Inhalt anspringen

Landeshauptstadt Stuttgart

Jugendbefragung

Stuttgarter Schülerinnen und Schüler sprechen über ihre Erfahrungen und Erwartungen

Kultusministerin Theresa Schopper hat sich im Stuttgarter Rathaus den Erfahrungen, Fragen und Anliegen von Stuttgarter Schülerinnen und Schülern gestellt. Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper begrüßte die Kultusministerin im Rathaus. Auch Isabel Fezer, Bürgermeisterin für Jugend und Bildung, nahm an dem Gespräch teil.

Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper, Kultusministerin Theresa Schopper und Bürgermeisterin Isabel Fezer im Gespräch mit Jugendlichen zum Thema Bildung.

Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper begrüßte die Kultusministerin im Rathaus sehr herzlich und dankte ihr für ihr Kommen. Er ging in seiner Begrüßung darauf ein, was für eine schwere Zeit hinter den Jugendlichen durch die Schulschließung liegt und dass Stadt und Land jetzt gemeinsam alles daransetzen werden, dass die Schulen offen bleiben können. 

Wir wollen gemeinsam mit dem Land alles dafür tun, dass Schülerinnen und Schüler in Stuttgart gute Voraussetzungen dafür finden, um eine bestmögliche Bildung zu erhalten.

Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper

Ausgangspunkt des Gesprächs waren Ergebnisse der Stuttgarter Jugendbefragung zu den Kinder- und Jugendrechten und der darauffolgenden Digitalkonferenz. Der Fokus lag auf dem Themenfeld Bildung und Schule. Moderiert wurde das Gespräch von der ehemaligen Stuttgarter Jugendrätin und Freiwilligen beim Team Tomorrow Sivany Kanagalingam. 

In drei Gesprächsrunden konnten die 14 bis 18 Jahre alten Jugendlichen Themen ansprechen, die ihnen auf den Nägeln brennen. Dabei ging es um Erfahrungen, die schon bei der Digitalkonferenz im April diskutiert wurden. So haben zum Beispiel viele den Eindruck, dass Fragen der persönlichen Entwicklung und Probleme von Schülerinnen und Schülern an den Schulen zu wenig Raum haben, weil der Lehrplan dafür keine Zeit lässt oder weil Lehrkräfte dafür nicht qualifiziert sind. Zur Sprache kamen auch Themen wie Rassismus und Gewalt an Schulen und in der Gesellschaft und was dagegen unternommen werden kann. Schließlich ging es um die Frage, wie es nach den Erfahrungen mit der Corona-Pandemie weitergeht und welche Schlüsse für die Schulen daraus gezogen werden. Besonders wichtig war den Schülerinnen und Schülern dabei, dass die Schulen endlich mit einer digitalen Infrastruktur und der entsprechenden Hardware ausgestattet und die Lehrkräfte entsprechend fortgebildet werden. Die neun jungen Menschen kamen aus verschiedenen Schularten, aus dem Stuttgarter Jugendrat und aus der offenen Jugendarbeit in Möhringen und Untertürkheim. 

Digitalisierung und Berufsvorbereitung

Themen die die Jugendlichen ansprachen, waren, dass sie sich wünschen, dass Lehrerinnen und Lehrer mehr auf ihre Stärken eingehen und nicht nur auf Schwächen und Defizite geschaut werde. Auch wurde der Wunsch formuliert, dass die Schule mehr auf das Berufsleben und praktische Tätigkeiten vorbereiten solle. 

Ein wichtiges Anliegen war auch der Umgang der Lehrkräfte mit Schülerinnen und Schülern. Wichtig war allen, dass es gerecht zugeht an der Schule und dass Kinder und Jugendliche dort nicht beschämt werden. Die Jugendlichen forderten ein, dass mehr über Rassismus, Sexismus und andere Formen von Diskriminierung in der Schule gesprochen wird, dass Lehrkräfte dafür fortgebildet werden und dass die Schule ein Ort ist, an dem man lernt, fair und gerecht miteinander umzugehen.

Schließlich waren das Thema der Digitalisierung und die Erfahrungen in der Corona-Pandemie ein wichtiger Schwerpunkt des Gesprächs. Die jungen Menschen wünschen sich, dass sie in der Schule auf die Herausforderungen der digitalen Welt besser vorbereitet werden und dass die Schulen dafür ausgestattet sind. Für den Herbst wünschen sie sich, dass die Schulen offen bleiben und falls digitaler Unterricht notwendig wird, dass dieser besser abgestimmt ist und dass tatsächlich unterrichtet wird und nicht nur Aufgaben verteilt werden. 

Wertvoller Austausch mit Jugendlichen

In der Gesprächsrunde haben sich neun Jugendliche aus Jugendrat und offener Jugendarbeit beteiligt.

Kultusministerin Schopper hörte zu und ging auf die Fragen der jungen Menschen ein: „Die Gespräche mit den Schülerinnen und Schülern sind für mich unglaublich wertvoll. Ich bekomme dabei immer direkt mit, was den Kindern und Jugendlichen auf dem Herzen liegt.“ Sie fügte hinzu: „Die letzten beiden Schuljahre waren für die Schülerinnen und Schüler mit Entbehrungen verbunden. Wir tun alles dafür, dass das neue Schuljahr besser wird und möglichst viel Präsenzunterricht angeboten wird. Dazu gehört auch, dass sich die Erwachsenen nun solidarisch zeigen und sich impfen lassen, damit insbesondere die Kinder und Jugendlichen, für die noch kein Impfstoff zugelassen ist, geschützt werden. Deshalb appelliere ich an alle Erwachsenen, sich für den Schutz der Kinder einzusetzen und sich impfen zu lassen.“

Initiiert und organisiert wurde das Gespräch von der Kinderbeauftragten Maria Haller-Kindler zusammen mit dem Stuttgarter Jugendrat, der Stuttgarter Jugendhaus Gesellschaft und dem Stadtjugendring Stuttgart. „Wir haben die Jugendbefragung und die Digitalkonferenz durchgeführt um zu erfahren, wie es 14- bis 18-Jährigen in Stuttgart geht und was sie im Hinblick auf ihre UN-Kinder- und Jugendrechte besonders beschäftigt. Mit dem Gespräch mit Kultusministerin Schopper und Schulbürgermeisterin Fezer haben wir ihnen die Möglichkeit eröffnet, ihre Erfahrungen und Forderungen an die richtigen Stellen zu adressieren. Ich finde es wirklich toll von der neuen Kultusministerin, dass sie auf die Anfrage sofort positiv geantwortet hat und bereit ist, direkt ins Gespräch mit den jungen Menschen zu gehen“, so Haller-Kindler

Ebenfalls als Resonanz auf die Jugendbefragung und die Digitalkonferenz sind noch bis 3. August fünf zentrale Forderungen von Jugendlichen auf Screens der U- und S-Bahnhaltestellen in Stuttgart zu sehen.

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise

  • Leif Piechowski/Stadt Stuttgart
  • Leif Piechowski/Stadt Stuttgart