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Landeshauptstadt Stuttgart

Bildung

Neuer Bildungsort für Jugendliche ohne Schulerfahrung eingeweiht

Kultusministerin Theresa Schopper, die Stuttgarter Bildungsbürgermeisterin Isabel Fezer und der Geschäftsführer der Vector Informatik GmbH, Dr. Thomas Beck, haben am Montag, 3. Februar, die Lernwerkstatt der Gemeinschaftsschule Weilimdorf offiziell eingeweiht.

Bis zu sechzig schulunerfahrene Jugendliche im Alter von 11 bis 14 Jahren können in der Lernwerkstatt Weilimdorf lesen, schreiben und rechnen lernen.

In neunmonatiger Vorbereitungszeit ist im Stadtbezirk Weilimdorf für sechzig geflüchtete Kinder und Jugendliche ein Lernort entstanden, für den Vector ehemalige Büroräume umgebaut und diese zur schulischen Nutzung überlassen hat.

Die Lernwerkstatt der Gemeinschaftsschule Weilimdorf (GMS) ermöglicht neuzugewanderten Schülerinnen und Schülern im Alter zwischen 11 bis 14 Jahren die keine oder wenig Schulerfahrung haben oder nicht alphabetisiert sind, eine spezifische Beschulung. Ein interdisziplinäres Team von Lehrerinnen und Sozialpädagoginnen sorgt dafür, dass die Jugendlichen hier lesen und schreiben lernen, eine sprachlich-mathematische Grundbildung erhalten sowie sozio-emotional stabilisiert werden.

Bestmögliche Vorbereitung für weitere schulische oder berufliche Bildung

Ziel ist die bestmögliche Vorbereitung auf den Anschluss in der weiteren schulischen oder beruflichen Bildung. Zahlreiche Kooperationspartner aus den Bereichen Sport, Umwelt und Kultur begleiten des Projekt und schlagen eine Brücke in den Sozialraum. Das auf fünf Jahre angelegte und in Baden-Württemberg einzigartige Modellprojekt soll evaluiert werden, um die gewonnenen Erfahrungen für die weitere Verbesserung des Angebots zu nutzen und auch auf andere Schulstandorte zu übertragen.

„Die Lernwerkstatt zeigt vorbildlich, wie eine Beschulung von Jugendlichen ohne Schulerfahrung aus vielen verschiedenen Nationen funktionieren kann“, so Kultusministerin Theresa Schopper. „Ich wünsche mir sehr, dass nicht nur die Schülerinnen und Schüler hier sehr viel lernen, sondern dass es uns gelingt, positive Erfahrungswerte aus der Lernwerkstatt im ganzen Land zu nutzen. Schrift und Sprache sind essenziell für einen guten Start und eine erfolgreiche Integration. Der Schulbesuch in der Lernwerkstatt bietet dafür die besten Voraussetzungen.“

Bildungsbürgermeisterin Isabel Fezer hat im Beisein der Kultusministerin Theresa Schopper und des Geschäftsführers der Vector Informatik GmbH, Dr. Thomas Beck, die Lernwerkstatt der Gemeinschaftsschule Weilimdorf eingeweiht.

Bürgermeisterin Isabel Fezer sagte: „Wir sind sehr dankbar für diese einzigartige Kooperation von Kommune, Land, Unternehmen, Förderern und Zivilgesellschaft. Eine solche Zusammenarbeit zwischen Privatwirtschaft und öffentlichem Sektor im Bereich der Schule ist ein Novum in Stuttgart.“ Fezer richtet einen besonderen Dank an Vector. „Als Eigentümer der Räumlichkeiten leistet Vector einen entscheidenden und sehr großzügigen Beitrag für den Erfolg der Lernwerkstatt und der hier unterrichteten Schülerinnen und Schüler. Ein herzlicher Dank gebührt auch allen Stiftungen, die durch ihr finanzielles Engagement viele Bausteine im Rahmen der Umsetzung der Lernwerkstatt ermöglichen. Gemeinsam eröffnen wir die Chance auf Bildung. Mit dem Motto ‚Willkommen, ankommen, weiterkommen‘ leistet die Lernwerkstatt im Zusammenspiel Vieler Großartiges.“

Sobald die Jugendlichen Basiskompetenzen erworben haben, werden sie entsprechend ihres Lernfortschritts und ihrer Lernbedürfnisse individuell zu einem schulischen oder beruflichen Anschluss geführt.

Vector-Geschäftsführer Thomas Beck betonte: „Die jungen Menschen im Modellprojekt haben schon viel Belastendes erlebt. Wir möchten ihnen dabei helfen, sich eine bessere Zukunft aufzubauen. Bildung ist die beste Starthilfe zur Integration, und Integration kommt nicht nur den betroffenen Jugendlichen zugute, sondern auch den Unternehmen und der gesamten Gesellschaft. Gerne stellen wir dafür die Infrastruktur bereit, erst recht, wenn es sich um ein solch zukunftsweisendes Modellprojekt direkt in der Nachbarschaft unseres Firmensitzes handelt.“

Klaus Käpplinger, Vorstandsvorsitzender der Evangelischen Gesellschaft (eva) und Anstellungsträger der im Team beschäftigten Sozialpädagoginnen, richtete den Blick auf die Anbindung der Lernwerkstatt an das gesellschaftliche Umfeld: „Wir nehmen das menschliche Grundbedürfnis nach Beziehung und Wertschätzung bei unserer Arbeit sehr ernst. Das ist eine wichtige Grundlage für den Erfolg der Lernwerkstatt, aber auch für den Zusammenhalt der Gesellschaft. Nur wenn wir aufeinander zugehen und in Austausch mit dem sozialen Raum um die Lernwerkstatt treten, kann Integration gelingen.“

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Bildnachweise

  • Matthias Matthai/Vector Informatik GmbH
  • Thomas Niedermueller/Stadt Stuttgart
  • Matthias Matthai/Vector Informatik GmbH