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Landeshauptstadt Stuttgart

Immobilien

Gutachter­ausschuss sieht Stuttgarter Immobilien­markt wieder im Aufwind

Die Talfahrt der letzten zwei Jahre des Stuttgarter Immobilienmarkts scheint 2024 ein Ende gefunden zu haben. Im vergangenen Jahr wurden 4.870 Immobilien und Grundstücke verkauft, 16 Prozent mehr als 2023.

Im Jahr 2024 konnte der Immobilienmarkt in Stuttgart Verkaufs- und Umsatzsatzsteigerungen verzeichnen. (Symbolbild)

Der Geldumsatz legte dabei rund 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu. Das geht aus dem aktuellen Quartalsbericht „Informationen zum Stuttgarter Grundstücksmarkt“ hervor, den der Gutachterausschuss der Landeshauptstadt am Dienstag, 19. Februar, vorgestellt hat.

Günter Siebers, der Vorsitzende des Gutachterausschusses, sagte: „Die Anzahl der Immobilienverkäufe in Stuttgart steigt wieder. Der Wert für 2024 lag höher als in den zwei vergangenen Jahren. Der Abwärtstrend setzte sich nicht weiter fort. 2024 ist auch der Geldumsatz auf 2,82 Milliarden Euro um 22 Prozent gestiegen.“ Im Hinblick auf den gestiegenen Geldumsatz sei außerdem die Entwicklung großvolumiger Transaktionen interessant. Siebers: „Das Gesamtvolumen der zehn höchsten Kaufpreise ist mit 450 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr mit einer Summe von rund 311 Millionen Euro gestiegen.“ Siebers erklärte, dass sich bei den vorliegenden Preisen teilweise noch Rückgänge beobachten ließen, im zweiten Halbjahr aber eine Seitwärtsbewegung zu erkennen war.

Mehr Verkäufe bei bebauten Grundstücke – weniger bei unbebauten Flächen

Die Marktentwicklung verlief allerdings nicht in allen Teilmärkten gleich. Bebaute Grundstücke zeigten eine Transaktionszunahme von 20 Prozent, Wohnungs- und Teileigentum von 21 Prozent. Der Geldumsatz legte bei den bebauten Grundstücken um 33 Prozent zu, im Bereich Wohnungs- und Teileigentum um 20 Prozent.

Für unbebaute Grundstücke hingegen sind die Transaktions- und Umsatzzahlen weiterhin rückläufig. Die Anzahl der Verkäufe nahm um 15 Prozent ab, der Geldumsatz sank um rund 50 Prozent. Bauplätze wurden seltener verkauft als im Vorjahr. Besonders prägnant war der Rückgang bei gewerblicher Nutzung: Mit drei Verkäufen wurden in diesem Segment so wenige Grundstücksverkäufe registriert wie nie zuvor seit Beginn der digitalen Erfassung vor 40 Jahren.

Nach den bisher vorliegenden Verträgen sind die Preise für Wohnbauland im Jahresvergleich leicht gefallen, die Entwicklung schwächte sich in der zweiten Jahreshälfte ab.

Die Untersuchungen zur Preisentwicklung und zur Fortschreibung der Bodenrichtwerte sind noch nicht abgeschlossen. Diese werden zusammen mit dem Grundstücksmarktbericht Ende Juni veröffentlicht.

Bei den bebauten Grundstücken nahmen die Transaktions- und Umsatzzahlen bei Ein-, Drei- und Mehrfamilienhäusern sowie gemischt genutzten Gebäuden zu. Zweifamilienhäuser sowie Geschäfts- und Bürogebäude wurden bei leicht gestiegenem Geldumsatz etwa gleich viele wie im Vorjahr verkauft. Die Preise für Wohngebäude sind im Jahresverlauf 2024 leicht gefallen, in der zweiten Jahreshälfte schwächte sich diese Entwicklung jedoch ab. Eine Ausnahme stellen die Reihenhäuser dar, deren Preise insgesamt stagnierten.

Steigende Transaktionen bei Eigentumswohnungen

Für Eigentumswohnungen zeigt sich ein ähnliches Muster: Sowohl im Bestand als auch im Neubau (Erstverkauf) sind die Transaktions- und Umsatzzahlen gestiegen. Die Eigentumsüberschreibungen von Neubauwohnungen sind im Jahresvergleich um rund 35 Prozent gestiegen, verkauft wurden 124 Wohnungen. Mit rund 2.830 verkauften Wohnungen im Bestand sind die Transaktionszahlen um circa 17 Prozent gestiegen. Im ersten Halbjahr 2024 fielen die Preise für ältere Eigentumswohnungen noch leicht. Das zweite Halbjahr konnte diese Entwicklung wieder wettmachen, weshalb sich aktuell die Preise etwa auf Vorjahresniveau bewegen. Der Durchschnittspreis für eine Eigentumswohnung im Wiederverkauf liegt bei rund 4.130 Euro pro Quadratmeter. Bei Neubaueigentumswohnungen ist eine Stagnation beziehungsweise leichte Steigerung der Preise auszumachen. Bei neu erstellten Eigentumswohnungen kostete eine Wohnung 2024 im Durchschnitt 8.360 Euro pro Quadratmeter.

Die nachfolgende tabellarische Ansicht zeigt die Anzahl und durchschnittlichen Kaufpreise von Eigentumswohnungen in den Stadtbezirken.

Anzahl und durchschnittliche Kaufpreise von Eigentumswohnungen

Neubau Wiederverkauf
Anzahl* Durchschnittspreis (gerundet) Anzahl* Durchschnittspreis (gerundet)

Bereich Mitte

Innenstadtbezirke, Botnang, Kaltental

42 8.970 Euro/m² 655 4.670 Euro/m²

Bereich Nord

Feuerbach, Stammheim, Weilimdorf, Zuffenhausen, Zazenhausen

18 6.660 Euro/m² 240 3.800 Euro/m²

Bereich Neckar

Bad Cannstatt, Hedelfingen, Hofen, Mühlhausen, Münster, Obertürkheim, Rohracker, Uhlbach, Untertürkheim, Wangen

8 8.290 Euro/m² 405 3.580 Euro/m²

Bereich Filder

Birkach, Degerloch, Heumaden, Möhringen, Plieningen, Riedenberg, Rohr, Sillenbuch, Vaihingen

44 8.490 Euro/m² 495 4.030 Euro/m²
* Anzahl auswertbarer Fälle

Weitere Informationen

Als unabhängiges Sachverständigengremium entscheidet der Gutachterausschuss für die Ermittlung von Grundstückswerten in Stuttgart nach Vorarbeit der Geschäftsstelle über die Bewertung von Immobilien. Die Geschäftsstelle des Gutachterausschusses ist beim Stadtmessungsamt, Abteilung Immobilienmarktanalyse und Wertermittlung, angesiedelt. Weitere Informationen, zum Beispiel zur Erstellung von Wertgutachten, gibt es online unter  www.stuttgart.de/gutachterausschuss (Öffnet in einem neuen Tab) oder im Kundenzentrum des Stadtmessungsamts: Tel. 0711 / 216−59601.

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