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Landeshauptstadt Stuttgart

Strom- und Wärmeversorgung

EnBW modernisiert den Standort Stuttgart-Münster mit Gasturbinen-Kraftwerk

Die EnBW hat nach zwei Jahren Bauzeit am Standort Stuttgart-Münster eines der ersten wasserstofffähigen Gasturbinen-Kraftwerke Deutschlands in Betrieb genommen. Damit setzt sie die Dekarbonisierung ihres Kraftwerksportfolios fort. Das Ziel lautet: Stuttgart wird kohlefrei.

Von links nach rechts: Peter Heydecker, Vorstand für Nachhaltige Erzeugungsinfrastruktur EnBW Energie Baden-Württemberg AG, Dr.-Ing. Christian Bruch, Vorsitzender des Vorstands der Siemens Energy AG, Dr. Frank Nopper, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Stuttgart, Dr. Andre Baumann, Staatssekretär im Ministerium für Umwelt Klima und Energiewirtschaft des Landes Baden-Württemberg, Dr. Georg Stamatelopoulos, Vorstandsvorsitzender EnBW Energie Baden-Württemberg AG.

Der Standort Stuttgart-Münster wurde durch den Neubau der Gasturbinenanlage inklusive Abhitze- und Heißwasserkesseln umfassend modernisiert und wird zur Grund- und Spitzenlastversorgung eingesetzt. Damit versorgt die neue Fuel Switch-Anlage die Stadt Stuttgart mit 124 MW elektrischer Leistung (Strom) und 370 MW thermischer Leistung (Wärme).

Für Stuttgarts OB Frank Nopper ist das ein wichtiger Schritt zum Ziel der kohlefreien Stadt: „Mit der Inbetriebnahme der Gas-Turbinen-Anlage Fuel Switch geschieht Wegweisendes. Stuttgart wird damit in Deutschland zur ersten oder zumindest zu einer der ersten kohlefreien Städte. Um ihr höchst ambitioniertes Ziel der Klimaneutralität bis 2035 zu erreichen, braucht die Stadt bei vielen Projekten gerade auch die EnBW. Die hier und heute erfolgende Umstellung von Kohle auf klimafreundlicheres Gas ist ein erster wichtiger Schritt, bevor dann letztlich auf eine vollständig klimaneutrale Technologie wie grüner Wasserstoff übergegangen wird. “

Das Zeitalter fossiler Energien ist mit der heutigen Inbetriebnahme in Münster nicht vorbei, aber es ist, wie man beim Boxkampf sagen würde, angezählt.

Dr. Frank Nopper, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Stuttgart

Durch den Ausstieg aus der Kohle im Kraftwerk Stuttgart-Münster fallen 60 Prozent weniger CO2, 45 Prozent weniger Stickoxide und 90 Prozent weniger Feinstaub an. Das städtische Umweltreferat hat eine Reduzierung der Treibhaus-Emissionen um 50000 Tonnen CO2 pro Jahr errechnet. Nach erfolgreichem Probebetrieb wird die Anlage in Kürze in den kommerziellen Betrieb übergehen.

60 Prozent weniger CO2-Emissionen

Peter Heydecker, Vorstand Nachhaltige Erzeugungsinfrastruktur der EnBW, erklärt: „Die EnBW realisiert aktuell die Hälfte aller im Bau befindlichen Gaskraftwerke in Deutschland. Damit machen wir allein durch den Wechsel von Kohle auf Erdgas die regelbare Erzeugung mit rund 60 Prozent weniger CO2-Emissionen deutlich klimafreundlicher. Voraussichtlich ab Mitte der 2030er Jahre wollen wir den nächsten Schritt gehen und die Anlage nach einem zweiten Fuel Switch mit bis zu 100 Prozent CO2-armem Wasserstoff betreiben, wenn dieser dann in ausreichendem Umfang zur Verfügung steht“.

Nach einem kurzen Parallelbetrieb werden der Kohleblock sowie die alten heizölbetriebenen Gasturbinen des alten Heizkraftwerkes am Standort Münster im Frühjahr 2026 vollständig stillgelegt.

Regionale Versorgung

Der Standort Stuttgart-Münster bildet gemeinsam mit den Heizkraftwerken Stuttgart-Gaisburg und Altbach/Deizisau den Fernwärme-Verbund Mittlerer Neckar. Dieser versorgt über 28500 Wohnungen, 1400 Firmen und 380 öffentliche Einrichtungen in Stuttgart und der Region mit Wärme. Mit der Inbetriebnahme der Gas-Turbinen-Anlage investiert die EnBW in den Standort Stuttgart und trägt dazu bei, das Klimaziel zu erreichen. Stuttgart will, nach einem Gemeinderatsbeschluss von 2022, bis 2035 klimaneutral werden. Die Wärme- und Stromversorgung sind dabei der Schlüssel zur Klimaneutralität.

 

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  • Fabrice Weichelt/Stadt Stuttgart
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  • Jürgen Altmann/Stadt Stuttgart