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Landeshauptstadt Stuttgart

Presse

Alt-Bürgermeister Prof. Christian Farenholtz gestorben

Der frühere Baubürgermeister der Landeshauptstadt Stuttgart, Prof. Dr.-Ing. Christian Farenholtz, ist am 3. Mai gestorben. Er war von 1965 bis 1973 Stuttgarter Bau- und Planungsbürgermeister.

Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper sagte: „Als Beigeordneter für das Bauwesen der Landeshauptstadt Stuttgart hat Prof. Christian Farenholtz große und bleibende Verdienste erworben. Sein Einsatz für das Stuttgarter Bauwesen war beispielhaft und ist an vielen Stellen der Stadt heute noch sichtbar. Auch hat er früh die Wichtigkeit einer bürgernahen Verwaltung und die Bedeutung einer Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger erkannt. Die Landeshauptstadt Stuttgart wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren.“

Farenholtz wurde am 27. Februar 1923 in Magdeburg geboren. Er übernahm, im Alter von 42 Jahren aus Hamburg vom Landesplanungsamt kommend, die Verantwortung für das Bauwesen und erneuerte die Stadtplanung in Stuttgart grundlegend. Ihm war eine größtmögliche Information der Öffentlichkeit und eine Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger am Planungsprozess wichtig. Auch für die Zusammenarbeit mit den Städten und Gemeinden des Umlandes schuf er neue Grundlagen und setzte sich zudem als Mitglied im Deutschen Rat für Stadtentwicklung für gesetzliche Reformen des Boden- und Planungsrechts ein. Er hatte großen Anteil an der Entwicklung des Städtebauförderungsgesetzes. Es fand später Eingang in das Baugesetzbuch und führte das Planspiel als Planungs- und Beteiligungsinstrument ein.

Die Amtszeit von Christian Farenholtz war von einem starken Wachstum der Stadt gekennzeichnet. Damals entstanden rund 25.000 Wohnungen und 18.000 neue Arbeitsplätze, hauptsächlich für Büroberufe. Die erste unterirdische Straßenbahnstrecke wurde am Charlottenplatz in Betrieb genommen. Weitere Abschnitte wurden in rascher Folge geplant und gebaut. Wichtige Teile des Hauptverkehrsstraßennetzes, wie der Planiedurchbruch und die B 14 am Schwanenplatz, kamen hinzu. Mit der Erweiterung der innerstädtischen Fußgängerzonen wurde ebenso begonnen wie mit der Stadterneuerung nach dem Städtebauförderungsgesetz.

Nach seiner Stuttgarter Zeit war Farenholtz für das GEWOS Institut für Stadt-, Regional- und Wohnforschung in Hamburg tätig, von 1980 bis zu seiner Emeritierung 1988 war er Professor an der Technischen Universität Hamburg-Harburg.

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