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Landeshauptstadt Stuttgart

Presse

Zukunftswerkstatt zur Kinderfreundlichen Kommune im Stuttgarter Rathaus

Kinder, Jugendliche und Fachleute haben die bisherigen Maßnahmen zur Umsetzung der Kinderrechte in Stuttgart positiv bewertet und Bedarfe für die nächsten Schritte benannt.

Die Stadt Stuttgart wurde im März 2020 mit dem Siegel Kinderfreundliche Kommune ausgezeichnet. Nach drei Jahren geht im März 2023 die erste Siegelphase zu Ende und damit auch die Umsetzung des ersten Aktionsplans „Kinderfreundliche Kommune – Lokale Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention 2020 bis 2022“. Zu diesem Zeitpunkt des Prozesses sieht der Verein Kinderfreundliche Kommunen, der das Siegel vergibt, die Veranstaltung einer Zukunftswerkstatt vor. Dafür waren am 18. November rund 80 Personen der Einladung der Kinderbeauftragten Maria Haller-Kindler ins Stuttgarter Rathaus gefolgt, um gemeinsam das bisher Erreichte zu reflektieren und gleichzeitig Ideen für den nächsten Aktionsplan zu entwickeln.

Vertreten waren Mitarbeitende der Referate, Ämter und Abteilungen der Stadtverwaltung und weiterer Kooperationspartnerinnen und -partner wie der Stuttgarter Jugendhaus Gesellschaft sowie junge Erwachsene, die die Perspektive der Jugendlichen auf ihre Stadt und ihre Bedarfe einbringen konnten. Die Veranstaltung wurde von den Sachverständigen Prof. Dr. Daniela Steenkamp und Prof. Dr. Roland Roth sowie einer Referentin des Vereins Kinderfreundliche Kommunen, Anne Müller, begleitet.

In einem „Gallery Walk“ konnten sich die Beteiligten einen Überblick über den aktuellen Umsetzungsstand des Aktionsplans verschaffen. Dieser umfasst 32 Maßnahmen in sechs Handlungsfeldern. Viele davon wurden unter Federführung verschiedener Ämter, Abteilungen, Kooperationspartner und des Kinderbüros umgesetzt und bereits abgeschlossen. In einer Rückschau wurden die Herausforderungen im Prozess diskutiert und wo dieser verbessert werden kann. Sehr positiv bewertet wurden unter anderem die temporären Spielstraßen oder die Weiterentwicklung stillfreundlicher Orte sowie die Stuttgarter Kinderversammlung.

Im zweiten Teil wurden vielfältige Ideen zur weiteren Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Stuttgart entwickelt. Schwerpunktthemen waren hier die Nutzung des öffentlichen Raums für Jugendliche in Form von konsumfreien Orten, an denen sich junge Menschen niederschwellig treffen und verabreden können, die Schaffung von freien Natur- und Erlebnisräumen oder die Verbesserung der Kommunikations- und Informationswege zu Kindern und Jugendlichen.

In der parallel stattfindenden Kinderwerkstatt setzten sich Schülerinnen und Schüler zwischen acht und zwölf Jahren mit den zehn wichtigsten Kinderrechten auseinander. Sie definierten, wo sie diese noch verwirklicht haben wollen und wo es Verbesserungsbedarf in der Stadt gibt. Dabei waren Themenschwerpunkte unter anderem der Wunsch nach weniger Autos in der Stadt und damit mehr Raum für freies Spiel und Bewegung, ein Mitspracherecht beim Mittagessen in der Schule und mehr Vertrauenspersonen an Schulen. Beteiligt haben sich insgesamt 43 Kinder mit einer 3. Klasse der Grund- und Werkrealschule Ostheim und einer 4. Klasse der Steinenbergschule in Hedelfingen mit deren Lehr- und Fachkräften.

Bei einem gemeinsamen Austausch zwischen Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern wurden die Forderungen nach kostenlosem ÖPNV für Kinder und Jugendliche sowie die Verbesserung der Sauberkeit von Schultoiletten als besonders wichtig bewertet.

Die Kinderbeauftragte Maria Haller-Kindler betonte: „Die aktive Teilnahme aller Beteiligten und natürlich besonders die wertvollen Beiträge der Kinder und Jugendlichen mit ihrer Einschätzung helfen uns, weiterhin gemeinsam die passenden Maßnahmen auf dem Weg zu einer kinder- und jugendgerechten Stadt zu ergreifen. Ich bin allen dankbar, die diesen wichtigen Prozess mit ihrer Arbeit und ihren Ideen unterstützen.“

Im nächsten Schritt werden die Vorschläge auf deren Umsetzbarkeit überprüft und, sofern machbar, in den Fortschreibungsprozess des zweiten Aktionsplans einbezogen. Dieser kann dann nach den Haushaltberatungen und -beschlüssen im Frühjahr 2024 starten. Die Umsetzung und Fortschreibung des Aktionsplans ist die Voraussetzung, dass die Stadt Stuttgart das Siegel als Kinderfreundliche Kommune weiterhin behalten darf.

Der Verein Kinderfreundliche Kommunen wird von UNICEF Deutschland und dem Deutschen Kinderhilfswerk getragen. Der aktuelle Aktionsplan ist unter  www.stuttgart.de/medien/ibs/Kinderfreundliche-Kommune.pdf (Öffnet in einem neuen Tab) abrufbar.

Kontakt: Kinderbüro der Stadt Stuttgart, Telefon 217-60764, E-Mail  kinderbuerostuttgartde

Hinweis: Zur Verfügung gestellte Bilder dürfen nur im Zusammenhang mit einer redaktionellen Berichterstattung zu dieser Pressemitteilung verwendet werden.

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