Mit dem Ende des DigitalPaktes 1.0 zum Jahresende 2024 befürchtet die Stadt, dass bisherige Fortschritte der Digitalisierung ins Stocken geraten könnten. Grund dafür ist die Ungewissheit über eine Fortsetzung des Investitionsprogramms „DigitalPakt Schule“ durch den Bund.
Isabel Fezer, Bürgermeisterin für Jugend und Bildung, fordert anlässlich der fehlenden Planungssicherheit ab dem Jahr 2025: „Die Digitalisierung unserer Schulen geht weit über die reine Ausstattung der Gebäude und Klassenzimmer hinaus. Wir wollen, dass die Kinder und Jugendlichen selbstverständlich mit digitalen Endgeräten arbeiten, Lehrkräfte in den Unterrichtsräumen auf zeitgemäße Präsentationsmedien zugreifen können und der Unterricht durch neue digitale Lehr-Lern-Szenarien attraktiv und erfolgversprechend bleibt. Nur eine digitalisierte Schule kann die Schülerinnen und Schüler angemessen auf die digitale Welt vorbereiten. Die dafür notwendigen Kompetenzen können wir den jungen Menschen nur an die Hand geben, wenn wir eine langfristige Finanzierung digitaler Ausstattung und Infrastrukturen sicherstellen. Dies kann und darf keine reine kommunale Aufgabe sein. Die lückenlose Weiterführung des DigitalPaktes ist für uns daher unverzichtbar.“
Die 148 Schulen in städtischer Trägerschaft werden bis zum Ende des Jahres 2024 alle Digitalisierungsmaßnahmen gemeinsam mit dem Schulverwaltungsamt abschließen. Das gesamte Fördervolumen in Höhe von 39,2 Millionen Euro wird dann abgerufen sein.
Trotzdem sei die digitale Schulentwicklung nach der ersten Förderphase noch lange nicht abgeschlossen, so Fezer: „Im Gegenteil: Viele Prozesse konnten durch den DigitalPakt erstmals angestoßen werden. Mit Hilfe der Fördermittel hat das Schulverwaltungsamt Schulen mit mobilen Endgeräten, Präsentationsmedien und weiteren digitalen Hardwareprodukten ausgestattet.“
Die Professionalisierung des digitalen Unterrichts erweitere nicht nur die Möglichkeiten der Unterrichtsgestaltung, sondern schaffe auch neue Herausforderungen: „Während immer mehr digitale Anwendungen die Unterrichtsräume erobern, steigt auch der Bedarf an Leistungen und Personal im IT-Bereich. Dank des DigitalPaktes Schule konnten erste Schritte zu einem flächendeckenden IT-Service und Support an den Schulen erstmals realisiert werden.“ Ein Ausbleiben des DigitalPaktes würde den weiteren Ausbau der digitalen Ausstattung erheblich beschränken und den täglichen Einsatz digitaler Medien an den Schulen gefährden.
Weil die Digitalisierung eine zentrale Zukunftsaufgabe der Schulen in Stuttgart ist, hat sich die Landeshauptstadt mit acht weiteren Großstädten zusammengeschlossen, um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen: Der Bund muss die Investitionen in die digitale Ausstattung und Infrastruktur der Schulen aufrechterhalten. Das gemeinsame Positionspapier befindet sich im Anhang.
Weitere Informationen zur Digitalisierungsstrategie der Stuttgarter Schulen finden Sie hier: https://www.stuttgart.de/medien/ibs/2021-digitalisierungsstrategie-stuttgarter-schulen.pdf (Öffnet in einem neuen Tab)