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Landeshauptstadt Stuttgart

Partnerstädte

Delegationsreise nach Mumbai im Zeichen von Bildung und Chancengleichheit

Eine Delegation der Landeshauptstadt Stuttgart unter der Leitung der Bürgermeisterin für Jugend und Bildung, Isabel Fezer, hat von 4. bis 8. Februar die indische Partnerstadt Mumbai besucht. Die Reise stand im Zeichen von Bildung, Chancengleichheit und Frauenförderung.

Die Stuttgarter Delegation um Bürgermeisterin Isabel Fezer (hintere Reihe, vierte von links) mit dem Schulleiter sowie Schülerinnen und Schülern der St. Francis School Mumbai

Die Delegation, bestehend aus Vertreterinnen des Referats für Jugend und Bildung, der Abteilung Außenbeziehungen und der städtischen Gleichstellungsbeauftragten Barbara Straub, wollte bestehende Partnerschaften vertiefen und neue Kooperationsmöglichkeiten erschließen.

Bildung als Schlüssel für Zukunftschancen

Zum Auftakt traf die Delegation den höchsten Vertreter der Stadtverwaltung Mumbais, Municipal Commissioner Bhushan Gagrani, sowie den deutschen Generalkonsul Achim Fabig. Die Gespräche drehten sich um gemeinsame Ziele der Städtepartnerschaft und zukünftige Kooperationsmöglichkeiten.

Besonders beindruckt war die Delegation vom Besuch des Jijabai Mata Women's Industrial Training Institute (ITI) in Thane, einer Stadt im Nordosten Mumbais. Diese Bildungseinrichtung vermittelt jungen Frauen technisches Wissen und handwerkliche Fähigkeiten, die für den späteren Berufseinstieg entscheidend sind. Die Frauen legen täglich teils bis zu 50 Kilometer zurück, um die Ausbildungsstätte zu erreichen. Bürgermeisterin Fezer nutzte die Gelegenheit, den jungen Frauen Mut zuzusprechen: „Ihr setzt nicht nur auf eine bessere Zukunft für euch, sondern auch für die Gesellschaft insgesamt. Bildung ist der Schlüssel, um eure Träume zu verwirklichen und als Frauen stark zu sein.“

Ein weiterer Programmpunkt war der Besuch des K.J. Somaiya College, der Partnerhochschule der Dualen Hochschule Baden-Württemberg, mit Einblicken in die Bildungsarbeit. Um das Thema Pflege in beiden Ländern ging es am Somaiya College of Nursing, das mit dem Klinikum Stuttgart kooperiert. In der St. Francis School (CISCE), Partnerschule des Stuttgarter Eberhard-Ludwigs-Gymnasiums standen interkultureller Austausch und Sprachförderung im Fokus. Erst im Januar gab es einen Besuch einer Schülergruppe aus Stuttgart, im Mai ist der Gegenbesuch geplant.

Frauenförderung und Empowerment

Beim Besuch des Kleinstprojekts EmpowerWASH im Slum Dharavi erhielt die Delegation Einblicke in die Lebensumstände insbesondere der Frauen vor Ort. Die Stuttgarterinnen waren anlässlich der Einweihung eines Menstruationsprodukt-Spenders eingeladen, sich mit den Schwestern des Auxilium Convents und Frauen der Community auszutauschen. Mit finanzieller Unterstützung des deutschen Generalkonsulats Mumbai versorgt die Initiative Frauen mit Menstruationsprodukten und unterstützt deren hygienisch nachhaltige Entsorgung. Bürgermeisterin Fezer betont: „Wenn Frauen die Möglichkeit erhalten, ihre Rechte und Bedürfnisse wahrzunehmen, können sie nicht nur ihr eigenes Leben, sondern das ihrer Gemeinschaften transformieren.“

Mumbai ist schon seit 1968 Partnerstadt Stuttgarts - und mit Abstand die größte: Inzwischen leben hier rund 20,5 Millionen Menschen, was Mumbai zur sechstgrößten Metropolregion der Welt macht.

Ein weiterer Besuch, der den Fokus auf die Förderung junger Menschen legte, war das Treffen mit der Non-Profit-Organisation YUVA (Youth for Unity and Voluntary Action), die sich dafür einsetzt, die Lebensbedingungen von Menschen zu verbessern, die in staatliche Wohnblocks umgesiedelt wurden. In den engen Slums eröffnet YUVA den Bewohnern Perspektiven. Die Organisation arbeitet eng mit den Frauen und jungen Menschen in diesen Wohngebieten, um ihnen eine Stimme zu geben.

Mit Supreet K. Singh, Aktivistin für die Sicherheit von Frauen in Indien und Gründerin der Red Dot Foundation, sprachen Bürgermeisterin Fezer und Barbara Straub über gemeinsame Projekte für den Schutz und die Rechte von Frauen. Alle drei betonten die Bedeutung internationaler Zusammenarbeit, um die Sicherheit von Frauen in beiden Städten zu stärken.

Die Stuttgarter Delegation kehrte mit vielen Eindrücken und Erfahrungen zurück, die sowohl die gemeinsame Geschichte als auch die zukünftigen Potenziale der Städtepartnerschaft zwischen Stuttgart und Mumbai unterstrichen.

„Die Eindrücke, die wir aus Mumbai mitgebracht haben, werden uns weiterhin inspirieren, unsere gemeinsamen Ziele für eine gerechtere und inklusivere Zukunft voranzutreiben. Diese Partnerschaft ist nicht nur eine Verbindung von Städten, sondern eine Verbindung von Visionen.“

Isabel Fezer, Bürgermeisterin für Jugend und Bildung

Langjährige Partner

Mumbai ist das wirtschaftliche Zentrum Indiens. Mit seinen 21,6 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern belegt die ehemals britische Kolonialstadt Platz neun unter den größten Metropolen der Welt. In der Stadt trifft extremer Reichtum auf extreme Armut. Die Städtepartnerschaft zwischen Stuttgart und Mumbai besteht bereits seit 1968.

Seit zehn Jahren gibt es auch eine Länderpartnerschaft zwischen Baden-Württemberg und dem indischen Bundesstaat Maharashtra, dessen Hauptstadt Mumbai ist. Aus diesem Anlass waren zeitgleich zu den Vertreterinnen der Stadt auch zwei Delegationen des Landes vor Ort. Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut lud zu einem Baden-Württemberg-Abend ein und betonte die Bedeutung von Partnerschaften für die wirtschaftliche Entwicklung beider Länder, die auf gegenseitigem Respekt und gemeinsamen Interessen beruhen.

Ebenfalls in die Zeit des Delegationsbesuchs fiel die zweitägige Veranstaltung „Stuttgart meets Mumbai“, die vor 21 Jahren von Andreas Lapp, dem Honorarkonsul der Republik Indien für Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz, ins Leben gerufen wurde. Gemeinsam mit Stuttgarter Winzern brachte das Fest Hunderte Vertreter aus Wirtschaft, Bildung und Tourismus zusammen.

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