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Landeshauptstadt Stuttgart

Presse

20 Jahre Bereitschaftspflege in Stuttgart

Bürgermeisterin Fezer: „Bewundernswertes Engagement“

Seit 20 Jahren hilft das Jugendamt der Stadt Stuttgart Kindern, die aufgrund einer akuten Krisen- und Notsituation nicht bei ihren Eltern leben können, und vermittelt sie an Bereitschaftspflegefamilien.

Anlässlich des Jubiläums der Bereitschaftspflege haben die Bürgermeisterin für Jugend und Bildung, Isabel Fezer, und die Leiterin des Jugendamtes, Dr. Susanne Heynen, in der Sitzung des Jugendhilfeausschusses am Montag, 27. September, über das Angebot für Kinder in akuten Krisensituationen berichtet.

Fezer richtete ihren Dank an die Pflegefamilien, „die Kindern mit ihrem engagierten Einsatz einen sicheren Ort in einer Familie schaffen und sich intensiv um sie kümmern. Sie übernehmen mit wenig Informationen und sehr kurzfristig die komplette Verantwortung und die Versorgung für ein Kind, ein bewundernswertes Engagement.“

Die Bereitschaftspflege bietet dem Kind Schutz, Zuwendung, Versorgung und Förderung. Währenddessen kann mit den Eltern daran gearbeitet werden, welche Hilfen und Unterstützung notwendig und möglich sind, damit das Kind mit ihnen zusammenleben kann. Bei etwa der Hälfte der Kinder gelingt dies und die Kinder kehren zu ihren Eltern zurück. Für die anderen Kinder werden geeignete Hilfen gesucht, die meisten wechseln in eine langfristige Pflegefamilie.

Bislang etwa 700 aufgenommene Kinder

Als im Mai 2001 die Bereitschaftspflege in Stuttgart ihre Arbeit aufnahm, waren es sechs Familien, die sich dieser neuen Herausforderung stellten. Alle Familien waren innerhalb einer Woche mit je einem Säugling belegt. Bis zum Jahresende 2001 waren es acht Familien, die 22 Säuglingen ein Zuhause auf Zeit gaben. Heute, 20 Jahre später, blickt das Jugendamt zurück auf etwa 700 aufgenommene Kinder in 60 Bereitschaftspflegefamilien. Derzeit bieten 21 Bereitschaftspflegefamilien Kindern in Not einen Platz.

Dr. Heynen betonte: „Auch für die nächsten Jahre bleibt als zentrale Herausforderung, genügend Bereitschaftspflegefamilien zu finden, um den Bedarfen für kleine Kinder in Notsituationen gerecht zu werden. Gleichzeitig gilt es, den Fachdienst Bereitschaftspflege auch in Zukunft so aufzustellen, dass er den professionellen Anforderungen an dieses Hilfesetting jederzeit gewachsen ist.“

Fachdienst Bereitschaftspflege und Bereitschaftspflegefamilien arbeiten Hand in Hand

Das Angebot besteht aus dem Fachdienst Bereitschaftspflege und den Bereitschaftspflegefamilien. Letzteres sind Privatfamilien, die Tag und Nacht zur Aufnahme bereit sind, um Kindern in Krisensituationen ein Zuhause auf Zeit zu geben. Diese Familien, aber auch die Kinder selbst und deren Eltern, werden vom Fachdienst Bereitschaftspflege geschult und begleitet. In den vergangenen 20 Jahren hat sich dieses Angebot dynamisch entwickelt, die Konzeption wurde mehrmals verändert und den Bedarfen angepasst.

Die Bereitschaftsfamilien werden vom Jugendamt Stuttgart, Fachdienst Bereitschaftspflege sorgfältig überprüft und vorbereitet. Sie erhalten ein Pflegegeld und werden intensiv sowohl in Einzelberatungen als auch in regelmäßigen Gruppenangeboten begleitet. Das Jugendamt Stuttgart ist immer auf der Suche nach weiteren Familien für diese Aufgabe. Ebenso werden Menschen gesucht, die ein Kind längerfristig bei sich aufnehmen möchten.

Für Interessenten findet am 21. Oktober hierzu eine Informationsveranstaltung statt. Anmeldung per E-Mail an  51Pflegekinderdienststuttgartde. Weitere Informationen: Dienststellenleiterin Helga Heugel Tel: 0711 216-57904, Mail:  Helga.Heugelstuttgartde

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