Vom 19. Juni bis 25. Juli können Vorstellungen im Opernhaus und im Schauspielhaus Stuttgart bei halbem Sitzplatzangebot besucht werden. Vielerorts wird die „Schachbrettbestuhlung“ bereits als Standard bei der Wiedereröffnung von Kulturbetrieben gesetzt, ist aber epidemiologisch noch nicht umfassend geprüft. Dies geschieht im Modellversuch, der damit eine wissenschaftliche Grundlage und eine praktische Blaupause für die Wiederöffnung der Theater im Land, darüber hinaus sowie für mögliche Epidemielagen bieten kann.
Umfassendes Hygienekonzept für Besucher und Mitarbeitende
In Vorbereitung des Modellversuchs haben die Staatstheater gemeinsam mit der Universität Stuttgart mittels Spurengasmessungen und einer darauf beruhenden Modellierung untersucht, welche Infektionsrisiken bei Veranstaltungen in ihren beiden baulich unterschiedlichen Hauptspielstätten (einem Rangtheater und einem Amphitheater) bestehen und sitzplatzgenau mögliche Infektionswege simuliert.
Im Modellversuch wird diese Simulation im tatsächlichen Spielbetrieb unter größtmöglichen Sicherheitsmaßnahmen erprobt. Dabei werden Prozesse der Besucherlenkung, Hygienekonzepte im Zuschauerraum, eine begleitende Kommunikation und die sitzplatzgenaue Kontaktdatennachverfolgung im Infektionsfall in wissenschaftlicher Begleitung mit der bereits erfolgten Simulation verknüpft. Dies ermöglicht eine fundierte Risikoeinschätzung der Schachbrettbestuhlung und Handlungsvorgaben zur ihrer Umsetzung auch an anderen Häusern.
Das geplante Hygienekonzept sieht unter anderem den Einlass für Besucherinnen und Besucher nur mit gültigem negativem Testzertifikat, Impfnachweis oder Genesenen-Nachweis sowie hochfrequente interne Tests für künstlerisch Mitwirkende und den Besucherservice vor.