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Landeshauptstadt Stuttgart

Umwelt

Probstsee in Möhringen leidet unter Hitzestress

Auch Gewässern setzt das heiße Wetter zu. Der Probstsee in Stuttgart-Möhringen leidet aktuell besonders unter Hitzestress. Denn die ehemalige Lehmgrube ist ein geschütztes Naturdenkmal ohne natürliche Zuflüsse.

Mit Pumpen wurden dem Probstsee Frischwasser zugeführt und das Gewässer umgewälzt, um den Sauerstoffgehalt des Wassers zu erhöhen.

Längere Phasen mit wenig Niederschlag und hohen Temperaturen belasten das ökologische Gleichgewicht in diesem flachen Gewässer daher besonders. Durch die Klimaveränderungen tritt das Phänomen inzwischen häufiger auf.

Die Stadtverwaltung überwacht die Gewässerqualität des Sees deshalb seit einigen Jahren dauerhaft in enger Zusammenarbeit mit dem Pächter, dem Möhringer Anglerverein. Dennoch machte die aktuelle Hitzewelle wegen eines einsetzenden Fischsterbens Nothilfe erforderlich: Der Anglerverein, die Feuerwehr und das Technische Hilfswerk (THW) haben in der vergangenen Woche ihre Kräfte gebündelt, um die Sauerstoffwerte des Wassers durch Belüfter, Spritzpumpen und Frischwasserzufuhr zu stabilisieren. Am Freitag ist dies gelungen: Nach einer Lagebesprechung vor Ort konnten das Tiefbauamt und das Amt für Umweltschutz (Untere Wasserbehörde) vorerst Entwarnung geben.

Für eine längerfristige Verbesserung ist im Herbst eine Teilentschlammung des Probstsees vorgesehen. Ein Saugboot vertieft dann den See und senkt damit den Nährstoffgehalt. Beides trägt dazu bei, das ökologische Gleichgewicht des Sees für die nächsten Jahre zu verbessern. Aus Gründen des Arten- und Naturschutzes darf dies erst im Herbst umgesetzt werden. Für diese Gewässerschutzmaßnahme investiert die Stadt rund eine Million Euro.

Stabilisierung am Freitag gelungen

Das plötzliche Absterben der seit einigen Wochen im See vorhandenen Blaualgenpopulation hatte zu Beginn der vergangenen Woche in Kombination mit wenig Niederschlägen und hohen Temperaturen zu Sauerstoffmangel im See geführt. Als die Messwerte sanken, hat der Anglerverein unverzüglich zusätzliche Lüfter zu den bereits vorhandenen Geräten eingesetzt. Diese laufen seither rund um die Uhr. Darüber hinaus kamen am Donnerstag und Freitag von Feuerwehr und THW vier Großpumpen zum Einsatz, die rund um die Uhr gemeinsam 6.000 Liter pro Minute aus dem See gepumpt und wieder hineingespritzt haben, um die Sauerstoffzufuhr zu erhöhen.

Die Stadtverwaltung ließ zusätzlich durch das Technische Hilfswerk auch Frischwasser in den See pumpen, um das Gewässer schneller zu stabilisieren, da die Temperaturen in den kommenden Tagen hoch bleiben sollen und auch keine ausreichenden Niederschläge vorhergesagt sind.

Dennoch war das Einsetzen eines Fischsterbens im See nicht mehr abzuwenden. Die toten Tiere fischt der Anglerverein ab und entsorgt sie mit Unterstützung der Stadt. Noch am Freitag trat eine Besserung ein, so dass inzwischen das THW kein Frischwasser mehr in den Probstsee zupumpen muss. Das Tiefbauamt überwacht die Wasserwerte fortlaufend mit Messsonden und der Anglerverein Möhringen lässt weiter seine Belüfter laufen, um zusätzlich Sauerstoff in das Wasser einzutragen.

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Bildnachweise

  • Landeshauptstadt Stuttgart
  • Thomas Wagner/Stadt Stuttgart, Unterer Schlossgarten
  • © die arge lola, Kai Loges + Andreas Langen
  • Thomas Wagner