefonisch ist das Jobcenter zu erreichen unter 0711/216-97300. Auf den genannten Wegen können auch Heime Kontakt zum Jobcenter aufnehmen, die ihren Bedarf melden bzw. Personal vermittelt haben möchten.

Bislang haben sich 179 Interessentinnen und Interessenten gemeldet. Damit lässt sich der gemeldete Bedarf laut Jobcenter aktuell gut abdecken.

Aktuelle Corona-Fälle in den stationären Alten- und Pflegheimen

In Stuttgart gibt es 55 Einrichtungen der stationären Altenpflege mit insgesamt 4.941 Bewohnerinnen und Bewohner. 27 der 55 Stuttgarter Alten- und Pflegeheime haben um Unterstützung bei der Testpflicht gebeten.

Aktuell gibt es in 20 Einrichtungen insgesamt 116 aktive Corona-Fälle (Stand 27. Januar). Darunter sind 84 Bewohnerinnen und Bewohner und 32 Mitarbeitende. Das macht 15 Prozent aller aktiven Fälle aus.
248 Personen sind in Stuttgart an oder mit dem Coronavirus verstorben, davon 130 in Alten- und Pflegeheimen.

Weitere Informationen und Links sind zu finden unter  www.stuttgart.de/corona (Öffnet in einem neuen Tab).

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