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Landeshauptstadt Stuttgart

Erinnerung

Jüdische Grabmale konserviert

Im jüdischen Teil des Hoppenlaufriedhofs sind die Konservierungsarbeiten an den 211 bestehenden historischen Grabmalen abgeschlossen. Die Restauration hat rund 400.000 Euro gekostet.

211 Grabmale auf dem jüdischen Teil des Hoppenlaufriedhofs wurden jetzt restauriert.

Volker Schirner, Leiter des Garten-, Friedhofs- und Forstamts, hat gemeinsam mit Professorin Dr. Ulrike Plate, Referatsleiterin Bau- und Kunstdenkmalpflege beim Landesamt für Denkmalpflege (LAD), am Freitag, 11. Februar, diesen Bereich wieder an die Israelitische Religionsgemeinschaft Württemberg (IRGW) übergeben. Für die IRGW waren Rabbiner Yehuda Pushkin und Vorstand Michael Kashi gekommen.

Ein Ort der ewigen Ruhe für die Toten und zugleich ein kulturgeschichtlich enorm wichtiges Zeugnis; sowohl für uns als jüdische Gemeinde, wie auch für die gesamte Stadt.

Michael Kashi, Vorstand der IRGW

IRGW-Vorstand Michael Kashi sagte: "Um die Erinnerung an jene jüdischen Menschen wachzuhalten, die hier einst gelebt haben, stellte man die jüdischen Friedhöfe und erhalten gebliebene Synagogen unter Denkmalschutz. Und nachdem die Grabsteine zunehmend verwitterten, war es ein bewusster Entschluss, sie nicht verfallen zu lassen, sondern zu konservieren und zu erhalten. Auch hier am Hoppenlaufriedhof, der im Herzen unserer Stadt die Erinnerung an die ehemalige jüdische Gemeinde bewahrt."

Die 211 bestehenden historischen Grabmale, im Stil der jüdischen Totenkultur mit entsprechender Symbolik, sind im vergangenen Jahr substanzerhaltend konserviert worden. Für die Planung sowie die eigentlichen Arbeiten durch qualifizierte Restauratorinnen und Restauratoren wurden rund 400.000 Euro investiert.

Konservierungsprojekt wurde 2014 begonnen

Die Beratung zur Methodik und wissenschaftlichen Begleitung der dringend erforderlichen Konservierungsarbeiten hatten die Gebietsreferentin Angelika Reiff des Landesamts für Denkmalpflege in Esslingen sowie die zuständige Restauratorin Karin Schinken von der Bau- und Kunstdenkmalpflege des LAD in Abstimmung mit der Materialprüfungsanstalt der Universität Stuttgart übernommen. Die Oberbauleitung der Konservierungs- und Restaurierungsarbeiten lag bei der Stuttgarter Restauratorin Juliane Weigele, die sich dabei eng mit der städtischen Friedhofsabteilung abgestimmt hat.

Das 2014 begonnene Konservierungsprojekt, das insgesamt rund 1600 historische Grabmale im Hoppenlaufriedhof umfasst, erhält finanzielle Förderung aus Bundes- und Landesmitteln. Außerdem trägt auch die Stadt Stuttgart zur Gesamtfinanzierung bei. Die Denkmalstiftung Baden-Württemberg und der Schwäbische Heimatbund beteiligen sich ebenfalls.

Der Hoppenlaufriedhof

Ab 1626 bis zum Jahr 1880 waren auf dem Stuttgarter Hoppenlaufriedhof unter anderem. viele bekannte Persönlichkeiten bestattet worden. Der jüdische Friedhofsteil im Hoppenlaufriedhof war der erste jüdische Friedhof in Stuttgart. Er wurde ab 1834 angelegt. Die letzte Bestattung dort fand um 1882 statt. Im Zusammenhang mit der Bundesgartenschau 1961 wurde der historische Friedhof mit seinem wertvollen Grabmalbestand dann zum Friedhofspark umgestaltet und unter Denkmalschutz gestellt. Seit 1986 ist die Gesamtanlage offiziell als Kulturdenkmal im Sinne des Denkmalschutzgesetzes im Denkmalbuch des Landes Baden-Württemberg eingetragen.

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Bildnachweise

  • Thomas Niedermüller/Stadt Stuttgart