Inhalt anspringen

Landeshauptstadt Stuttgart

Internationale Beziehungen

Bürgermeisterin Sußmann empfängt Delegation der Equality Factory aus der Partnerstadt Łódź

Die Bürgermeisterin für Soziales und gesellschaftliche Integration, Dr. Alexandra Sußmann, hat am 30. Juli eine Delegation der Equality Factory Association, einer Organisation für LSBTTIQ-Rechte aus der polnischen Partnerstadt Łódź, im Stuttgarter Rathaus begrüßt.

Bürgermeisterin Dr. Alexandra Sußmann empfängt Delegation der Equality Factory aus der polnischen Partnerstadt Łódź.

Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper hatte zum 10. Equality March in Łódź ein Grußwort in die Partnerstadt gesandt, das vom Stadtratsvorsitzenden Marcin Gołaszewski, der gemeinsam mit der Oberbürgermeisterin Hanna Zdanowska die Schirmherrschaft über den Marsch übernommen hatte, verlesen wurde. Darin betonte OB Nopper die enge Freundschaft und den ähnlichen Geist mit den Werten von Menschenrechten, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, die beide Städte miteinander verbinden.

Vernetzung mit lokalen queeren Organisationen

Bürgermeisterin Sußmann sagte: „Demokratische Grundwerte sind hart erkämpft und bleiben hart umkämpft. Sie sind keine Selbstverständlichkeit. Das zeigt uns die Situation, die gerade in Polen herrscht. Umso wichtiger sind die Signale, die das Europaparlament mit ihrer ‚LGBT Freedom Zone‘ sendet oder auch Solidaritäts-Erklärungen von Kommunalverbänden wie dem Rat der Gemeinden und Regionen Europas, die Stuttgart mitgetragen hat, ebenso die konkrete Zusammenarbeit im Rahmen von Partnerschaften in Projekten gegen Ausgrenzung und für Vielfalt.“

Das Grußwort zum „Pride March“ und die Idee für den offiziellen Empfang im Stuttgarter Rathaus im Rahmen der CSD Kulturtage geht auf die Initiative und Einladung der Organisationen der Stuttgarter Regenbogen-Community Projekt „100% MENSCH gUG“ und der IG CSD Stuttgart zurück und wird finanziell von der Stadt Stuttgart mit einem Zuschuss unterstützt. Fast alle Fraktionen des Stuttgarter Gemeinderats waren vertreten, ebenso wie Vertreterinnen und Vertreter der Verwaltung und des Instituts für Auslandsbeziehungen. Die polnische Delegation erwartet in Stuttgart ein vielfältiges Programm mit Begegnungen und Veranstaltungen rund um den Stuttgarter CSD. Ziel ist hierbei die Vernetzung mit den lokalen queeren Organisationen und das Kennenlernen der Landeshauptstadt.

Parternstädte stehen für Akzeptanz, Freiheit und Menschenrechte ein

Dr. Ursula Matschke, Leiterin der Abteilung Chancengleichheit, ging auf die Entwicklung und die besondere Lage queerer Menschen in Polen ein, die sich in den vergangenen Jahren dramatisch verschlechtert haben: „Fast ein Drittel des Landes hat sich zu sogenannten ‚LGBT-freien Zonen‘ erklärt. Hass, Gewalt und Ausgrenzung nehmen seitdem stetig zu. Unsere polnische Partnerstadt Łódź hat sich dieser Ausgrenzung ausdrücklich nicht angeschlossen und steht weiterhin für Akzeptanz, Freiheit und Menschenrechte ein. Neben der langen Freundschaft sind es genau diese Werte der UN-Menschenrechtscharta, die die Stadt Stuttgart und ihre Partnerstadt Łódź seit mehr als 30 Jahre verbindet.“ Matschke betonte, wie wichtig es sei, dass Stadt und Community gemeinsam an Vorhaben zu Vielfalt, Akzeptanz und Sichtbarkeit arbeiten und sich gegenseitig stärken.

Über die Städtepartnerschaft mit Łódź

Der damalige Stuttgarter Oberbürgermeister Manfred Rommel, der Stadtpräsident Jaroslaw Pietrzyk und der Vorsitzende des Stadtparlaments, Andrzej Grabski, unterzeichneten am 26. September 1988 in Stuttgart die Partnerschaftsurkunden und die Rahmenvereinbarung über eine künftige Zusammenarbeit. Damit wurde Stuttgarts achte Städtepartnerschaft und für das erste frei gewählte Freundschaftsbündnis auf Städteebene besiegelt. Mit dieser Geste leisteten die Beteiligten einen wichtigen Beitrag zur Völkerverständigung und zur Versöhnung mit Polen, das im Zweiten Weltkrieg in unvorstellbarem Maß unter der deutschen Besatzung gelitten hatte. Gleichzeitig wurde der Grundstein für den Aufbau vielfältiger freundschaftlicher Beziehungen zwischen den Bürgerinnen und Bürgern beider Städte gelegt, die in den vergangenen 33 Jahren stetig gewachsen sind.

Stuttgart und Łódź engagieren sich vielfältig und aktiv in der Städtepartnerschaft und für Europa. Ein breites Netz an zivilgesellschaftlichen Partnern gestaltet diese aktive Stuttgarter städtepartnerschaftliche Verbindung. Beide Städte sind in europäischen und internationalen Netzwerken aktiv, zum Beispiel bei Eurocities.

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise

  • Kai D. Janik