Mit der Umgestaltung des Skulpturenparks an der Hasenbergsteige würdigt die Landeshauptstadt Stuttgart das Erbe von Otto Herbert Hajek. Bis zu seinem Tod 2005 lebte er in einer künstlerisch gestalteten Villa am Hasenberg. Den angrenzenden Park nutzte er als Aufstellfläche und Zwischenlager für seine teils meterhohen Skulpturen.
Der Erste Bürgermeister der Landeshauptstadt Stuttgart und Vorsitzende der städtischen O.H. Hajek Kunststiftung, Dr. Fabian Mayer, sagt: „Mit dem Tag der offenen Tür auf dem Hasenberg laden wir am 24. Oktober dazu ein, den umgestalteten Skulpturenpark zu entdecken und Hajeks Werk in seiner Vielfalt kennenzulernen. Der Park ist nicht nur ein wichtiger Ort der Kunst- und Stadtgeschichte, sondern auch ein lebendiger Raum für Begegnung und Austausch. Er ist ein bedeutendes Projekt zur Weiterentwicklung eines einzigartigen Ortes der Kunst im öffentlichen Raum in Stuttgart.“
Erweiterung und neue Vermittlung des historischen Bestands
Die Zahl der Werke, die früher an der Hasenbergsteige standen, war stets Schwankungen unterworfen. Unter den großen Bäumen stehen insgesamt 34 Sockel, die Hajek dort mit seinen Assistenten goss. Sein Sohn Urban Hajek demontierte ab dem Jahr 2021 sukzessive Skulpturen, um sie zu verkaufen. Zuletzt standen dort nur noch 14 Werke, vier weitere aus den Beständen der städtischen O. H. Hajek Kunststiftung sowie der Otto Herbert Hajek Kunststiftung der Sparda-Bank Baden-Württemberg kamen nun dazu.
Die Umgestaltung des Skulpturenparks an der Hasenbergsteige erfolgte durch das Stuttgarter Architekturbüro SPACE4, das 2024 als Gewinner aus einem Wettbewerb hervorging. Sein Konzept überzeugte durch einen sensiblen Umgang mit dem historischen Bestand und durch diverse Neuerungen. Neue Sitzgelegenheiten laden nun zum Verweilen ein, Beschilderungen und Bodenmarkierungen erleichtern die Orientierung. Über QR-Codes können auf dem Handy Informationen über Künstler, Park und Werke abgerufen werden, darunter Audiodateien von Hajeks langjähriger Mitarbeiterin und Atelierleiterin Johanna Stulle und von Prof. Dr. Chris Gerbing, Spezialistin für Hajeks Werke im öffentlichen Raum.
Bernhard Mellert, Bezirksvorsteher von Stuttgart-West, sagt: „Hajeks Werke sind weit über Stuttgart hinaus bekannt und ziehen viele Besucher an. Der Skulpturenpark ist ein zentraler und bedeutender Ort für Stuttgart-West – sowohl kulturell als auch städtebaulich. Er verbindet Kunst im öffentlichen Raum mit einer wichtigen Grünfläche Es freut mich sehr, dass der Fachbereich Kunst im öffentlichen Raum diese gelungene Umgestaltung initiiert hat.“
Otto Herbert Hajek (1927-2005) zählt zu den bedeutendsten deutschen Künstlern der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Zweimal nahm er an der Documenta teil, von 1980 bis 1992 war er Professor für Bildhauerei an der Staatlichen Akademie der bildenden Künste Karlsruhe. Sein künstlerisches Ziel formulierte er wie folgt: „Ich mache Zeichen, die am Wege stehen, die den Weg eines Menschen begleiten. […] Zeichen weisen einen Raum und fragen den Menschen nach dem Zweck seines Weges. Sie sind Zeichen des Maßes und der Erinnerung. Sie sind Fragen nach der Wirklichkeit unseres Lebens.“
Bis zum Hajek-Jubiläumsjahr 2027 soll der Skulpturenpark an der Hasenbergsteige schrittweise weiterentwickelt werden. Langfristig festigt die Umgestaltung den Hasenberg als attraktives Naherholungs- und Ausflugsziel. Neben der Grünanlage und dem Skulpturenpark gibt es dort weitere interessante Orte, vor allem das Denkmal für den Dichter Wilhelm Hauff, die Ruine des Hasenbergturms und die Hajek-Villa. Mit dem Eigentümer der Hajek-Villa ist die Stadtverwaltung aktuell in guten Gesprächen, sie ist zuversichtlich, dass die Sanierung der privaten Villa nun voran gehen wird.
Tag der offenen Tür
Der Fachbereich Kunst im öffentlichen Raum der Stadt Stuttgart lädt am Tag der offenen Tür am Freitag, 24. Oktober, von 14.30 bis 19 Uhr zu einem vielfältigen Programm ein. So werden unter anderem kostenlose Führungen angeboten, Kinder können Laternen basteln und später damit an einem Umzug teilnehmen. Außerdem stehen eine Performance und Livemusik auf dem Programm. Für das leibliche Wohl ist gesorgt. Der Eintritt ist frei.