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Landeshauptstadt Stuttgart

Presse

Panoramabahn: Verwaltung diskutiert mit Ausschuss über weiteren Betrieb

Der Ausschuss für Stuttgart 21 / Rosenstein wird sich am kommenden Dienstag mit der Zukunft der Panoramabahn auseinandersetzen. Die Verwaltung wird dabei die von den Fraktionen gestellten Anträge beantworten und in diesem Zusammenhang auch zu Rechtsfragen Stellung nehmen sowie politische Spielräume aufzeigen.

Zugleich wird sie die Position der Stadt als Projektpartnerin in den Verhandlungen mit der Deutschen Bahn und dem Landesverkehrsministerium darlegen. Darüber hinaus wird in der Ausschusssitzung auch der Verband Region Stuttgart zur geplanten Stammstreckensperrung berichten.

Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper sagte am Mittwoch, 22. Juni: „Wir wollen zukünftig eine gute Anbindung der Gäubahn über den Flughafen und den Pfaffensteigtunnel bis zum Hauptbahnhof. Und wir wollen den Erhalt der Panoramastrecke, allerdings im Interesse der vielen Wohnungssuchenden in Stuttgart nur bis zum geplanten Nordhalt und nicht bis zum Hauptbahnhof.“

Der Bürgermeister für Städtebau, Wohnen und Umwelt, Peter Pätzold ergänzte:
„Die Stadt Stuttgart hat das Ziel auf den frei werdenden Gleisflächen, einen neuen Stadtteil für über 10.000 Einwohnerinnen und Einwohnern in bezahlbaren Wohnungen entstehen zu lassen. Deshalb wird aktuell der Rahmenplan erstellt, der bis zum Ende dieses Jahres vorliegen soll. Für die Stadt Stuttgart ist dies das größte und wichtigste Wohnungsbauprojekt in der Innenentwicklung. Der Bedarf an vielen bezahlbaren Wohnungen ist eines der wichtigsten Themen für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Stuttgart.“

Bereits 2018 hatte der Gemeinderat deutlich gemacht, dass die vollständige ober- oder unterirdische Fortführung der Panoramastrecke bis zum Hauptbahnhof nicht im Interesse der Landeshauptstadt liegt. Um eine Fortführung der Strecke nach Feuerbach sicherzustellen, wurde nach dem Wunsch des Gremiums aus dem Jahr 2019 die Verwaltung beauftragt, sich an Planungen für die Errichtung eines Nordhalts zu beteiligen. In diesem Zusammenhang hat die Verwaltung ein Rechtsgutachten beauftragt, das die Verwaltung dem Gemeinderat zur Vorbereitung der Sitzung übermittelt hat und es unter  https://www.stuttgart.de/leben/stadtentwicklung/bahnprojekt-stuttgart-ulm/geplante-anbindung-der-innenstadt.php online bereitgestellt hat. Ebenfalls 2019 hat der Rat beschlossen, dass eine städtebauliche Rahmenplanung erstellt werden soll, die keine Gleise im Gleisbogen vorsieht.

Hintergrund

Die Gäubahn ist ein wichtiger Bestandteil des Schienenverkehrsnetzes im Südwesten. Sie soll künftig über den Flughafen und den Fildertunnel an den neuen Stuttgarter Bahnhof fahren. Diese geplante Streckenführung wird den bisherigen Verlauf gleichwertig ersetzen. Die Züge fahren dann nicht mehr über den Bahnhof S‐Vaihingen und die Panoramastrecke, sondern mit Halt am Flughafen in den Stuttgarter Talkessel. Diese Planung ist Bestandteil des Finanzierungsvertrags zum Projekt Stuttgart 21, den die Projektpartner Deutsche Bahn AG, Land Baden‐Württemberg, Landeshauptstadt Stuttgart, Verband Region Stuttgart und Flughafen Stuttgart GmbH abgeschlossen haben.

Im Zuge des Projekts wird auch die S‐Bahn‐Zuführung zum Hauptbahnhof aus Richtung Bad Cannstatt und Feuerbach neu konzipiert. Zwischen Nordbahnhof und Hauptbahnhof entsteht die neue S‐Bahn‐Haltestelle Mittnachtstraße. Für die Anbindung dieser neuen S‐Bahn‐Haltestelle in Richtung Nordbahnhof ist im Stuttgarter Norden der Rückbau eines Bahndamms inklusive Gleisanlagen erforderlich. Daher wird die Gäubahnzuführung zum heutigen Hauptbahnhof über die Panoramabahn unterbrochen. Die Züge der Gäubahn können den Stuttgarter Hauptbahnhof dann nicht mehr erreichen. Die Deutsche Bahn plant, ab diesem Zeitpunkt alle Züge der Gäubahn am Bahnhof S‐Vaihingen enden zu lassen bis die Streckenführung über den Flughafen und den Fildertunnel fertiggestellt ist.

Der Bahnhof Vaihingen wurde durch DB Station & Service im Auftrag des Ministeriums für Verkehr Baden‐Württemberg zum Regionalbahnhof ausgebaut. Seit dem Fahrplanwechsel am 12. Dezember 2021 ist der Bahnsteig in Betrieb und ermöglicht einen komfortablen und schnellen Umstieg von den Zügen der Gäubahn in die S‐Bahn. Für die Weiterreise der Pendler*innen und Fernreisenden zu ihren Zielen in Stuttgart, in der Region oder darüber hinaus entstand so auch eine hervorragende Anbindung zur Stadtbahn oder zum Busverkehr. Die wichtige Verkehrsdrehscheibe Stuttgart‐Vaihingen wird deutlich gestärkt.

Darüber hinaus sollen zusätzliche S‐Bahnen zwischen der Schwabstraße und S‐Vaihingen bzw. Böblingen verkehren, um die Reisenden schnell in die Stuttgarter Innenstadt und zum Hauptbahnhof zu bringen.

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