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Landeshauptstadt Stuttgart

Klimaneutralität

Stadt prüft Erreichbarkeit der Klimaneutralität bis zum Jahr 2035

Der Stuttgarter Gemeinderat hat am Donnerstag, 20. Januar, mit großer Mehrheit beschlossen, dass die Verwaltung der Landeshauptstadt alle Maßnahmen prüfen soll, die zur Erreichung der Klimaneutralität im Jahr 2035 notwendig sind.

Am 20. Januar führte der Gemeinderat eine Generaldebatte zum Thema Klimaschutz.

Bis zur kommenden Sommerpause soll demnach ein realistischer, sozial- und wirtschaftsverträglicher Fahrplan zur Erreichung der Klimaneutralität ausgearbeitet werden. Dieser soll konkrete Vorschläge für einzelne Emissionsquellen enthalten. Die finale Entscheidung über die Klimaneutralitätsziele der Landeshauptstadt soll vom Gemeinderat vor der Sommerpause 2022 getroffen werden.

Stuttgarts Oberbürgermeister Frank Nopper betonte in seiner Rede, dass Klimaschutz „eine der fundamentalsten Herausforderungen dieses Jahrhunderts ist“. „Stuttgart kann, soll und muss einen Beitrag zum Klimaschutz leisten – und dieser Beitrag muss eingebettet sein in das, was in Deutschland, Europa und der Welt in Sachen Klimaschutz geschieht“, unterstrich der Oberbürgermeister. „Klimaschutz funktioniert zusammen mit Europa, Deutschlang und Baden-Württemberg – und zusammen mit Stadtverwaltung und Gemeinderat“, so Nopper.

Prüfung bis zur kommenden Sommerpause

Der Oberbürgermeister betonte den Willen der Landeshauptstadt, weiter eine Vorreiterrolle einzunehmen. Bereits mehrfach waren Reduktionsziele festgelegt worden, die angestrebte Reduktion um 40 Prozent gegenüber dem Bezugsjahr 1990 habe ein Jahr früher funktioniert als geplant. Man habe es beim Klimaschutz „mit einem unglaublich dynamischen Prozess zu tun“, erklärte Nopper. Daher wolle die Verwaltung nun in die Prüfung gehen und bis zur kommenden Sommerpause darlegen, „ob ein realistischer-, sozial- und wirtschaftsverträglicher Fahrplan der Klimaneutralität bis zum Jahr 2035 erreichbar ist“.

„Klimaschutz geht einher mit einer Gesamtverantwortung für alle Bereiche unserer Gesellschaft“, unterstrich der Oberbürgermeister. „Ökologie und Ökonomie müssen verbunden werden“, sagte Nopper, der dafür warb, sich bei allen Innovationen technologieoffen an die Spitze der Bewegung zu stellen. Das zählten ressourcen-schonende und emissionsarme Automobile, viele E-Ladepunkte, Modellprojekte für synthetische Kraftstoffe sowie ein digital gesteuerter und attraktiver öffentlicher Personennahverkehr. Als „mutig und zukunftsweisend“ bezeichnete Nopper die Strategien der Stuttgarter Automobilhersteller, in naher Zukunft eine CO2-Neutralität zu erreichen.

Gemeinsam mit Stadtgesellschaft und Wirtschaft zur Klimaneutralität

Zudem hob der Stuttgarter Oberbürgermeister die Anstrengungen der städtischen Eigenbetriebe, Gesellschaften und Beteiligungen hervor: Das Stadtbahnnetz der SSB wachse seit Jahrzehnten, man setze dort auf Strom aus erneuerbaren Energien. Die Stadtwerke seien Motor der Energiewende, und die Wohnungsbaugesellschaft SWSG habe sich eine hochambitionierte Klimastrategie vorgenommen. Hinzu kommen zahlreiche Förderprogramme, etwa jene für Photovoltaik und für Wärmepumpen. „Sie sehen, hier in Stuttgart passiert viel“, betonte Nopper.

Zugleich warb der Stuttgarter Oberbürgermeister dafür, den Schritt zur Klimaneutralität gemeinsam mit Stadtgesellschaft und Wirtschaft zu gehen. „Wir können uns nicht leisten, die Stadtgesellschaft beim Klimaschutz zu spalten“, unterstrich der Oberbürgermeister. Es gelte das Motto „Versöhnen statt Spalten“, ohne welches das Miteinander im Klimaschutz nicht funktioniere. „Für die Industrie- und Automobilstadt Stuttgart heißt das: „Keine De-Industrialisierung und keine De-Automobilisierung, sondern ein klares Bekenntnis zur klimaschonenden Mobilität und Automobilität.“

„Die Klimaneutralität bis zum Jahr 2035 ist sehr ambitioniert und sehr sportlich“, betonte der Oberbürgermeister abschließend. „Aber frei nach Hermann Hesse gilt: Man muss das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen.“

Videomitschnitt zur Klimadebatte

Statements der Fraktionen zur Generaldebatte

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise

  • Leif Piechowski/Stadt Stuttgart
  • Foto: Leif Piechowski/Video: Stadt Stuttgart