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Landeshauptstadt Stuttgart

Presse

Hebammenakutversorgung für die Sommerzeit

Projekt freiberuflicher Stuttgarter Hebammen zur Begleitung von Frauen im Wochenbett

Die Sommermonate sind für Hebammen und Mütter nach der Geburt gleichermaßen eine große Herausforderung. Zahlreiche Geburten und die Ferienzeit kommen mit dem allgemeinen Hebammenmangel zusammen.

Freiberufliche Stuttgarter Hebammen bieten deshalb in der Zeit von Mittwoch, 27. Juli, bis Sonntag, 11. September, eine Hebammenakutversorgung mit der Unterstützung des Hebammenkreisverbands Stuttgart und der Hebammenkoordinierungsstelle am Gesundheitsamt der Stadt Stuttgart an.

In dieser Zeit stehen verschiedene freiberufliche Hebammen bereit, die tageweise die medizinisch notwendige Akutversorgung im Wochenbett übernehmen können. Die Hebammenbesuche finden hauptsächlich zu Hause statt. Jeweils mittwochs ist eine Videohebammensprechstunde vorgesehen. Frauen aus Stuttgart, die nach der Entlassung aus der Geburtsklinik keine Hebamme für das Wochenbett gefunden haben, können so kurzfristig und niederschwellig einzelne Wochenbettbesuche mit einer Hebamme vereinbaren.

Dr. Alexandra Sußmann, Bürgermeisterin für Soziales und gesellschaftliche Integration, erklärt: „Dank des großen Engagements der freiberuflichen Stuttgarter Hebammen kann dieses Projekt auch im Sommer, als Fortsetzung des Pilotprojekts in der Weihnachtszeit 2021, erneut umgesetzt werden.“

Die Kosten der Hebammenbegleitung werden von den Krankenkassen übernommen. Durch die verbesserte Organisation sollen freie Kapazitäten der Hebammen optimal genutzt und diese den Frauen zugänglich gemacht werden. Gleichzeitig können die Hebammen das Projekt als Vertretungsregelung nutzen, was insbesondere in den Sommermonaten eine gravierende Lücke schließen kann. Sollten sich die positiven Reaktionen auf das Pilotprojekt an Weihnachten im Sommer bestätigen, ist an eine weitere Fortsetzung des Projekts auch für andere Zeiträume gedacht. In ganz Deutschland ist der Mangel sowohl an freiberuflichen Hebammen als auch an Klinikhebammen eine bekannte Problematik. Nicht nur in der Freiberuflichkeit sind die Gründe dafür offensichtlich.

Monika Schmid, Vorsitzende Hebammenverband Kreisgruppe Stuttgart, sagt: „Herausfordernde Arbeitsbedingungen mit unregelmäßigen Arbeitszeiten, großer psychischer und physischer Belastung, hohe Verantwortung und die dazu vergleichsweise niedrige Bezahlung veranlassen Hebammen zum Berufswechsel. Trotz zahlreich ausgebildeten Hebammen führt daher die kurze Verweildauer von fünf bis sieben Jahren der Hebammen im Beruf zum Hebammenmangel.“ In Stuttgart fehlen nach wie vor zahlreiche Hebammen für die Wochenbettbegleitung im häuslichen Umfeld der Familien. Mehr als eintausend Frauen jährlich finden hier für die Versorgung nach der Geburt keine Hebamme.

In der Schwangerschaft und nach der Geburt bis zum Ende der Stillzeit hat jede Frau Anspruch auf Hebammenhilfe. Durch den zunehmenden Hebammenmangel kann dieser Anspruch jedoch oft nicht geltend gemacht werden. Hebammen spielen für die Gesundheit der Familien eine zentrale Rolle.

Heinz-Peter Ohm, zuständig für die Hebammenkoordinierungsstelle im Gesundheitsamt, betont: „Der frühe Kontakt zu Frauen und jungen Familien in der intensiven Begleitung im Übergang zur Elternschaft weist den Hebammen eine Schlüsselfunktion für einen Start in ein gesundes Leben zu.“

Informationen zu dem Projekt hat die Hebammenkoordinierungsstelle im Gesundheitsamt unter E-Mail  hebammenversorgung-stuttgartstuttgartde.

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