Stuttgart liegt beim Carsharing im bundesweiten Vergleich an vierter Stelle und belegt damit einen der Top-Plätze unter den deutschen Kommunen. In Hinblick auf Elektro-Carsharing besteht allerdings noch Nachholbedarf. Hier haben Betreiber höhere Kosten für Investition und Betrieb. Der Ausbau von Carsharing im öffentlichen Raum und in Wohnbauquartieren ist eine Maßnahme im Klimamobilitätsplan und trägt zum Erreichen der Klimaziele bei.
Zahlreiche Partner kooperieren europaweit
Das Projekt STEER-NWE bringt Städte, Forschungseinrichtungen, Carsharing-Anbieter, Energieversorger und lokale Bauträger zusammen. Neben Stuttgart sind das Amsterdam in den Niederlanden, die Stadt Differdange in Luxemburg und die Region Paris. Durch das Projekt sollen der Energieverbrauch und die Treibhausgasemissionen des städtischen Verkehrs reduziert und die Nutzung von umweltfreundlichen Mobilitätsangeboten erhöht werden.
Martin Körner, Leiter des städtischen Referats Klimaschutz, Mobilität und Wohnen, begrüßt die Teilnahme am Projekt: „Mit dem EU-Projekt STEER-NWE schaffen wir neue Mobilitätsangebote in Quartieren und profitieren von Erfahrungen, die andere europäische Städte machen. Dadurch können wir das Elektro-Carsharing noch effektiver mit dem Wohnungsbau und dem Ausbau der Stromnetze verknüpfen. Gleichzeitig stärken wir die Zusammenarbeit mit Wohnungsunternehmen in Stuttgart. Von den nachhaltigen und wohnortnahen Mobilitätsangeboten profitieren die Menschen vor Ort.“
Fünf Standorte in vier Stadtbezirken
In Stuttgart konzentrieren sich die Aktivitäten im Projekt STEER-NWE auf fünf Pilotprojekte in den Stadtbezirken Bad Cannstatt, Münster, Untertürkheim und Zuffenhausen. Dazu betont Wolfgang Forderer, Leiter der Abteilung Mobilität: „Wir haben mit dem Projekt eine hervorragende Chance, um als Stadt bei der Verzahnung von Elektro-Carsharing sowie Stadtentwicklung und Wohnungsbau noch einen großen Schritt weiter zu kommen. Stuttgart hat eine langjährige Erfahrung mit EU-Projekten und baut mit STEER-NWE die internationale Zusammenarbeit mit Kommunen und Organisationen in Europa aus.“
In Stuttgart soll an folgenden Standorten die Integration von Elektro-Carsharing in Bauprojekten erprobt werden:
- Bad Cannstatt: Wohnen Bottropper Straße
- Münster: Zukunft Münster 2050
- Untertürkheim: Riverside Living – Inselstraße
- Zuffenhausen: Am Rotweg
- Zuffenhausen: Quartier Böckinger Straße
Diese Vorhaben sind Teil größerer städtebaulicher Projekte, die teilweise im Rahmen der Internationalen Bauausstellung IBA’27 gezeigt werden. Es sollen jeweils innovative Wege zur Integration nachhaltiger Mobilität entwickelt, bewertet und optimiert werden. Für die Begleitung des Projekts konnten wichtige Stakeholder als Partner vor Ort gewonnen werden: Die Stadtwerke Stuttgart GmbH, die Stadt/Mobilität/Energie GmbH (ISME) sowie lokale Bauträger und Carsharing-Unternehmen. Mit ihrer fachlichen Expertise stehen sie dem Projekt beratend zur Seite.