Eine Ausnahme bilden die beiden Toilettenanlagen in der Stadtbahn-Haltestelle Schlossplatz und an der Markthalle. Diese sind aufgrund ihrer Lage tagsüber höchst frequentiert und daher während der Öffnungszeiten von Personal betreut und nachts geschlossen. Ansonsten erfolgt in der Regel täglich eine Reinigung. Durch die kostenfreie Nutzung der Toilettenanlagen entfallen jährlich gut 170.000 Euro an WC-Gebühren.
Markus Töpfer, Chef des Eigenbetriebs Abfallwirtschaft Stuttgart, sagt: „Wir erweitern damit unseren Service und den Komfort für die Menschen, die in Stuttgart unterwegs sind. Die oft lästige Suche nach Kleingeld hat ein Ende. Wir wollen mit diesem niedrigschwelligen Angebot auch die ‚Wildpinkler‘ motivieren und dazu beitragen, dass sie die öffentlichen Toiletten anstelle der Hauseingänge und Hinterhöfe nutzen.“
Bei den anderen öffentlichen Toilettenanlagen handelt es sich um Mietobjekte, deren Software die kostenfreie Nutzung nicht vorsieht. Töpfer verspricht: „Der Mietvertrag läuft 2025 aus. Bis dahin werden wir fast 30 moderne barrierefreie Toilettenanlagen mit zeitgemäßer Ausstattung aufstellen.“ Diese neuen Toilettenanlagen werden selbstreinigend und ebenfalls kostenfrei nutzbar sein.
Grundsätzlich kostenfrei rund um die Uhr nutzbar und ausschließlich mit einem Euro-WC-Schlüssel zugänglich sind die beiden „Toiletten für alle“ in der Arnulf-Klett-Passage und in der Eichstraße 7. „Toiletten für alle“ sind Orte, an denen Menschen mit schwerer und mehrfacher Behinderung ein öffentliches WC unter hygienischen und barrierefreien Bedingungen benutzen können. Die Stadt Stuttgart und der AWS eruieren derzeit Standorte für zwei zusätzliche „Toiletten für alle“. Diese Anlagen sollen als Teil des vorgenannten Erneuerungsprogramms ebenfalls bis 2025 verfügbar sein.