Die Delegation bestand aus zwei Mitarbeiterinnen der Verwaltung und einer Gruppe aus dem Serhij Yefremov Gymnasium (Direktor, Deutschlehrerin, fünf Jugendliche).
Unter dem Titel „Woran wir glauben“ wurde am 28. Februar eine Ausstellung im Rathaus eröffnet. Rund 30 Schülerinnen und Schüler des Serhij Yefremov Gymnasiums haben dafür in ihrer Heimatstadt fotografiert und kurze Texte verfasst. Woran glaubt die Jugend? Was prägt ihren Alltag? Was gibt jungen Menschen Halt? Und welches sind die Orte in ihrer Stadt, die ihnen heute besonders wichtig sind, die sich verändert haben durch den Krieg oder mit denen sie sich identifizieren? Die Bilder und die Texte geben einen Einblick in das Leben der Kinder und Jugendlichen in Chmelnyzkyj. Sie zeigen den Alltag in der Ukraine fernab der Front, in dem der Krieg doch immer gegenwärtig ist.
„Wir stehen heute an einem Wendepunkt in der Geschichte, an dem die Solidarität und Zusammenarbeit zwischen Städten und Nationen von größter Bedeutung sind“, sagt Stuttgarts Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper. „Unsere Partnerschaft ist mehr als nur eine symbolische Geste. Sie ist eine Verpflichtung, die auf gemeinsamen Werten und Prinzipien basiert. Sie ist ein Bekenntnis zu unserer festen Überzeugung, dass Gemeinschaft und Zusammenarbeit der Schlüssel zur Bewältigung von Herausforderungen sind. Und sie ist ein lebendiges Beispiel für unsere Entschlossenheit, in diesen schwierigen Zeiten füreinander einzustehen, aktiv zu handeln und eine bessere Zukunft zu gestalten.“
Die Delegation besuchte während ihres Aufenthalts in Stuttgart auch zwei Schulen, das Königin-Olga-Stift-Gymnasium und die Jörg-Ratgeb-Schule. Im Europa-Haus nahm sie an einem Planspiel teil. Einen Nachmittag gestaltete die Sportkreisjugend Stuttgart. Begleitet wurden die Jugendlichen aus Chmelnyzkyj während ihres Besuchs durch Mitglieder des Stuttgarter Jugendrats.
„In Zeiten des Krieges ist Schule mehr als nur ein Ort des Lernens – sie wird zu einem Zufluchtsort, einem Symbol der Stabilität in einer instabilen Welt“, sagt Andrii Yakivchuk, Direktor des Serhij Yefremov Gymnasiums. „In unserem Gymnasium in Chmelnyzkyj erleben wir hautnah, wie Bildung nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch emotionale Stärke und Hoffnung für die Zukunft. Am wichtigsten ist jedoch, dass Schule ein Ort ist, an dem Werte vermittelt werden – nicht nur akademisches Wissen, sondern auch Güte, Widerstandsfähigkeit und Verantwortung. In diesen herausfordernden Zeiten möchten wir eine Generation heranziehen, die die Ukraine wiederaufbaut, heilt und eine bessere Zukunft für das Land schafft.“
Das Serhij Yefremov Gymnasium umfasst die Jahrgangsstufen 5 bis 9, angeschlossen ist auch eine Grundschule. Als zweite Fremdsprache (nach englisch) lernen die Kinder ab der fünften Klasse wahlweise polnisch oder deutsch. Aktuell nehmen an der Schule über 600 Kinder am Deutsch-Unterricht teil. Zur Ausstellung „Woran wir glauben“ erscheint eine Publikation (deutsch/ukrainisch) mit einem einführenden Text zur Solidaritätspartnerschaft zwischen Stuttgart, Dresden und Chmelnyzkyj. Die Publikation dokumentiert insbesondere das Fotoprojekt und zeigt alle Bilder der Ausstellung mit den begleitenden Texten.